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Handball GHC glückt die Derby-Revanche

Der SV Eintracht Gommern muss sich im Rückspiel Güsen mit 31:36 (18:18) beugen. Vor allem in der Abwehr offenbart der Gastgeber Schwächen.

Von Björn Richter 15.01.2018, 00:01

Gommern/Güsen l „Oben bleiben!“ Sebastian Munter hatte das Wurfbild studiert und wusste bereits sehr genau, was da kam. Der Gommeraner Innenblock stellte Christian Haßbargen nach rund 25 Minuten längst schon nicht mehr vor hohe Hürden, weshalb der Eintracht-Coach die Kommandos direkt an Torhüter Marcus Sindermann richtete, wann immer Güsens Rückraum-Shooter zum Wurf in die Lüfte stieg. Beim 36:31 (18:18)-Auswärtssieg des GHC in der Handball-Verbandsliga brachte es Haßbargen am Ende auf zwölf Treffer. Und SVE-Coach Munter auf eine einfache Formel: „Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme, ihn in den Griff zu bekommen und es hat sich nach der Pause fortgesetzt. Wenn die Abstimmung zwischen Deckung und Torhüter nicht passt und er obendrein einen überragenden Tag erwischt, wird es verdammt schwer für uns.“ Zu schwer, wie sich am Sonnabend zeigte.

Gleichwohl hatte die Eintracht bewusst darauf verzichtet, mit einer Manndeckung zu agieren, um nicht auch Stefan Filter Raum zur Entfaltung zu geben. Denn wann immer Gommerns offensive 6-0-Deckung zu überhastet auf die Schützen – neben Haßbargen legte auch Steffen Bretschneider bei seiner Rückkehr an die Ehle acht Treffer auf – heraustrat, profitierte der GHC-Kreisläufer im Rücken der Abwehr von den entstandenen Lücken.

Simples Handball-Einmaleins, an dem das junge Gommeraner Team gescheitert ist, sollte man also meinen. Doch so einfach lagen die Dinge nicht. Denn tatsächlich hielten die Gastgeber beim 6:7 (10.) oder 18:18 zur Pause den Anschluss, vor allem dank konsequenten Tempospiels. Ebenso regelmäßig enteilte Güsen zwischenzeitlich aber wieder wie beim 16:11 (21.) und schließlich dem vorentscheidenden 29:25 (50.).

Erschwerend kamen bei der Eintracht im zweiten Abschnitt neben Defiziten in der Abwehr auch offensive Rhythmusstörungen hinzu. „Mehr und mehr sind die Jungs vom Konzept abgewichen. Und als Christopher Bretschneider im Güsener Tor auch noch zwei, drei Würfe wegnahm, hat uns dies das Genick gebrochen“, fasste Munter zusammen.

So knüpfte der GHC derweil nach dem Jahreswechsel an seine ansteigende Formkurve ab Mitte der Hinrunde an und brachte eine ordentliche Mannschaftsleistung auf das Parkett der Eintracht-Sporthalle. „Vor der Saison habe ich gesagt, dass sich der GHC erneut in den Top-Fünf der Liga wiederfindet“, so der SVE-Coach. Aktuell gilt aber noch sowohl für den Gegner wie auch für sein Team die Devise: Schritt für Schritt nach oben kommen, um oben zu bleiben.
Gommern: Sindermann, Hartung – Wilke, Einwiller (6), Schröder, Prokop (2), Schäde (3), Leifholz, Stahlhut (2), Liebich (7), Schulke (2), Lindner (9/3)
Güsen: C. Bretschneider, Teske – Schulz (9), Prause, Filter (4), Lepper, C. Haßbargen (12/1), Gerlach, Kampe, Heitzmann, Mäser (1), Lehnau (2), S. Bretschneider (8/3)
Siebenmeter: SVE 3/3 – GHC 5/4; Zeitstrafen: SVE 5 – GHC 2