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"Neunmeter-Krimi" im Finale

21.07.2015, 07:15

Der Sommercup des SC Paplitz 07 bot beste Unterhaltung: knappe Spielausgänge, strittige Entscheidungen und einen verdienten Sieger.

Paplitz (mbo/bjr) l "Ladies first" hieß es am ersten Turniertag. Neben Gastgeber SC Paplitz 07 nahmen am Frauenturnier der BSV 79 Magdeburg, Eintracht Walsleben, Traktor Tucheim und Viktoria Brandenburg teil. Gespielt wurde im Modus Jeder gegen Jeden bei einer Spielzeit von 1x15 Minuten. Walsleben und die Landeshauptstädter kristallisierten sich als Favoriten heraus. Den Gastgeberinnen war anzumerken, dass sie sich erst vor wenigen Wochen gefunden hatten, um eine Mannschaft zu stellen. Doch schon bei der zweiten Begegnung stellte sich Besserung ein. Auch wenn gegen den SV Viktoria eine Niederlage zu Buche stand, spielte der SCP besser zusammen und hatte auch einige gute Möglichkeiten.

Vor dem Nachbarschaftsduell mit Tucheim hatten beide Teams noch keine Punkte auf der Habenseite. Nach spannenden 15 Minuten gewann der SV Traktor knapp mit 1:0. Im vorletztem Turnierspiel war der SCP schließlich Zünglein an der Waage. Die Eintracht aus Walsleben konnte mit einem hohen Sieg den Cup-Erfolg perfekt machen. Die Paplitzerinnen legten nochmal alles rein, doch am Ende ließ die Kraft bei Temperaturen um 35 Grad Celsius deutlich nach - 0:8.

Knapper hätte die Entscheidung nicht fallen können, denn am Ende standen drei Teams mit je neun Punkten an der Spitze. Den Ausschlag gab das Torverhältnis. Tucheim belegte Rang vier vor den Gastgeberinnen, die sich trotzdem achtbar geschlagen hatten.

Am zweiten Turniertag starteten die Herren. Bei hochsommerlichen Temperaturen gingen 22 Teams in vier Staffeln an den Start. Kurzfristig hatten sieben Teams ihre Teilnahme abgesagt, dennoch blieb es dabei, dass sich jeweils die besten vier Mannschaften jeder Gruppe für das Achtelfinale am Sonntag qualifizierten.

In der Gruppe A setzten sich Rautheim und der FC United Rostock die Favoriten souverän durch, gefolgt von Stahl Brandenburg. Um den letzten Qualiplatz gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem SCP I und den Fiener Wölfen aus Gladau. Im direkten Duell führten die Wölfe zwar schnell mit 1:0, doch die Gastgeber glichen wenig später aus. Am Ende setzte sich mit den Gladauern die clevere Mannschaft.

Auch in der Gruppe B setzten sich zwei Mannschaften ungeschlagen durch. Nur das Torverhältnis entschied zugunsten der Braven aus Ziesar gegenüber Borussia Brandenburg. Auf Rang drei platzierte sich Turnierdebütant BSV 79 Magdeburg. Den "Showdown" um Platz vier entschied der SV Wollin 52 gegen die "Sonntagskicker" für sich.

Mit etlichen Neulingen startete die Gruppe C. Erwartungsgemäß setzten sich die Vereins- gegenüber den Freizeitmannschaften durch. Dabei ging es jedoch von Platz eins bis vier sehr knapp zu. Gerade mal zwei Punkte trennte Gruppensieger Fortuna Leipzig vom Vierten, den Turnierveteranen der SG Parchen/Hohenseeden. Dazwischen platzierten sich Ragösen und Lok Schönebeck.

Die letzte Vorrundengruppe, in die kurzfristig eine zweite Vertretung des Gastgebers rutschte, war auf dem Papier die anspruchsvollste. Dennoch setzte sich der SC Paplitz II ohne große Mühen vor den Teams aus Bensdorf, Oschersleben und Helmstedt durch.

Am dritten Turniertag stand die Endrunde auf dem Programm. Diese verlief nicht reibungslos, bekamen doch einige Mannschaften keine spielfähige Mannschaft zusammen und reisten vorzeitig ab, so dass drei Teams kampflos per Freilos das Viertelfinale erreichten.

In K.o.-Runde Spannung groß geschrieben

Neben Favoritenerfolgen im Achtelfinale durch Fortuna Leipzig und das Team aus Ragösen gab es auch knappe Entscheidungen. So hatte Rostock United lange an der SG Parchen/Hohenseeden zu knabbern, siegte am Ende aber mit 3:1. Der deutlichste Erfolg gelang der zweiten Mannschaft des Gastgebers beim 6:0 über den 1. FC Brotkrümel aus Berlin. Mehr Mühe hatten die Lokalmatadoren im Viertelfinale, übersprangen die Hürde gegen Wollin aber letztlich mit 4:1.

In der Runde der letzten Vier wurde die Leistungsdichte immer enger. Den Start der "Mission Finale" vollzog die SCP-Reserve. Im Duell der Gruppensieger gegen Rautheim war jedoch Endstation.Die Braven aus Ziesar lösten das Finalticket im Entscheidungsschießen gegen Leipzig.

Das Spiel um Platz drei hielt schließlich den einzig erntzunehmenden Eklat parat. Nach zehn Minuten erzielte ein Leipziger Spieler ein reguläres Tor. Ein Mitspieler versuchte nach dem Treffer über den geschlagenen Paplitzer Keeper zu springen, traf ihn jedoch unbeabsichtigt am Fuß. Der Treffer wurde aberkannt, Leipzig verließ unter Protest den Platz und die Partie wurde mit 3:0 für die SCP-Reserve gewertet.

Im Endspiel zwischen Rautheim und den Braven hieß es nach Ende der regulären Spielzeit 1:1. Wieder musste das Neunmeterschießen entscheiden - zum dritten Mal in Folge für die Mannen aus Ziesar. Nach guten Strafstößen und Paraden beider Torhüter sicherten sich Toni Peters und seine Braven den Turniersieg.