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Interview Siebert: „Der Fußball fehlt mir“

Loburgs Trainer Jörg Siebert bezieht Stellung zum Kreisoberliga-Aufstieg.

Von Maximilian Pefestorff 22.06.2020, 23:01

Loburg l Knapper hätte die Entscheidung um den Aufstieg in die Fußball-Kreisoberliga nicht ausfallen können. Mit 0,02 Punkten Vorsprung nach Anwendung der Quotientenregel darf der SV Blau-Weiß Loburg ins „Oberhaus“ des kreislichen Fußballs aufsteigen. Nach reiflicher Überlegung bekannte sich der Verein nun zu der Herausforderung. Volksstimme-Mitarbeiter Maximilian Pefestorff hat bei Trainer Jörg Siebert nachgefragt.

Volksstimme: Herr Siebert, wie geht es Ihnen?
Jörg Siebert: Mir und meiner Familie geht es sehr gut. Vielen Dank der Nachfrage.

Der Sport ist durch die Corona-Pandemie weiter stark eingeschränkt. Wie haben Sie die fußballfreie Zeit für sich persönlich erlebt?
Ich bin seit zwölf Jahren im Fußballgeschäft unterwegs. Ein Leben ohne den Sport, besonders am Wochenende, war schon schwer vorstellbar. Ich habe die Zeit genutzt, um meinen anderen Hobbys nachzugehen und mich fit zu halten. Dazu bin ich viel gejoggt und habe einige Touren mit dem Mountain-Bike unternommen. Dennoch fehlt mir der Fußball.

Der Trainingsbetrieb darf unter Auflagen nach der neuen Eindämmungsverordnung aufgenommen werden. Ist die Loburger Mannschaft seitdem wieder zusammengekommen?
Wir haben uns vor zwei Wochen zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise im März getroffen. In der nächsten Woche wollen wir dann in das reguläre Training einsteigen.

Der Landesverband hat auf dem digitalen Verbandstag mit seinen Mitgliedsvereinen den vorzeitigen Saisonabbruch beschlossen. Halten Sie die Entscheidung rückblickend für richtig?
Wir haben darüber im Trainerteam gesprochen und sehen das grundsätzlich auch als richtige Entscheidung an. Die Vereine haben dadurch Planungssicherheit erhalten.

In Bayern hat man sich gegen eine neue Saison entschieden und führt im Herbst die aktuelle Serie fort. Wäre dieses Szenario aus Ihrer Sicht auch in Sachsen-Anhalt denkbar gewesen?
Rein vom sportlichen Gesichtspunkt halte ich die bayerische Lösung für fairer. Innerhalb einer Saison kann die Entwicklung auch schnell anders verlaufen.

Wie lautet das generelle Fazit zur Kreisliga-Saison 2019/20?
Vorweg möchte ich betonen, dass die Mannschaft durchaus etwas enttäuscht war, dass die Saison abgebrochen wurde. Wir im Trainerstab sind natürlich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Serie. Die Nachwuchsspieler haben sich gut integriert und wurden von den gestandenen Spielern gut auf- und angenommen. Darüber hinaus war die Trainingsbeteiligung sehr gut. Ein großer Dank gilt dabei auch meinem Co-Trainer Stefan Köppen, der die Einheiten immer gut vorbereitet hat.

Der SV Blau-Weiß Loburg ist einer der Nutznießer der beschlossenen Quotientenregel des FSA. Mit nur 0,02 Punkten Vorsprung vor der Spielgemeinschaft Fortuna Genthin/Kade/Karow haben Sie sich das Aufstiegsrecht gesichert und sich unlängst zur Kreis- oberliga bekannt. Wie verlief die Entscheidungsfindung?
Wir haben die Entscheidung zusammen mit der Mannschaft getroffen. Dabei haben wir uns intensiv über einen möglichen Aufstieg ausgetauscht und mehrheitlich entschieden, dass wir die Herausforderung annehmen wollen. Wir haben einen guten Kader und wollen uns in der nächsthöheren Klasse beweisen.

Beispiele aus der Vergangenheit lassen erahnen, wie groß der Sprung in die Kreisoberliga doch ist. Wie wollen Sie vermeiden, Kanonenfutter für die Konkurrenz zu sein?
(lacht) Das Wort möchte ich in der kommenden Saison auf jeden Fall kein einziges Mal hören. Die Mannschaft möchte in der neuen Liga eine gute Rolle spielen und mithalten. Wir bleiben positiv gestimmt, auch wenn es eventuell nicht einfach wird.

Bleibt die Mannschaft zusammen oder deuten sich Veränderungen an?
Schön wäre es natürlich, wenn sich unserem Team noch der eine oder andere Spieler anschließen würde. Meine Mitstreiter im Verein und ich sind für jeden offen, der mit uns in Kontakt treten möchte. Ansonsten bleibt der Kader zusammen. Erfreulich ist, dass ein großer Teil der jungen Spieler in der Region bleibt.

Auch im Umfeld des SV Blau-Weiß ist einiges passiert. Wie geht es mit der Sanierung des Sportplatzes voran, beziehungsweise weiter?
Die Umbauarbeiten inklusive der Sanierung des Kabinen- und Sanitärtraktes sind abgeschlossen. Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Die Infrastruktur unseres Vereins ist auf einem sehr guten Niveau, so dass uns gute Trainingsmöglichkeiten geboten werden.

Mit welchen Wünschen gehen Sie die Herausforderung Kreisoberliga an?
Ich wünsche mir, dass die Mannschaft weiter so gut zusammenhält und den Spaß am Spiel nicht verliert. Das ist die Grundvoraussetzung, damit wir bestehen können. Wenn uns das gelingt, würde ich mich über einen Platz im Tabellenmittelfeld freuen. Wichtig ist natürlich auch, dass alle gesund bleiben.