SV Germania Güsen siegt in Güsen

Güsen l So wie Florian Mittag die rechte Seite hoch- und runtergewetzt ist, hätte sich der 18-Jährige vom SV Germania Güsen normalerweise spätestens zur Halbzeitpause ein zweites Paar Schuhe aus dem Spind nehmen müssen. Aber was war – vom 4:2-Endstand einmal abgesehen – an diesem Sonnabend schon normal im Freundschaftskick des Landesklasse-Teams gegen die Kreisliga-Elf des SV Fortuna Genthin?

Bereits zum Anstoß mag mancher einen ziemlichen Kloß im Hals verspürt haben. Beide Teams gedachten mit einer Schweigeminute dem kürzlich verstorbenen Fortuna-Keeper Normen Roland. Die Einnahmen des Tages sollen der Familie des Verstorbenen zugute kommen. Dabei hätte es gewiss auch Roland gefallen, dass beide Teams anschließend die Zurückhaltung ablegten und sich ein munteres Duell lieferten.

Dabei mussten viele Besucher zweimal hinschauen, denn die Gastgeber begannen mit einer Elf, die so wahrscheinlich nicht wieder in der Landesklasse zusammen auf dem Feld stehen wird. „Ein Großteil des Teams verreist seit Jahren gemeinsam kurz vor dem Saisonstart. Da die Planungen zum Spiel aber längst abgeschlossen waren, haben wir einen Mix aus verbliebenen Spielern der Ersten, Anschlusskadern und Spielern der zweiten Mannschaft ins Rennen geschickt“, erläuterte SVG-Trainer René Bonitz. Der neue Mann an der Seitenlinie machte sodann am Sonnabend auch Platz für Joachim Greisner, der die Reserve durch die Kreisliga-Saison führen soll.

Was beide und die Zuschauer zu sehen bekamen, wusste zu gefallen. Trotz ungewohnter Konstellation hatte das Güsener Spiel „Hand und Fuß“, wie Bonitz einschätzte. Nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer (25., 28.) war Mittag auffälligster Mann bei den Gastgebern, die bis zur Pause die regelmäßigen Abwehrpatzer der Fortunen bestraften. Robert Döbberthin (35.) und Lucas Honczia (39.) legten vor dem Seitenwechsel noch zum 4:0 nach.

Nach der Pause hingegen übertrieben es die Platzherren dann allerdings ein wenig. Güsen gab in Aussicht auf einen höheren Sieg die Ordnung auf, was die Fortuna nun nutzte, um ebenfalls zu glänzen. Kai Wagenschütz (50.) und Florian Jänecke (77.) verkürzten so zum 2:4-Endstand, der letztlich aber nur eine Randnotiz blieb.

Denn neben dem guten Zweck des Vergleichs eröffnete der Sonnabend durchaus personelle Alternativen. Den letzten Test vor dem Liga-Start nimmt die Germania dann aber doch recht ernst, wenn es am Sonnabend, 18. August, um 13 Uhr zum FSV Borussia Genthin geht. „Wir wollen auf jeden Fall ein gutes Ergebnis mitnehmen. Niemand geht gern mit einer Niederlage im Rucksack in den ersten Spieltag.“
Güsen: Lepper – Maeße, Hinz, Laskowski, Mittag, Hoczia, Hirsch, Rosenthal (46. Thiede), Schwan (46. Opitz), Jawid, Döbberthin
Genthin: Schäfer – Bierbrauer, M. Wagenschütz, Jänecke, Hildebrandt, Friebe, Nethe, Freudenberg, Schröder, Müller, K. Wagenschütz
Tore: 1:0, 2:0 Florian Mittag (25., 28.), 3:0 Robert Döbberthin (35.), 4:0 Lucas Honczia (39.), 4:1 Kai Wagenschütz (50.), 4:2 Florian Jänecke (77.); SR: Christian Schütze (Möser)