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Fußball Niegripp dreht verrücktes Spiel

In der Fußball-Kreisoberliga egalisiert Niegripp II einen 0:3-Rückstand, gewinnt 4:3 gegen Gehrden.

Von Stefan Graf 27.11.2017, 23:01

Burg l Eine furiose Aufholjagd legte Niegripps Zweite auf das Grün und machte aus einem 0:3 ein 4:3. Gerwisch setzte sich im Spitzenspiel beim SV Grün-Weiß Bergzow durch. Die Partie zwischen Traktor Tucheim und Eintracht Gladau musste aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse abgesagt werden.

 „Totgesagte leben länger“ lautet die Überschrift eines Facebook-Post des SV Fortuna Genthin zum ersten Saisonsieg. Dank des 2:1 in Hohenwarthe gaben die Fortunen die Rote Laterne an die Spg. Wörmlitz/Stegelitz ab. Die drei Punkte haben sie sich mehr oder weniger erkämpft. „Das 2:0 resultierte aus ihrem dritten Torschuss im gesamten Spiel“, erklärte Hohenwarthes Trainer Norman Schmidt mit einer hörbaren Enttäuschung in der Stimme. Seine Mannschaft hatte mehr Chancen und bestimmte im zweiten Durchgang klar das Spiel. Doch Tore wollten aus dem Spiel heraus einfach nicht fallen. „Bei uns ist momentan einfach der Wurm drin. Wir müssen uns auch eingestehen, dass wir im ersten Durchgang sehr schwach waren. Es war Kollektivversagen. Dennoch wären drei Punkte Pflicht gewesen.“ Nun muss Hohenwarthe noch vor der Winterpause die Kurve kriegen, um nicht in den Tabellenkeller zu rutschen.

Im Sonnabendabendprogramm der ARD dürfte sich so mancher der 22 Akteure an den eigenen Auftritt erinnert haben. Während den Niegrippern beim Verfolgen der Sportschau ein Lächeln über die Lippen glitt, fühlte der VfL Gehrden sicherlich mit Borussia Dortmund, denn das 4:4 der Bundesligsten hatte einiges mit dem 4:3-Erfolg der Niegripper gemein. Der VfL führte bis zur 65. Minute nach den Treffern von Moritz Schmidt, Frieder Konstabel und Tino Raugust mit 3:0 Toren (50., 54., 65.). Am Ende stand eine 3:4-Niederlage an der Anzeige. „Ich bin fassungslos“, rang VfL-Trainer Andreas Schunke nach Worten. „Über 20 Minuten so eine Leistung abzuliefern, ist eine Katastrophe“, machte er seiner Enttäuschung Luft. Die Gäste schlugen zurück, bestraften jede Nachlässigkeit und drehten die schon sicher geglaubte Niederlage innerhalb von 15 Minuten in einen Sieg um.

Ein sehr verdienter Sieg für den Gastgeber, der schon im ersten Durchgang klar den Ton angab. Unions Zweite hatte sehr mit dem Druck der Gastgeber zu kämpfen und kam nur vereinzelt mit Hilfe von Konterangriffen in den gegnerischen Strafraum. Die größte Chance zur Führung hatte Philipp Spengler, der gut freigespielt seinem Gegenspieler enteilte, dann allerdings übers Tor hinweg versemmelte. Nach dem überfälligen 1:0 spielten die Möseraner ihr Können dann voll aus und schraubten das Ergebnis binnen drei Minuten auf 3:0 in die Höhe. Benjamin Beyers 1:3-Anschlusstreffer brachte noch einmal etwas Hoffnung ins Unioner Spiel, doch in der Nachspielzeit war es Mirko Redemske, der den Deckel zum 4:1 draufmachte. Damit endete die Durststrecke der Jentzsch-Elf nach vier Spielen ohne Sieg.

Sieben Ausfälle potentieller Stammkräfte hatte der KSV vor der Partie zu verzeichnen. Dem standen mit Andreas Jassmann, Denny Ebert und Mike Glomb drei Rückkehrer entgegen. Karith setzte oft mit langen Bällen die schnelle linke Außenbahn ein, die in der Deckungsarbeit durch die Platzherren mitunter sträflichst vernachlässigt wurde. Da die Offensive der Spielgemeinschaft kaum effektive Zuarbeit aus dem Mittelfeld erhielt, war sie teilweise auf Einzelaktionen angewiesen, wie beim 1:0 durch Nils Lippert (17.). Im weiteren Verlauf nahm das Spiel etwas mehr Fahrt auf. Beide Mannschaften hatten ihre Gelegenheiten, Dustin Frobart nutzte eine zum 1:1 (27.). Karith war nun agiler, war aber vor Konterangriffen der Gastgeber gewarnt. Ein Torwartfehler ermöglichte dann das 2:1 für die Spg. Karith konnte jedoch vom Punkt noch ausgleichen.

Ein kleiner Achtungserfolg der Gastgeber, der damit auf Rang neun ins Tabellenmittelfeld vorrückte und nach dem dritten Spiel in Folge weiterhin ungeschlagen bleibt. Jerichow erwischte einen denkbar günstigen Zeitpunkt zum Toreschießen und traf eine Minute vor der Pause zum 1:0 durch Jeremias Randel. Im zweiten Durchgang setzte der Gastgeber in Form von Andreas Vogel zum 2:0 nach (71.). Danach kam bei den Gästen sogar Trainer Marco Löper persönlich aufs Spielfeld und ersetzte Frank Geisler. Doch auch er konnte die sich anbahnende Niederlage nicht mehr verhindern. Nico Peine verkürzte zwar noch auf 1:2 (83.), doch der Gastgeber brachte den wichtigen Sieg geschickt über die Zeit.