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Handball Güsen im Wechselbad der Gefühle

Der Güsener HC trifft im HVSA-Pokal-Halbfinale auf die TSG Calbe und in der Verbandsliga auf Lok Stendal.

Von Stefan Graf 09.03.2018, 23:01

Calbe/Stendal/Güsen l Anwurf der Pokalbegegnung ist am Sonnabend um 17 Uhr. Tags darauf um 15 Uhr steht das Verfolgerduell in Stendal auf dem Programm.

Irgendwo zwischen Euphorie und Ernüchterung hat sich das Güsener Stimmungsbarometer in diesen Tagen eingependelt. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des HVSA-Pokal stehend, müsste die Vorfreude eigentlich fast ins Grenzenlose steigen. Doch die Güsener „Hinterköpfe“ lassen das nicht zu und erinnern an die 34:41-Heimniederlage gegen den HSV Haldensleben am vergangenen Wochenende. Oder an die 22:31-Blamage zuhause gegen den Post SV Magdeburg II eine Woche zuvor.

Und wie es der Zufall will, muss der GHC am Sonntag ausgerechnet zum Lok Stendal. Dort erwartet man kein unwichtiges Verfolgerduell Neunter gegen Zehnter. Auch diese Partie ist natürlich fest in den Hinterköpfen verankert. Bleibt die Frage: Was ist dem personalgeschwächten GHC wichtiger, Pokal oder Liga?

„Ich persönlich sehe das Pokal-Halbfinale als Bonbon und finde, dass wir in der Liga was gut zu machen haben“, meint der linke Rückraumspieler Steffen Bretschneider zur sportlichen Gewichtung beider Partien und hat auch gleich eine passende Begründung parat. „Bei Calbe muss schon viel schiefgehen, um dort mit unserem Kader gewinnen zu können.“

Schon seit geraumer Zeit muss sich die Erste immer wieder bei der zweiten Mannschaft und den A-Junioren bedienen. Die Haßbargen-Brüder Kevin und Christian können verletzungsbedingt nicht mehr auflaufen und betreuen die Mannschaft als Trainer. Hinzu kommen punktuelle Ausfälle wichtiger Stammkräfte. Heute Nachmittag wird Dominik Schulz fehlen. Nicht nur als Torgarant spielt Schulz eine wichtige Rolle, „vor allem in der Abwehr ist er sehr wertvoll für uns“, so Bretschneider.

Die Abwehr ist ein, wenn auch im negativen Sinne, wichtiges Stichwort. In den letzten drei Spielen konnte Trainer Kevin Haßbargen mit der Defensivleistung nicht zufrieden sein. Auch Bretschneider sieht viel Nachholbedarf. „Wir haben gegen Haldensleben 41 Tore kassiert und das obwohl unsere Torhüter (Christoph Bretschneider, André Teske) einen guten Tag hatten und stark gehalten haben. Ohne sie wären wir wahrscheinlich richtig untergegangen.“

Im Pokalspiel will man die negativen Ereignisse aus der Verbandsliga dennoch versuchen abzuschütteln und mit der Euphorie eines Halbfinal-Debütanten auftreten. Die wird es auch brauchen, will man den Fünften der Sachsen-Anhalt-Liga in irgendeiner Form ein Bein stellen. Mit dem Fanbus geht es am Mittag Richtung Calbe, wo zuerst die Güsener A-Junioren auf die TSG treffen. Einige werden im Anschluss gleich noch einmal im Pokalspiel eingesetzt. Am Sonntag folgt dann das Gastspiel bei Stendal. „Wir wollen in beiden Partien 100 Prozent geben“, betont Bretschneider.