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Fußball Der Wettergott ist nur Zuschauer

11. Sommercup in Paplitz: Auf vier Fußballkleinfeldern zelebrieren 31 Mannschaften das größte Kleinfeld-Turnier im Jerichower Land.

10.07.2017, 23:01

Paplitz l (mbo/tgr) Nein, Rock am Ring hat in Paplitz keinen zweiten Ableger ins Leben gerufen. Auch war die 350 Einwohner fassende Ortschaft kein Schauplatz eines anderen Musikfestivals oder sonstigen Großereignisses. Wobei Letzteres fast schon zutreffen würde. Der große Zeltplatz neben dem Festzelt ließ zumindest Festivalstimmung aufkommen. Musik gab es aber erst am Abend, zuvor waren die Fußballer, die aus verschiedensten Bundesländern angereist waren, die eigentlichen „Acts“.

Nach der Auslosung des Herrenturniers am Freitagabend stand am Sonnabend die Vorrunde mit 31 Mannschaften auf dem Turnierplan. Dabei wurde in drei Staffeln mit je acht Teams und einer Gruppe mit nur sieben Teams gespielt, da eins kurzfristig abgesagt hatte. Die jeweils ersten vier Teams jeder Gruppe qualifizierten sich für die am Sonntag anstehende Endrunde.

In der Gruppe A setzten sich die Bolzplatzkinder mit sieben Siegen verlustpunktfrei als Gruppensieger durch. Auf den Plätzen zwei bis vier ging es schon enger zu. Auf Platz zwei mit 13 Zählern landeten die Berliner Hauptstadtbären vor dem SV Gohrau (12 Punkte). Den letzten Startplatz für die Endrunde erspielten sich die Blau-Weißen aus Erxleben. Knapp dahinter folgte die Bolzcrew sowie die Trinkerfreunde Belzig, die sich im Vergleich zum Vorjahr mit sieben Punkten gesteigert haben. Sollte dieser Trend weiter anhalten, dann könnten die Trinkerfreunde im kommenden Jahr ein heißer Kandidat für die Endrunde sein.

Auch in der Gruppe B setzte sich Vorjahresfinalist Elfenbeinkiste klar und deutlich als Gruppensieger durch. Auf Platz zwei und drei kamen die SG Lok Schönebeck und der Brandenburger SC Süd 2.1 ein. Beide trennte lediglich das Torverhältnis. Vierter wurde Debütant FSV Gößnitz. Nicht für die Endrunde qualifizieren konnten sich die Ultras Mellensee, Nero´s United, FC Borussia Brandenburg und Allianz UK United. Die vermeintlich anspruchsvollste Gruppe hatte der Gastgeber SC Paplitz 07 zugelost bekommen. Mit dem SV Eiche Ragösen, Turbine Potsdam, DSG Dos Mas und Dynamo Tresen bekam es der SCP gleich mit vier Mannschaften zu tun, die sich im Vorjahr allesamt für die Endrunde qualifizierten.

Ohne nennenswerte Probleme holte sich Dynamo Tresen wie im letzten Jahr den Gruppensieg. Platz zwei belegte der SV Eiche Ragösen, der genau wie der Gastgeber SC Paplitz 13 Punkte aufwies, jedoch das deutlich besser Torverhältnis hatte. Somit ging Platz drei an die Paplitzer. Spannend wurde es im Kampf um den vierten Qualifikationsplatz. Mit nur einem Tor Unterschied setzte sich überraschend der TSV Fichte Helmstedt gegenüber Turbine Potsdam durch. Auch die DSG Dos Mas musste überraschenderweise bereits in der Vorrunde die Segel streichen. Mit gerade einmal vier mageren Pünktchen schied ein möglicher Titelkandidat frühzeitig aus. Auch der VfB Oschersleben schaffte nicht den Sprung unter die besten 16 Teams.

