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Fussball „Mach et, Heyrothsberge“

Der SV Union will bei Germania Halberstadt II für den Landesliga-Klassenerhalt punkten. Sperren erschweren allerdings das Unterfangen.

Von Björn Richter 05.05.2017, 01:01

Halberstadt/Heyrothsberge l Kennen Sie noch Frank Ordenewitz? Der Ex-Profikicker hat es vor allem aufgrund eines „Skandälchens“ aus dem DFB-Pokalhalbfinale des 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg anno 1991 zu Berühmtheit gebracht: Um eine Sperre für das Finale nach seiner zweiten Gelben Karte im Wettbewerb zu umgehen, riet ihm der damalige FC-Trainer Erich Rutemöller in simplen Worten, absichtlich einen Platzverweis zu provozieren. Die fällige Zwangspause wäre in der Liga abzubrummen gewesen und der von allen "Otze" gerufene Ordenewitz hätte nach damaligem Regelwerk wieder im Endspiel gegen Werder Bremen auflaufen können. Rutemöllers Ausspruch „mach et, Otze“ ist seitdem ein geflügelter Begriff.

Was das mit den Landesliga-Fußballern vom SV Union Heyrothsberge (12.) vor deren Auswärtsspiel am Sonnabend um 15 Uhr beim VfB Germania Halberstadt II (6.) zu tun hat? Vielleicht hätte Union-Coach Torsten Marks rückblickend zuletzt im Rahmen des 3:2-Heimsieges gegen Schwarz-Weiß Bismark einfach „lass et, Stocki“ oder „bleib wech, Krümel“ gerufen. Patrick Stockmann und Christian Krümling sowie Christian Kloska stehen stellvertretend für ein ziemliches Problem, vor dem Heyrothsberge bei der Reise in den Vorharz steht, wie Marks schildert: „Aufgrund einer fünften Gelben Karte ist es bei vielen Mannschaften in der Spätphase etwas schwierig mit den Sperren. In unserem Fall sogar extrem schwierig.“

Bedingt durch die dreifache Zwangspause wird das Team am Sonnabend ein anderes Gesicht tragen als beim wichtigen Heimsieg der Vorwoche. Fraglos ist, dass es gegen die Halberstädter Reserve einen ähnlich couragierten Auftritt braucht, um dem Klassenerhalt einen weiteren und bei zwölf Punkten Vorsprung womöglich entscheidenden Schritt näher zu kommen. „Natürlich war die Stimmung unter der Woche gelöster, aber es ist noch nichts erreicht und wir haben immer noch das Ziel, auf einem einstelligen Tabellenplatz zu landen, vor Augen.“

Auf dem Weg dorthin würde Zählbares beim VfB Germania II natürlich helfen. Doch immer noch ist die Erinnerung an die 0:8-Schmach im Hinspiel, als Halberstadt mit Dustin Messing und Flodyn Baloki Unterstützung aus dem Oberliga-Team ins Rennen schickte, während an anderer Stelle eine Not-Elf auflief, sehr präsent. „Sicher gibt es da den Ausbildungsauftrag, aber es ist sehr schade für den Wettbewerb in der Liga, dass ein Reserve-Team personell einer großen Wundertüte gleicht. Dass die Erste am Wochenende in Jena um den Aufstieg kämpft und sicher jeden Mann gebrauchen kann, könnte vielleicht ein Vorteil für uns sein“, so der Heyrothsberger Coach.
Es fehlen: Tobias Wanka (privat) – Tobias Thormeier (langzeitverletzt), Patrick Stockmann, Christian Krümling, Christian Kloska (alle gelbgesperrt); Schiedsrichter: Hendrik Miekautsch (Lüttchendorf), Gerald Hentrich, Michael Graf; Hinspiel: 8:0; Saison 2015/16: 0:1, 4:0