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Handball Ein absolut offener Ausgang

Die TSG Calbe peilt den ersten Sieg in der Fremde an.

Von Björn Richter 08.10.2016, 01:01

Oebisfelde/Calbe l Eine Postkarte wäre nett. Zur Not tut es aber auch ein Handyfoto. Über ein paar Urlaubsgrüße von Nils Rätzel und Florian Lück würde sich Andreas Wiese in jedem Fall freuen. Denn aktuell bereitet der Ausfall seiner beiden etatmäßigen Kreisläufer dem Trainer der Calbenser Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer ein paar Kopfzerbrechen. „Wir gehen arg gebeutelt ins Spiel“, sagt Wiese daher vor der Auswärtspartie in Oebisfelde (Sonnabend, 16 Uhr, Hans-Pickert-Halle), nur um zügig anzufügen: „Trotzdem sollten wir genügend Qualität mitbringen. Und eine ziemlich breite Brust.“

Seinen Selbstvertrauensmuskel – irgendwo zwischen Herz und Trikot zu verorten – hat das Team zuletzt beim 28:24-Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer vom Dessau-Roßlauer HV II mächtig gestählt. Er könnte auch dabei helfen, gegen die Allerstädter die ersten Saisonzähler in fremder Halle einzufahren. Doch von allein wandern diese ganz sicher nicht auf das Konto der Saalestädter. „Wir stellen uns auf einen absolut offenen Kampf ein. Die Chancen stehen 50 zu 50. Beide Mannschaften stecken in der Findungsphase“, weiß der TSG-Coach.

Dabei dürfte der personelle Umbruch der Gastgeber im Sommer noch ein wenig größer gewesen sein. Alles planmäßig, wie der SVO betont, der schließlich auch als Landesmeister der Vorsaison auf sein Aufstiegsrecht in die Mitteldeutsche Oberliga verzichtete. Doch als in den ersten Saisonspielen eine blutjunge Mannschaft mit einem Altersschnitt von unter 23 Jahren auf dem Feld stand, gab es beim als kritisch bekannten Publikum den ein oder anderen Schreck. Zwei Niederlagen zum Auftakt gegen die SG Spergau (27:31) und den SV Langenweddingen (17:26) sagten viel über fehlende Erfahrung aus, doch mit der Rückkehr einiger Routiniers lagen die Dinge zuletzt gegen Weißenfels (33:23) und den USV Halle II (31:20) gänzlich anders.

Wiese hat sich daher natürlich eingehend mit dem SVO, der morgen auf seinen Kapitän Florian Seiler und Kreisspieler Paul Breiteneder verzichten muss, beschäftigt. „Uns erwartet ein technisch versierter Gegner, der mit Alexander Vogel über einen hervorragenden Regisseur verfügt“, weiß der TSG-Coach. Zudem können die Saalestädter von der Erfahrung mehrerer Vergleiche zehren, den vorerst letzten bei einem Vorbereitungsturnier im Sommer: „Der Weg zum Erfolg führt natürlich über eine starke Deckung. Aber wir müssen unsere Abschlussschwäche in den Griff bekommen.“