Die wohl spannendste Gruppe um die Plätze eins bis vier war Gruppe D. Den Gruppensieg sicherte sich der MTV Hondelage. Auf den weiteren Plätzen folgten gleich drei Mannschaften mit je zwölf Zählern auf der Habenseite. Platz zwei ging an Die Braven aus Ziesar vor dem SV Wollin und dem FC Rostock United. Schon etwas abgeschlagen auf Rang fünf folgten die Druck & Werbung Grashoppers (6 Punkte).

Am Sonntagmorgen standen die Achtelfinals auf dem Turnierplan. Der ein oder anderen Mannschaft war die Feierbelastung des Vorabends noch deutlich anzusehen. Den Anfang machten die Bolzplatzkinder, souveräner Staffelsieger der Gruppe A, gegen den SV Wollin. Nach 12 Minuten Spielzeit siegten die Bolzplatzkinder verdient mit 4:0. Im Parallelspiel hatte Gastgeber SC Paplitz mit Vorjahresfinalist Elfenbeinkiste einen der Turnierfavoriten vor der Brust. Überraschenderweise setzte sich der SCP knapp mit 2:1 durch und schaltete den ersten Gruppensieger aus dem Turnier aus. Auch Dynamo Tresen konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Nach intensivem Spiel setzte sich Brandenburg Süd 2.1 knapp mit 4:3 durch. Deutlich besser machte es der Gruppensieger der Staffel D, MTV Hondelage. Dank eines ungefährdeten 3:1-Erfolges ging es in die nächste Runde. Auch Die Braven gaben sich keine Blöße und fegten Blau-Weiß Erxleben mit 6:2 vom Platz. In den letzten drei Achtelfinalpartien setzte sich jeweils der Gruppenvierte gegen einen Gruppenzweiten durch.

Im Viertelfinale hatte es der SC Paplitz mit den Bolzplatzkindern zu tun. Auch in dieser Partie waren dem SC eher Außenseiterchancen einzuräumen. Dennoch tat sich der Favorit sichtlich schwer. Gegen Mitte der Partie schien dann doch alles sein erwarteten Verlauf zu nehmen. Die Bolzplatzkinder gingen mit 1:0 in Führung. Doch nur wenige Augenblicke später glich der SC aus und ging kurz vor dem Ende sogar mit 2:1 in Führung. Auch im zweiten Spiel sollte das „Favoritensterben“ kein Ende nehmen. Der BSC Süd triumphierte mit 4:1 über den MTV Hondelage. Somit waren zu diesem Zeitpunkt alle Gruppensieger ausgeschieden. Auch Die Braven blieben nicht verschont (0:1-Niederlage gegen Gößnitz). Im letzten Viertelfinalspiel standen sich Fichte Helmstedt und Rostock United gegenüber, das Letztere mit 3:2 für sich entschieden.

In den Halbfinalpartien hieß es - wenn man so will - Sachsen-Anhalt gegen Thüringen und Brandenburg gegen Mecklenburg-Vorpommern. Nach regulärer Spielzeit stand es zwischen Paplitz und Größnitz 0:0. Es kam zum Neunmeterschießen, bei dem sich die Thüringer abgezockter zeigten und mit einem 3:1 ins Finale einzogen. Ebenso spannend verlief das zweite Semifinale, das Rostock mit 2:1 gewann.

Im Spiel um Platz 3 zwischen dem SC Paplitz und BSC Süd 2.1 sah man den Brandenburgern den Kräfteverschleiß deutlich mehr an. Paplitz gewann die Partie knapp mit 2:1 und wurde wie bereits im Jahr 2015 Turnierdritter.

Im Endspiel des diesjährigen Sommercups standen sich zwei Gruppenvierte gegenüber. Rostock schien sich nun mehr und mehr in das Turnier reingespielt zu haben. Im Finale zeigte United die wohl beste Turnierleistung und siegte verdient mit 3:0 über Gößnitz.