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Radsport (K)ein Rennen wie jedes andere

Anfang September fand in Genthin der 28. Spee-Cup statt, der vier Deutsche Meisterschaften umfasste und Station der Rad-Bundesliga war.

Von Björn Richter 11.09.2019, 01:01

Genthin l Als Olaf Janson vor wenigen Tagen mit der Neuigkeit um die Ecke kam, musste man bei den Damen vom Team Stuttgart mitunter ganz genau hinschauen, um eine Gefühlsregung zu erkennen. Eine von ihnen bekam das Grinsen dagegen gar nicht mehr aus dem Gesicht. „Es war einfach wunderbar, als unser Teamchef gesagt hat, dass wir mit zwei Vierern nach Genthin fahren. Ich habe mich total gefreut, endlich wieder zu Hause an den Start gehen zu können“, erklärte Hannah Steffen.

Nach zwei Jahren als unfreiwillige Zuschauerin – 2017 spielte die eigene Gesundheit nicht mit, im Vorjahr fiel eine Fahrerin ihres damaligen Teams aus Leipzig aus – feierte die 20-Jährige am Sonntag also ihr persönliches Comeback beim Spee-Cup. Hier ein kurzer Plausch mit Bekannten, dort ein interessierter Blick auf die Entscheidungen im Nachwuchs – wer Steffen vor dem Start des Vierer-Mannschaftszeitfahrens beobachtete, wurde vor allem Zeuge großer Lockerheit. „Die Gefahr, sich verrückt zu machen, besteht natürlich. Aber ich habe mir gesagt: Du warst hier schon im Einzelzeitfahren unterwegs, nun haben vier Leute mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Da brauchst du persönlich einen guten Tag, aber es kommt auf die Leistung des Teams an.“

Obwohl es mit vier Minuten Rückstand zur Spitze nur zum fünften Platz im 40 Kilometer-Bundesliga-Rennen der Frauen reichte, fiel das Fazit versöhnlich aus: „Dafür, dass wir unterschiedliche Leistungsstände haben, war es okay. Drei von uns sind bereits auf der Bahn gemeinsam gefahren und wissen, wie es geht. Betrachtet man dann noch die kurze Vorbereitung, sind wir in erster Linie froh, dass wir starten konnten und ohne Sturz durchgekommen sind.“ Mit einem technischen Defekt hatte derweil das Team um Dorothea Heitzmann zu kämpfen, doch die Lostauerin trieb die „d.velop Ladies“ immerhin noch zu Platz vier und damit wichtigen Wertungspunkten an.

Bevor sich die Blicke am Mittag auf die Entscheidungen der Elite-Fahrer richteten, hatte der Nachwuchs in Genthin die Bühne bereitet. Im Paarzeitfahren der U 11 sprang für Johannes Heitzmann vom RadClub Lostau ein starker zweiter Platz heraus. Ebenfalls Rang zwei ging an Lokalmatadorin Jette Rasch, wobei die Genthinerin gemeinsam mit Lisa Meinecke (RSV Osterweddingen) das schnellste weibliche Duo im Feld der U 13 stellte.

Ihre ältere Schwester Alma war vor heimischer Kulisse im Rennen um die Deutsche Meisterschaft im Paarzeitfahren der U 15 bewusst ohne große Erwartungen gestartet und konnte mit Platz 19 unter 26 Teams gut leben: „Alles okay. Wir hatten uns nicht ausgerechnet, um die Medaillen mitzufahren. Für mich persönlich ist es natürlich sehr schön, zuhause an den Start gehen zu können, wobei sich das Rennen nicht wesentlich von anderen unterscheidet. Obwohl – hier kenne ich die Schlaglöcher und Gullys“, verriet die 13-Jährige augenzwinkernd.