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Fußball Es folgt ein kollektiver Blackout

Union Heyrothsberge kassiert in der Landesliga die erste Saisonniederlage. Eine Analyse.

Von Björn Richter 26.09.2017, 01:01

Heyrothsberge l Der Mut zum Risiko würde dieses Mal nicht belohnt werden. Das zeichnete sich beim SV Union Heyrothsberge bereits zur Pause ab. Personell war Torsten Marks, Trainer des Fußball-Landesligisten, nämlich ein Wagnis eingegangen. Die angeschlagenen Marcus-Antonio Bach und Marcel Gieseler hatten vor dem Heimspiel gegen den VfB Ottersleben in sich hinein gehorcht und „beide haben grünes Licht gegeben“, wie Marks sagte. Doch im Fall von Torjäger Bach standen alle Ampeln bereits nach einer halben Stunde wieder auf rot. Innenverteidiger Gieseler kehrte von Rückenproblemen geplagt zur zweiten Hälfte nicht aus der Kabine zurück. War der Weg zur 2:4 (1:3)-Niederlage also vorgezeichnet, weil beide Leistungsträger ihr Handicap falsch eingeschätzt hatten?

Nein. Zwar traf natürlich auch den Abwehrdirigenten eine Mitschuld an der seltsamen Strafraum-Passivität bei allen drei Gegentreffern vor dem Seitenwechsel und auch der mit vier Treffern gefährlichste Union-Angreifer wirkte bis zu seiner Auswechslung reichlich verloren. „Aber es lag gewiss nicht an den beiden“, stellte der Trainer klar. Tatsächlich hatte das gesamte Team nach der frühen 1:0-Führung durch Mike Pinno (5.) im Spiel gegen den Ball und auf das Tor einen kollektiven Blackout offenbart.

Nicht zuletzt halfen dann auch die drei Einwechsler Nils Fischer, Eric Horn und Patrick Stockmann, das Licht wieder anzuknipsen. „Die Jungs haben noch einmal für viel Belebung gesorgt“, stellte Marks fest. Überhaupt richtete sich die gesamte Mannschaft nach der Pause auf, biss sich nun über die Zweikämpfe ins Spiel hinein und lag bis zur letzten Minute in Reichweite eines Punktgewinns. Doch einerseits wog die Last der ersten Hälfte zu schwer, andererseits „hatten wir in Benjamin Wende einen sehr starken Gegner zwischen den VfB-Pfosten. Er hat wirklich einen Sahne-Tag erwischt“, wie der Union-Coach anerkennend zugab.

Und so steht außer Frage, dass es am Sonnabend, 30. September, im Auswärtsspiel beim FC Einheit Wernigerode, mindestens elf persönliche „Sahne-Tage“ braucht, um bei den ambitionierten Harzern zu bestehen. Das sieht auch Marks so: „Da steht uns ein echtes Schwergewicht gegenüber. Aber vielleicht ist es ganz gut, dass wir mal nicht die Favoritenstellung einnehmen.“

Vor allem aber wäre es zu begrüßen, wenn bei den Unionern alle bis auf die Langzeitverletzten Tobias Thormeier (Kreuzband-OP), Marco Frigerio und Gino Tandel (beide Sprunggelenksverletzung) beschwerdefrei in die Partie gehen könnten.