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Handball Der Meister überrollt HSV Magdeburg

Der SV Oebisfelde hat auch sein letztes Saisonspiel in der Handball-Sachsen-Anhalt-Liga erfolgreich gestaltet.

Von Jens Pickert 22.05.2017, 01:01

Oebisfelde l Der Sonnabend (20. Mai 2017) war kein Tag für den Magdeburger Sport. Die FCM-Fußballer verpassten in der 3. Liga den Relegationsplatz, die SCM-Handballer den Einzug in das EHF-Finale und die HSV-Männer wurden in der Sachsen-Anhalt-Liga beim alten und neuen Handball-Landesmeister SV Oebisfelde mit 26:39 (17:19) abgefertigt.

Ihre vierte Meisterschaft perfekt gemacht hatten die Oebisfelder bereits am vorletzten Spieltag mit dem knappen 23:22-Sieg bei Eiche Biederitz. Trotzdem hatte Meistertrainer Thomas Meinel angekündigt, dass seine Schützlinge ihrem treuen Anhang zum Saisonabschluss noch einmal „etwas bieten wollen“.

Die Oebisfelder Handballer um Routinier Andreas Kalupke hielten Wort. Speziell im zweiten Abschnitt brannten sie unter den Augen von Denis Engel, Geschäftsführer des Handballverbandes von Sachsen-Anhalt, Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch sowie Hans-Werner Kraul, Chef der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, ein Handball-Feuerwerk ab.

„Die Jungs haben insbesondere in den zweiten 30 Minuten das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten - den HSV mit hohem Tempo unter Druck setzen“, freute sich nach Abpfiff Trainer Meinel.

In Durchgang eins agierten die Elbestädter indes noch auf Augenhöhe. Mit dem torgefährlichen Ex-SCM-AkteurMichael Jahns, inzwischen 40 Jahre alt, als Dreh- und Angelpunkt auf der Mitte, baute der HSV seine Angriffe in Ruhe auf und wartete geduldig auf gute Wurfmöglichkeiten. Die ergaben sich des Öfteren, so dass die Gäste auch einen Vier-Tore-Rückstand (8:12/16.) wegsteckten und zur Pause, Tim Schroeter hatte den SVO mit 18:17 in die Vorhand geworfen, nur mit einem Treffer hinten lagen. Die Pausenführung des SVO hätte aber höher ausfallen müssen. Grund: Die Allerstädter vergaben einige, zum Teil klarste, Möglichkeiten.

Nach Wiederanpfiff der souverän agierenden Schiedsrichter Marcel Hanner und Ulf Kleinecke von der SG Neuferchau/Kunrau änderte sich die Szenerie dann enorm. Für viele Handball-Kenner kam das nicht unerwartet. Die Magdeburger, nur mit zwei Wechslern angereist, bauten trotz ihres kräftesparenden Spielaufbaus konditionell mächtig ab. Die Oebisfelder nutzen das HSV-Manko konsequent. Sie drehten an der Temposchraube. Folge: Die Magdeburger wurden regelrecht überrannt.

Nachdem der HSV auf 20:22 (38.) verkürzt hatte, startete die Meinel-Truppe richtig durch. Zunächst mit einem Fünf-Tore-Lauf. Michael Meichsner, der schnelle Johannes Frenkel (3) sowie Florian Kamm schraubten das Resultat bis zur 43. Minute auf 27:20.

HSV-Trainer Harry Jahns versuchte mit der Auszeit die sich abzeichnende Niederlage in Grenzen zu halten -umsonst. Der SVO-Express war nicht mehr zu stoppen. So legten nach dem 21:27 Nils Oraschewski, Alexander Vogel, Pascal Koitek (2) und Johannes Frenkel mit einem erneuten Fünferpack zum 32:21 (49.) nach.

Als dann Alexander Vogel mit drei Treffern in Folge sowie Tim Schroeter auf 37:24 erhöht hatten und Torhüter Manuel Weis Siebenmeter Nummer sechs des HSV parierte, visierten die Allerstädter die 40-Tore-Marke an. Die wollte aber nach dem 38:25 durch Nils Oraschewski und dem 39:26 durch Johannes Frenkel trotz aller Bemühungen nicht fallen.

Das war jedoch egal. Nach Abpfiff wurden die Oebisfelder für ihren Titel geehrt, der dann gemeinsam mit den Fans gebührend gefeiert wurde.

SV Oebisfelde: Drese, Weis - Schliephake (1), Oraschewski (3), Koitek (5/1), Meichsner (4), P. Breiteneder, Kamm (4), Meinel, Vogel (7), Kalupke (3), Frenkel (7), Schroeter (3).

Siebenmeter: 2/1; Zeitstrafen: 3.