Gradmesser ohne die „breite Bank“

Burg l Die Bewertung des Loses TV Askania Bernburg reichte beim Burger BC 08 von „undankbar“ bis „machbar“. Fakt ist: Gegen den Oberligisten hat der BBC 08 am Sonntag wenig zu verlieren. Auch wenn er in der 2. Runde des Fußball-Landespokals für eine Überraschung sorgen will, „liegt der Fokus auf den Punktspielen“, sagt Trainer Hartmut Müller. So richtete der BBC-Coach in der Trainingswoche auch den Blick zunächst weniger voraus auf die Bernburger als vielmehr zurück auf die jüngst erlittene 0:2-Niederlage in Haldensleben. „Wir haben das Spiel theoretisch und praktisch aufgearbeitet.“ Ernsthaft zur Sprache kam das Thema „Pokal“ erst am gestrigen Donnerstag.

Dabei wartet am Sonntag ab 14 Uhr ohne Frage ein interessanter Gradmesser. Im Duell mit den Salzländern dürfte auch die Frage geklärt werden, wie weit die Schere zwischen dem Verbandsliga-Zweiten und dem Neunten der Oberliga Süd denn nun wirklich auseinanderklafft – oder ob die Grenzen eher fließend verlaufen. „Man kann davon ausgehen, dass es in der nächsthöheren Spieklasse noch schneller und intensiver zur Sache geht“, sagt Müller und lobt ob der geklärten Rollenverteilung aus: „Es wäre eine Überraschung, wenn wir die nächste Runde erreichen. Es geht darum, dem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen.“

Dabei ist das eigene sportliche Dasein des BBC 08 derzeit alles andere als einfach. Die 0:2-Niederlage beim HSC dürfte auch den Letzten, der nach dem Aufstieg die Begriffe „Durchmarsch“ und „Spaziergang“ fälschlicherweise in einen Satz gepackt hatte, geerdet haben. Zwar zeigten die Burger keineswegs eine enttäuschende Vorstellung, doch in den späten Gegentreffern (78., 90.) schlug sich zweifellos die größere Routine eines gestandenen Verbandsligisten nieder.

Hinzu kommt vor dem Pokalspiel eine Personalsituation, die kaum noch an die „breite Bank“ zu Saisonbeginn erinnert. Zwar kehrt mit Kevin Schulz eine Option für die Außenbahn zurück, doch diese wird angesichts etlicher Ausfälle in der Offensive dringend benötigt. „Die Alternativen sind nicht mehr geworden“, weiß Müller, der deshalb zugibt: „Wir werden gegen Bernburg sicher keine großartigen Experimente eingehen. Vielmehr werden wir mit unserer Stammelf spielen, wie sie sich im Moment ergibt.“

Wenngleich vor allem von der Bank am Sonntag kaum überraschende Impulse zu erwarten sind, steckt immer noch eine gehörige Portion Qualität im Kader. Sollte diesem gegen Askania doch ein mittlerer Coup gelingen, „ist der Landespokal eine Sache, die wir natürlich gern mitnehmen“. Trotz oder wegen der vollen Konzentration auf die Liga.

Es fehlen: Alexander Siemke (verletzt), Justin Schaffrath (krank), Marcus-Antonio Bach (Trainingsrückstand), Martin Krüger (rotgesperrt) – Vitalii Olkhovskyi (rotgesperrt); SR: Tobias Janke (Magdeburg), Dustin Leske, Marco Ullmann