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Saisonauftakt Teammarathon-Silber für Weinman/Winter

Kann man Anfang März schon Marathon laufen? Mann kann, meinten zwölf Athleten des Genthiner Lauf- und Triathlonvereins.

Von Falk Heidel 07.03.2016, 22:44

Brandenburg/Genthin l Auch die hässlichen Wadenkrämpfe im Zielbereich konnten Rüdiger Klein aus Genthin die Laune nicht mehr verderben. Der fünfte Marathon seiner Langlauf-Karriere endete mit einer unfassbaren Bestzeit: „Ich habe meinen alten Rekord um 20 Minuten unterboten“, jubelte der 58-jährige Genthiner am Rande des Gördensees in Brandenburg.

Ein Dutzend Sportler aus der Genthiner Region erlebte keinen „normalen“ Marathon mit Einzelwertung über 42,195 Kilometer, sondern einen Teammarathon. „Die Kunst dabei ist, dass alle drei Sportler während der gesamten Strecke als Team zusammenbleiben. Ansonsten droht die Disqualifikation“, erklärte Olaf Meier. Als Team-Kapitän hatte Meier ordentlich zu tun, um seine beiden Mitstreiter unterwegs bei Laune zu halten. Im Vorfeld hatte er eine Taktik für sich, für Ralf Peiker (Mützel) und Gaststarter Falk Heidel (Parchener Laufsocken) ausgefeilt. Meier gab das Tempo vor und kümmerte sich um die Verpflegung für das gesamte Team: „Unser Ziel ist eine Zeit von 3:45 Stunden.“ Dass das Trio die Zeit nicht ganz erreicht hat, lag an einer Muskelverletzung von Ralf Peiker, der sich trotz Schmerzen ins Ziel kämpfte. Lohn für das Meierteam war Platz sechs.

Ein ganzes Stück erfolgreicher unter den 31 kleinen Mannschaften war der Dreierpack René und Paul Weinmann mit Frank Winter. Hinter den Seriensiegern aus Leipzig sicherten sich die Spitzenläufer unseres Landkreises Platz zwei. „Der Abstand zu Platz eins war etwa genauso groß wie unser Vorsprung auf Bronze. Wir konnten also locker durchlaufen“, sagte René Weinmann im Ziel. Beim „lockeren Lauf“ handelt es sich mit 3:21 Stunden um eine Zeit, die die meisten anderen Marathonis nie erreichen werden.

Nach Genthin ging der Sieg unter den Damenstaffeln. Jenny Weinmann, Beate Bolle und Doreen Gladis aus Tangermünde absolvierten die sechs Runden (sieben Kilometer) bei herrlichsten Bedingungen und bester Stimmung nach 4:02 Stunden. Alle drei lächelten im Ziel, aber „hinten raus ist es mir immer schwerer gefallen“, meinte Beate Bolle.

So erfolgreich waren die Genthiner auch deshalb, weil sie an der Strecke prima angefeuert wurden. Unter anderem von Siegfried Hünecke, Ilka Stütz-Winter und Torsten Grützmacher.

Doppelte weibliche Unterstützung hatte Rüdiger Klein bei seinem Rekordlauf. Marion Wagner und Sabine Cornelius kümmerten sich in der Mix-Staffel um ihren männlichen Mitstreiter. „Gegen Ende haben wir ihm Getränke und Verpflegung direkt auf der Strecke zugereicht“, verriet Marion Wagner. Rüdiger Klein hat die nächsten Herausforderungen im Visier: „Ich will den 73-Kilometer-Ultralauf beim Rennsteigmarathon in Thüringen absolvieren und im Oktober den Magdeburg-Marathon.“

Stichwort Herausforderung: Von den zwölf Athleten starteten acht tags darauf beim Tangerpokal in Demker. Dort musste sich Olaf Meier unterwegs nicht um irgendwelche Mitstreiter kümmern. Mit dem Ergebnis: Platz eins in seiner Altersklasse auf der Zehn-Kilometer-Strecke. Einen zweiten Platz gab es über fünf Kilometer für Marion Wagner. Sie kam zeitgleich mit dem Genthiner Lauftalent Isabell Baumgart ins Ziel. Was beide unterscheidet? Die Geburtsdaten von Marion und Isabell liegen 44 Jahre auseinander!