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Handball Ein Zähler wie ein Punktverlust

Sachsen-Anhalt-Ligist Biederitz blickt am Doppelspielwochenende auf eine mäßige Ausbeute beim BSV 93 (26:31) und gegen Spergau (28:28).

20.03.2017, 23:01

Biederitz (ihe/tgr) l Obwohl im Heimspiel gegen die SG Spergau nach langer Führung des SV Eiche eher von einem Punktverlust gesprochen werden musste, war dieser eine Zähler mit Blick auf die aktuelle Tabellensituation von großer Bedeutung.

BSV 93 Magdeburg – Eiche Biederitz 31:26 (17:10) Die Partie in der Landeshauptstadt ging in erster Linie aufgrund einer sehr schlechten Leistung in der ersten Hälfte verloren. Nach durchaus hoffnungsvollem Start (3:1) kamen die Gäste schnell von ihrer spielerischen Linie ab und kassierten vier Treffer in Serie zum 3:5. Dieser Negativtrend sollte bis zum Pausenpfiff anhalten, verloren doch die Biederitzer besonders im Angriff ein ums andere Mal den Kopf. So enteilte der BSV 93 auf 9:4 und baute dieses Polster sogar auf 12:6 sowie 15:7 aus. Beim 17:10- Halbzeitstand musste auch mit Blick auf die Tagesform der Gäste von einer Vorentscheidung gesprochen werden.

Auch nach Wiederbeginn hatte der Biederitzer Tiefschlag zunächst nicht sein Ende gefunden. So bauten die Olvenstedter den Vorsprung auf acht Tore (19:11 und 22:14) aus und waren klar auf der Siegerstraße. Doch fortan rissen sich die Gäste in allen Bereichen zusammen und erzielten mehr und mehr Spielanteile. Der Lohn war die systematische Aufholjagd, die schließlich ein Herankämpfen auf zwei Treffer (21:23 und 23:25) mit sich brachte. Beim Stand von 25:27 hatten die Gäste per Konter die Riesenchance zum Anschlusstreffer, vergaben aber leichtfertig. „Wer weiß, wie sich dann die letzten Minuten entwickelt hätten“, erinnerte sich der Biederitzer Trainer Enrico Sonntag nach Spielende. So konnten sich schließlich die Magdeburger aus der kritischen Phase befreien und mit leichten Toren den insgesamt verdienten 31:26-Heimerfolg sicherstellen. „Hoffnung macht mir die Schlussviertelstunde des Spiels“, meinte dann auch zurecht Coach Enrico Sonntag am Sonntagvormittag im Hinblick auf das Heimspiel gegen die SG aus Spergau.
BSV 93: Fredow, Kleineidam – Lange (3), Heinicke, Bischof (3), Nowak (5), Auerbach, Reiske (11/2), Völkel, Hügen, Thiele (3), Bade (6), Lärm
Biederitz: Wolke, Mocker, Wichmann – Swoboda (3), Enke, Wolff, Peters (1), Schnetter (1), Ernst (10/3), Freistedt (1), Wiedon (1), Tysack (9)

SV Eiche 05 Biederitz – SG Spergau 28:28 (12:10) Am Sonntag erlebten die rund 100 Zuschauer nach einer Schweigeminute für das kürzlich verstorbene Biederitzer Vereinsmitglied und langjährigen Förderer Bernhard Klebig eine abwechslungsreiche und schlussendlich auch spannende Begegnung. In einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4 und 7:7), in der die Biederitzer bereits viele klare Chancen ungenutzt ließen, präsentierten sich beide Vertretungen bei gut gemeintem Willen sehr unkonzentriert und somit enorm fehlerbehaftet in Spielaufbau und Abschluss. In den ersten 25 Minuten waren es lediglich Rückraumspieler Alexander Ernst und der formverbesserte Linksaußen Rene Schnetter, die für ihre Farben einnetzten. Max Wiedon brach diesen Bann schließlich mit dem Tor zum 10:10-Ausgleich. Sven Bramer und Eric Peters sorgten schließlich für die 12:10-Halbzeitführung, auch weil der-Schlussmann Andreas Wichmann zwei Strafwürfe abwehren konnte.

Nach Wiederbeginn sah es früh nach einer Vorentscheidung für die Gastgeber, bei denen man nicht wirklich einen Kräfteverschleiß feststellen konnte, aus. Sven Bramer traf sowohl zum 17:12 als auch zum 19:14 (38.). Für die arg ersatzgeschwächten Gäste, die aber immerhin drei Linkshänder aufbieten konnten, sprach nicht wirklich mehr viel. Doch im weiteren Verlauf verloren die Biederitzer mehr und mehr ihre spielerische Sicherheit und verzettelten sich zunehmend in Einzelaktionen. Die SG verkürzte Schritt für Schritt auf 17:20 und 21:23. Hier war es vor allem der erfahrene Tomas Jablonka, der mit eher einfachen Toren aus dem Rückraum seiner Mannschaft neue Hoffnung schöpfen ließ. Die Gastgeber behaupteten zwar zunächst ihren knappen Vorsprung (24:21 und 25:23), was aber in erster Linie auf die sichere Hand von Rene Schnetter vom Siebenmeterpunkt zurückzuführen war.

 Das 25:24 und 26:25 des SVE glich der achtfache Torschütze Jablonka postwendend aus. Als dann wiederum Bramer und Andre Freistedt vom Kreis zum 28:26 trafen, schien aus Sicht des Gastgebers alles ein gutes Ende zu nehmen, doch es sollte nicht sein. Bertram Fischer und Martin Zimmermann per Konter stellten schließlich den 28:28-Endstand her. „Ich weiß nicht so recht, ob es ein gewonnener oder verlorener Zähler ist. Wir haben aber zumeist geführt, daher fühlt es sich eher wie ein Punktverlust an“, war der Biederitzer Trainer Enrico Sonntag nach der überaus fairen Begegnung mit nur vier Zeitstrafen hin und hergerissen.
Biederitz: Wolke, Mocker, Wichmann – Swoboda (2), Enke, Wolff, Peters (2), Schnetter (9/6), Ernst (7), Freistedt (1), Wiedon (3), Tysack, Steinweg, Bramer (4)
Spergau: Pretzsch, Thiele – Zimmermann (5), Fischer (2), Krause (4), Böttger (5), Jablonka (9/2), Meyer (3), Wetzel