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Fußball-Landesliga Burger BC 08 zieht überwiegend positives Fazit nach der Hinrunde Nur ein unfreiwilliger Adelstitel stört

Von Björn Richter 08.01.2014, 02:11

"Zufriedenheit" zählt zu den Begriffen, die auch Hartmut Müller lieber vermeidet. Nicht, weil den Trainer des Burger BC 08 die Hinrunde der Fußball-Landesliga missmutig stimmt, doch Perfektion in den Leistungen seiner Spieler bleibt eben doch Wunschdenken. Das Fazit der absolvierten 14 Saisonpartien fällt dennoch weitgehend positiv aus.

Burg l Wenn also schon kein Grund zu überschwänglicher Begeisterung, dann zumindest ein gutes Grundgefühl: "Wir haben nachgewiesen, dass unsere Leistungen aus der Vorsaison kein Zufall waren", stellt der Trainer klar. In Zahlen ausgedrückt, hat seine Mannschaft den dritten Platz aus der Serie 2012/2013 zum Jahreswechsel bestätigt - und dass, "obwohl das zweite Jahr nach dem Aufstieg das weitaus schwierigere ist. Mit der bisherigen Ausbeute können wir also ganz gut leben."

"Das ist der einzige Wermutstropfen."

Dass mit dem FSV Barleben jener Club das Feld anführt, der im Sommer in Sachen "personelles Wettrüsten" die Maßstäbe gesetzt hatte, erscheint dabei fast logisch. Auch, dass dieses Experiment nicht überall aufgeht, wie die Magdeburger Teams Börde und Fortuna belegen. Doch wurmt die Burger ein wenig, dass sich mit Bismark ein echtes Überraschungsteam quasi aus dem Nichts direkt hinter die Spitze geschoben hat - zumal der BBC mit der unfreiwilligen Adelung zum "Remis-König" selbst einen Beitrag dazu geleistet hat. "Das ist der einzige Wermutstropfen der Hinrunde. Einem glücklichen Unentschieden gegen Barleben stehen mit den Spielen gegen Halberstadt II, Aschersleben, Bismark und Schönebeck vier vermeidbare Punkteteilungen gegenüber", schätzt Müller ein.

Augenscheinlich war dabei vor allem, dass meist in der Schlussphase das große Nervenflattern bei den Ihlestädtern begann. Negativhöhepunkt war sicher das 3:3-Remis gegen Aschersleben nach eigener 3:0-Führung. "Das zeigt uns, dass hier und da noch die Konstanz über die vollen 90 Minuten fehlt. Wie etwa bei der 2:3-Niederlage am 3. Spieltag in Förderstedt oder dem 1:1 gegen Bismark haben wir uns teilweise noch nicht so ganz gefestigt präsentiert." Dies führte dann auch dazu, dass im Oktober 2013 eine gewisse Stagnation zu verzeichnen war. "Es war keine Krise, aber zumindest verdammt ärgerlich", hadert Müller mit der Ausbeute von sechs Punkten aus fünf Spielen.

Dem gegenüber standen jedoch in der Mehrzahl positive Ergebnisse, allen voran der unerwartet deutliche 4:0-Erfolg über Fortuna Magdeburg oder der 6:3-Heimsieg gegen die TSG Calbe. Und dann ist da schließlich noch das, was der BBC-Coach als "schönes Beibrot" umschreibt, in Wirklichkeit aber auch etwas Historisches darstellt: Erstmals seit 18 Jahren steht eine Burger Mannschaft wieder im Halbfinale des Landespokals. "Na klar, aus den erfolgreichen Auftritten haben die Spieler auch Kraft für die Ligaspiele geschöpft." Exemplarisch sei dafür der November angeführt, der mitsamt seinen häufigen Spielausfällen den Wettkampfrhythmus erheblich störte. Konzentration, Wille und Motivation waren jedoch bis zum Schluss vorhanden. "Wir haben unseren Antrieb bewahrt."

"Plätze zwei bis fünf sind realistisches Ziel."

Gelingt es, diesen auch in die zweite Saisonhälfte, die planmäßig am Sonnabend, 25. Januar, mit dem Nachholspiel gegen den MSV Börde beginnen soll, herüberzunehmen, steht einer gelungenen Rückrunde nichts im Weg. Eine Kurskorrektur hält der Trainer jedenfalls nicht für nötig: "Wir haben zwar einen Punkt weniger, als ich es mir vorgestellt habe, aber die Plätze zwei bis fünf bleiben ein realistisches Ziel für uns", betont Müller. Vielleicht ließe er sich bei Erreichen der Vorgaben Anfang Juni auch dazu hinreißen, zufrieden auf die Spielzeit zurückzublicken.