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Fußball Ende gut, aber längst nicht alles gut

Der SV Union Heyrothsberge sichert sich vorzeitig den Klassenerhalt. In der Rückschau bleibt aber viel ungenutztes Potenzial.

Von Björn Richter 10.07.2017, 01:01

Heyrothsberge l Mit einem einstelligen Tabellenplatz in der Landesliga haben die Fußballer des SV Union Heyrothsberge ihr Ziel in der abgelaufenen Saison erreicht. Doch die Freude war nicht ungetrübt: Allen voran die eklatante Auswärtsschwäche sorgten dafür, dass der Club lange in unruhigen Liga-Gewässern schipperte. Es durfte daher als bezeichnend geltend, dass die Einfahrt in den sicheren Hafen eher schlingernd erfolgte. Beim 2:2-Unentschieden drei Spieltage vor dem Ende hatten die Unioner zwar den Punkt zum rechnerisch sicheren Klassenerhalt geholt, die Vorstellung auf dem Platz von Germania Olvenstedt riss jedoch niemanden so richtig mit. „Die Leistung lässt sich nur mit dem Begriff ‚Katastrophe‘ beschreiben“, schätzte etwa Trainer Torsten Marks ein – auch wenn der Ertrag stimmte.

Am Ende sind die Heyrothsberger im dritten Jahr der Zugehörigkeit zur Landesliga aber nicht nur dem Abstieg aus dem Weg gegangen. Mit Platz neun haben sie ihr bislang bestes Ergebnis eingefahren. Angesichts der Qualität im Kader erwartbar, möchte man meinen. Doch häufiger drängte sich die Vermutung auf, dass das Team nicht immer sein volles Potenzial entfaltete. „Wir haben unser Ziel erreicht, worüber wir natürlich sehr froh sind. Aber man muss klipp und klar festhalten, dass uns nicht nur einmal ein besseres Ergebnis durch die Hände geglitten ist“, so Marks.

Immerhin bemühte sich der SVU, diesen Makel vor dem eigenen Anhang zu verbergen. In der Heimtabelle liegt Heyrothsberge etwa mit dem SV 1890 Westerhausen gleichauf. Der Aufsteiger schloss die Spielzeit bekanntlich auf einem beachtlichen vierten Rang ab. Warum beide Teams in der Endabrechnung doch fünf Plätze trennten, ist der Bilanz in der Fremde zu entnehmen.

Ganze zwei Auswärtssiege, dazu zwei Unentschieden standen 2016/2017 auf des Gegners Rasen zu Buche – eine ernüchternde Bilanz in einem Sport, in dem Platzmaße genormt, mitreisende Fans erlaubt und die Anzeigetafeln mit dem Anstoß auf ein 0:0 gestellt sind. „Unsere Auswärtsschwäche ist wirklich eklatant. Ursächlich hatten wir einfach zu viele Spiele, in denen wir selbst vor dem Tor zu viele Chancen benötigen und auf der Gegenseite zu einfache Treffer fressen. In dieser Liga werden Fehler eiskalt bestraft“, erklärte Marks.

Auf der anderen Seite war das Team in den entscheidenden Momenten aber zur Stelle und lieferte teils begeisternde Heimspiele ab. So strauchelte der spätere Staffelsieger und Verbandsliga-Aufsteiger aus Schönebeck ebenso an der Königsborner Straße (1:0) wie die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt. Von den hinter den Unionern platzierten Teams nahm lediglich Olvenstedt Zählbares aus Heyrothsberge mit (3:1). Ein deutliches Indiz dafür, dass der Ligaverbleib kein Zufall war.

Dabei durfte man vor der Spielzeit nicht davon ausgehen, dass nach dem Trainerwechsel sofort alle Rädchen ineinander griffen. Eine lange Findungsphase mit neuer Mannschaft in neuer Umgebung blieb aus, wie Marks bekräftigte: „Natürlich hat man anfangs nur bedingt Einfluss. Was die Besetzung angeht, denke ich, dass bereits viel Potenzial in der Mannschaft steckte. Dazu kommt, dass die Chemie von Anfang an gepasst hat. Dabei haben mich allerdings alle Verantwortlichen unterstützt. Ihnen gilt mein großer Dank.“