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Fußball SSV 80 Gardelegen macht es spannend

Bis zum letzten Spieltag der Fußball-Landesklasse, Staffel 1, war nicht klar, welche Mannschaft Staffelsieger wird.

Von Florian Schulz 20.06.2018, 01:01

Gardelegen l Es war das vielleicht spannendste Saisonfinale in der Geschichte der Fußball-Landesklasse, Staffel I. Der SSV 80 Gardelegen wird es gern in Erinnerung behalten, denn nach einem 4:3-Auswärtserfolg in Liesten – wohlgemerkt nach 0:3-Rückstand – schaffte die Elf von Trainer Norbert Scheinert nicht nur den Staffelsieg, sondern auch den ersehnten Aufstieg in die Landesliga.

„Wenn man ehrlich ist, hätten wir es gar nicht zu einem solchen Endspiel kommen lassen müssen. Wir hätten zuvor mehr Punkte holen müssen“, verrät Norbert Scheinert rückblickend. In der Rückserie machten sich die Rolandstädter das Leben selbst schwer. „Allerdings war es mit den vielen Nachholspielen in kürzester Zeit auch nicht einfach für uns. Wir konnten nicht richtig trainieren und keine Dinge einstudieren. Jammern wollen wir aber nicht, denn am Ende ist es ja noch gut gegangen“, fügt Scheinert an.

Mit 56 Punkten setzten sich die Gardelegener nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem FSV Saxonia Tangermünde an die Spitze. Einen Zähler weniger verbuchte der SV Liesten 22 als Dritter.

An die starke Spielzeit 2016/2017 konnte der SSV punktemäßig nicht anknüpfen. „Spielerisch waren wir eigentlich gut drauf, doch insgesamt haben wir zu viele Chancen – davon einige Hundertprozentige – liegen gelassen. Dafür habe ich auch keine echte Erklärung“, so der SSV-Coach.

Im zweiten Teil der Spielzeit kam ein weiteres Manko hinzu: „Wir haben im Verbund teilweise einfach zu schlecht verteidigt und zu viele einfache Gegentore kassiert.“ 47 eingefangene Treffer sind für einen Meister sicherlich einen Tick zu viel. Dagegen stellt der SSV mit 79 Toren aber auch die zweitbeste Offensive der Liga hinter Wahrburg (81). Allerdings hätten es noch weitaus mehr Treffer sein können.

Mit der Trefferausbeute an den letzten beiden Spieltagen konnten die Rolandstädter zufrieden sein. Einem 6:1 gegen Uchtspringe folgte ein 4:3 in Liesten. Macht zusammen also zehn Treffer in nur zwei Partien. Stottmeister & Co. waren plötzlich zurück im Geschäft.

„Wir waren drei Spieltage vor Schluss eigentlich raus aus dem Meisterrennen. Doch diese Saison war einfach komisch“, muss Norbert Scheinert zugeben. Nicht nur der SSV ließ zwischenzeitlich die nötige Konstanz vermissen, sondern auch die Mitkonkurrenten im Titelkampf.

So gingen die Gardelegener mit zwei Zählern Rückstand in das letzte Spiel in Liesten. Nach einem 0:3-Rückstand zur Pause tauten sie so richtig auf und wendeten die Partie noch. Youngster Xaver-Dan Haak köpfte in der 93. Minute den 4:3-Siegtreffer. „Da war uns der Fußballgott auch mal hold. Das war in den Partien zuvor oft nicht der Fall“, so Scheinert. Letztendlich haben sich seine Schützlinge doch noch für den enormen Aufwand im Jahr 2018 belohnt.

Während beim 7:0 daheim gegen Arneburg eigentlich alles zusammenpasste, kam vom SSV speziell in den Derbys gegen Grün-Weiß Potzehne (0:1, 1:1) und Heide Letzlingen (1:2, 1:1) zu wenig. „Auch beim Absteiger FSV Havelberg (1:2/Anm. Der Redaktion) hätten wir nicht verlieren dürfen“, verrät Gardelegens Übungsleiter.

Allerdings war die Stimmung im Team immer gut, ebenso glaubten die Rolandstädter bis zum Ende an den Titel. „Ob wir verdient da oben stehen, sollen andere beurteilen. Aber ich denke, in irgendeiner Form geht der Staffelsieg schon zu Recht an uns“, so Norbert Scheinert. In der Landesliga backt der SSV 80 Gardelegen demnächst kleinere Brötchen. Dort geht es erst einmal einzig und allein um den Klassenerhalt.