Laufsport Vor der Haustür warten Abenteuer
Die erste Woche unserer „In 80 Tagen um die Welt“-Aktion neigt sich dem Ende entgegen.
Burg l Noch vor dem Wochenende dürfte die Marke von 1000 absolvierten Kilometern fallen. Auch wenn am Ende eine komplette Erdumrundung stehen soll, lädt die Aktion auch viele Teilnehmer zur Entdeckungsreise vor der eigenen Haustür ein. Kurt Tucholsky zählte nicht nur zu den scharfzüngisten sowie klügsten Satirikern und Publizisten, die dieses Land je gekannt hat. Er hörte auch „nachts die Lokomotiven pfeifen, sehnsüchtig schreit die Ferne, und ich drehe mich im Bett herum und denke: Reisen“. Na, finden Sie sich selbst darin wieder? Tatsächlich dürfte neben der Geselligkeit, einem Restaurant- oder Kinobesuch vor allem die Befriedigung des Fernwehs zu den Dingen zählen, die viele in Zeiten des Corona-Lockdowns am schmerzlichsten vermissen. Wann sich wieder fremde Länder erkunden lassen, die Seele am Strand baumeln darf oder die eigenen Grenzen beim Bergsteigen ausgelotet werden, lässt sich aktuell nicht sagen. Die gute Nachricht lautet aber: So hoch, beziehungsweise weit hinaus muss man vielleicht gar nicht.
„Man muss nicht in den Harz, um zu wandern“, haben Christina und Klaus Weber vor einigen Tagen etwa wieder einmal festgestellt. Das Burger Ehepaar hatte bereits die zurückliegenden Wochenenden zu ausgiebigen Wandertouren in der näheren Umgebung genutzt. Als beide von der Volksstimme-Aktion „In 80 Tagen um die Welt“ lasen, zögerten sie nicht lange und reichten für unsere virtuelle Weltumrundung ihre jüngsten 18 Kilometer durch den Külzauer Forst und entlang des Elbe-Havel-Kanals ein.
Mittlerweile befinden sie sich damit in bester Gesellschaft. Überall zwischen Jerichow und Lübs sind die Menschen aktiv und reichen ihre Aktivitäten ein. Mario Kaps etwa hat sich „von der Aktion motiviert gefühlt und sich gleich mal auf den Weg gemacht“. Der Volleyballer vom SV Eintracht Gommern steuerte so im Laufschritt die nächsten fünf Kilometer bei und ist mittlerweile fast täglich in Feld und Flur rund um die Einheitsgemeinde unterwegs. Zu den eifrigsten Schrittesammlern zählt auch die Genthinerin Sieglinde Göbel vom Förderverein „Freunde des Tierparks Zabakuck“, die inzwischen gemeinsam mit ihrem Mann Detlef täglich rund 27 Kilometer sammelt und in die Wertung einbringt.
In den ersten fünf Tagen sind so bis gestern Nachmittag bereits stolze 856 Kilometer zusammengekommen. Ohne Frage nur ein kleines Teilstück auf einem langen Weg, doch die Lust an der Bewegung ist geweckt. Daher ist es am Ende auch zweitrangig, ob man nun Vollzeit-Fitnessfreak oder Gelegenheits-Spazierer ist – die Regelmäßigkeit macht‘s. Kay Gericke, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Biederitz, hat so etwa das Prinzip bestens verinnerlicht und rechnet neben Ausflügen auf die Laufstrecke auch längere Fahrradtouren oder die Gassirunde mit dem Hund ab.
Am Ende zählt allerdings nicht nur jeder einzelne Meter hin zum großen Ziel, sondern vor allem das ganz persönliche Erlebnis auf dem Weg dorthin. Und davon warten vor der eigener Haustür eine ganze Menge. Probieren Sie es einfach einmal selbst aus und vor allem: Bleiben Sie in Bewegung!
