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Fußball Reklamier-Arm-Alarm in Nedlitz

Der Landesligist aus Heyrothsberge unterliegt beim Landesklasse-Vertreter mit 2:3. Neben dem Ergebnis passt auch die Einstellung nicht.

Von Björn Richter 31.07.2017, 01:01

Nedlitz/Heyrothsberge (bjr) l Der Reklamier-Arm von Manuel Neuer hat es im Zeitalter des Internets zu einiger Popularität gebracht. Er spielt auf die Beobachtung an, dass der Welttorhüter reflexhaft den Handschuh in die Luft reißt, sobald er überwunden wurde. Kommt selten vor, doch Gegentore passen auch weder zum fußballerischen Selbstverständnis des FC Bayern München, noch zu seinem Keeper. Prinzipiell muss also eine Form von Regelübertretung vorliegen, wenn es hinter Neuer einschlägt.

Beim SV Union Heyrothsberge ist man dagegen bescheidener im Anspruchsdenken. Weshalb vor allem eine Szene aus dem Test des Landesligisten vom Sonnabend Fragen aufwarf: Nachdem Schiedsrichterassistent Frank Jahns eine Nedlitzer Abseitsstellung anzeigte, dabei jedoch von Referee Andreas Zepter überstimmt wurde, verfiel die gesamte Union-Abwehrformation in kollektive Verweigerungshaltung und stellte unter Einsatz des Reklamier-Arms das Fußballspielen ein. Das 1:0 durch Daniel Weisheim war so reine Formsache (5.). „Auch wenn das Schiedsrichtergespann keinen besonders guten Tag erwischt, verbietet einem niemand das Laufen und Kämpfen. Insgesamt haben wir eine absolut enttäuschende Leistung gezeigt. Es haben viel zu viele Faktoren nicht gepasst. Das Schlimmste waren fehlende Laufbereitschaft und die Tatsache, dass wir im Kopf nicht bei diesem Spiel waren“, lautete die schonunslose Zusammenfassung von Trainer Torsten Marks.

Zwar holten die Gäste halbzeitübergreifend zwei Rückstände auf, doch insgesamt erzählte die Frust-Episode aus der Anfangsphase schon die gesamte Geschichte des Spiels. So gab es einige rare Phasen, in denen der Landesligist seiner Favoritenstellung spielerisch gerecht wurde, insgesamt scheiterten die Unioner jedoch an ihrer fehlenden Einstellung. Sehr zum Missfallen des Trainer: „Alles andere, was als Ausrede vorgebracht wurde – von den Schiedsrichtern bis hin zur Größe des Platzes – ist absoluter Käse.“

Entsprechend soll der vorletzte Test am kommenden Mittwoch, 2. August, eine Chance zur Bewährung sein. Ab 19 Uhr misst sich Heyrothsberge in Ziepel mit dem TuS Magdeburg-Neustadt. Die Erwartungshaltung ist unmissverständlich: „Wir stellen wegen eines Spiels nicht die gesamte Vorbereitung infrage. Aber es muss eine Reaktion erfolgen; ein Zeichen, dass es sich am Sonnabend um einen Ausrutscher handelte.“ Diese leisten sich bekanntlich von Zeit zu Zeit selbst Welttorhüter, gehen aber umso gestärkter aus ihnen hervor.
Nedlitz: Hoffmann (46. Wicher) – Mielchen, Scheil (15. Friedrich), Milushev, Schmidt (60. Kuklin, 88. Ohle), Hosenthien, Nitschke (66. Barnetz), Kilz, Schulze (46. Tinaglia), Weisheim (77. Puls), Hahn
Heyrothsberge: Reinhold – Gieseler, Stockmann (46. Vaz), Peukert, C. Kloska (46. Frigerio), Böning, Rieche, Völckel, Bach (46. Bach), Stridde, Pinno
Tore: 1:0 Daniel Weisheim (5.), 1:1 Karsten Völckel (27.), 2:1 Eduard Hahn (45.+3), 2:2 Daniel Stridde (55.), 3:2 Eduard Hahn (64.); SR: Andreas Zepter (Gommern), Konrad Tietz, Frank Jahns; bes. Vorkommnis: verschossener Foulelfmeter Florian Böning (69.) -Heyrothsberge