Fußball Die pure Leidenschaft

Sechs Punkte und 6:1 Tore - der VfB Germania Halberstadt hat das Optimum aus dem zweiten Heimspiel-Doppelpack herausgeholt.

Von Florian Bortfeldt 03.05.2017, 10:00

Halberstadt l Sowohl am Freitagabend (28. April 2017) gegen Union Sandersdorf (4:0), als auch am Montag (1. Mai 2017)  gegen den VFC Plauen (2:1) gab es für Trainer Andreas Petersen nicht viel zu mäkeln. Einmal mehr musste er aber die fehlende Effizienz ansprechen. „Manchmal sterben wir in Schönheit.“ Nico Hübner, bereits zehnfacher Torschütze des VfB, musste sich etwas Kritik gefallen lassen, da er in beiden Partien bei top Chancen den besser postierten Mitspieler außer Acht ließ. „Da wünsche ich mir, dass er weniger eigennützig auftritt“, so sein Trainer.

In beiden Begegnungen stellte Petersen nach der Pause auf ein 4-4-2 um und sollte so Erfolg haben. „Das war gegen Sandersdorf und gegen Plauen die pure Leidenschaft. Man sieht unsere top Entwicklung, wir sind in unseren Leistungen sehr stabil geworden.“ Was beim Flutlichtspiel aber auffiel: Einige Germanen hatten eine falsche Schuhwahl getroffen, rutschten auf dem nassen Geläuf mehrfach weg. Das freute „Finanzwart“ Paul Büchel, denn er darf die entsprechenden Akteure nun zur Kasse bitten. Andreas Petersen: „Das haben wir intern ausgewertet. Für unser Passspiel kommt uns ein bewässerter Rasen entgegen. Es darf also nicht passieren, dass jemand die falschen Schuhe anzieht.“

Der eingewechselte Patrik Schlegel gehörte gegen Sandersdorf zu den Torschützen, bereitete außerdem einen Treffer vor. Er betonte, dass es ihm nur wichtig sei, „am Ende ein Tor mehr geschossen zu haben als der Gegner. Wer letztlich trifft, ist egal“. Das enorme Pensum, für Germania waren es sieben Punktspiele innerhalb von 32 Tagen, ging auch an ihm nicht gänzlich vorbei. „Der April war heftig. Das Programm ist nicht ohne, um so mehr freut es mich, dass wir mit den zwei Heimsiegen eine klare Ansage für die Konkurrenz gemacht haben.“

Mit dem Sieg über Plauen hievte sich die Germania sogar zurück an die Spitze, wenngleich Chemie Leipzig ein Spiel weniger hat. Andreas Petersen zollte dem VFC Respekt. „Wir wussten, dass es ein dickes Brett wird. Schon im Hinspiel – dem ersten Punktspiel überhaupt – habe ich gesagt, Plauen spielt oben mit. Das ist eine tolle Mannschaft.“ Da trafen am Montag zwei bärenstarke Teams aufeinander, Petersen lobte in erster Linie die Moral seiner Elf: „Nach dem 0:1 kommen wir schnell zurück. Ich bin derzeit richtiger Fan von meiner Mannschaft. Wieder ist das Team extrem viel gerannt.“

Etwas unscheinbar im Auftreten, aber mit einer Führungsrolle innerhalb der Mannschaft überzeugt seit Wochen Verteidiger Philipp Blume. Er brachte den VfB sowohl gegen Sandersdorf als auch gegen Plauen mit seinen Treffern auf die Siegerstraße. „Ich bin kein Lautsprecher, weiß aber um meine Aufgaben. Das hat zuletzt ganz gut geklappt.“ Auch er erkannte die Spielstärke der Plauener an. „Wir mussten gut dagegenhalten. Zum Glück hatten wir nach dem 0:1 schnell die Antwort parat und haben das Spiel gedreht.“ Sein Ausblick für das Saisonfinale: „Für uns zählen nur Siege: Wir müssen jede Partie gewinnen, um noch Erster zu werden.“