1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. „Ein dreckig verdienter Sieg“

Fußball „Ein dreckig verdienter Sieg“

Germania Halberstadt hat am ersten Advent das umkämpfte Sachsen-Anhalt-Derby gegen Askania Bernburg mit 3:1 gewonnen.

Von Florian Bortfeldt 28.11.2016, 00:01

Halberstadt l Weil der ärgste Verfolger BSG Chemie Leipzig sein Gastspiel beim VFC Plauen zeitgleich verloren hat (1:2), fehlt den Halberstädtern nun nur noch ein Sieg, um sich die inoffizielle Herbstmeisterschaft zu sichern. Diese können sie am kommenden Sonntag im direkten Duell mit den „Chemikern“ in Leutzsch unter Dach und Fach bringen.

Die knapp 400 Zuschauer sahen nicht das attraktivste Spiel, „es hätte am Ende auch ein 2:2 sein können“, so Präsident Olaf Herbst im Nachgang, „aber wir haben drei Punkte mitgenommen, das zeichnet ein Spitzenteam aus“. Die erste gute Möglichkeit hatte aus VfB-Sicht Kay Michel, dem die Hereingabe von Dustin Messing über den Spann rutschte (12.). Wie schnell man vom eigenen Strafraum zu einem guten Abschluss kommt, zeigte eine Szene nach 15 Minuten. Der Abschlag von Keeper Fabian Guderitz wurde zweimal per Kopf verlängert, Patrik Schlegel vollendete den Angriff nur knapp über das Tor. Auch Bernburg war da, ein Schuss von Mario Hesse wurde noch abgefälscht (18.). Hesse war es dann auch, der das 0:1 einleitete. Sein Freistoß gelangte in den Germania-Fünfmeterraum, Guderitz sah nicht ganz glücklich dabei aus. Patrik Twardzik wollte noch klären, legte das Leder aber unter Bedrängnis in die eigenen Maschen (39.). Hätte Florian Eggert nach Schulze-Flanke nicht umgehend auf diesen Rückstand mit dem Ausgleich geantwortet, die Halbzeitansprache von Andreas Petersen wäre wohl noch intensiver ausgefallen.

Auch nach dem Wiederanpfiff zeigte sich der Gastgeber etwas halbherzig, wenig entschlossen. Es fehlte die geistige und physische Frische, „das war zum Teil lethargisch, nachdenklich, ja sogar ängstlich“, fasste Petersen später zusammen. Einsatz und Leidenschaft der Askanen stimmten, man merkte, der TVA steckt nun mitten im Abstiegskampf. Die Zweikämpfe gingen zumeist nicht nur Richtung Ballgewinn, sondern auch gegen den Körper des jeweiligen Halberstädters.

Ließ Pascal Eichhorst eine Doppelchance noch ungenutzt (60.), so war es Adli Lachheb, der eine Viertelstunde vor Ende im Nachsetzen zur 2:1-Führung traf. Bis zur 90. Minute stand der knappe Vorsprung auf sehr wackeligen Beinen, da sich der VfB unnötigerweise zu oft in den eigenen Strafraum drängen ließ. Guderitz hielt dann mit einer top Parade gegen seine Ex-Kollegen Christopher Kullmann und Tobias Friebertshäuser das 2:1 fest. Alles klar machte schließlich Patrik Schlegel, der schon wie vor zwei Wochen im Landespokal gegen seine ehemaligen Teamgefährten traf (90.).

Trainer Petersen: „Das war ein dreckig verdienter Sieg!“

 

VfB Germania Halberstadt: Guderitz - Messing, Lachheb, Twardzik, Schulze, Eggert, Vargas (68. Baloki), Hübner (73. Müller), Beil, Michel (58. Eichhorst), Schlegel;

Torfolge: 0:1 Patrik Twardzik (39. Eigentor), 1:1 Florian Eggert (40.), 2:1 Adli Lachheb (73.), 3:1 Patrik Schlegel (90.); Schiedsrichter: Andy Stolz (Pritzwalk); Zuschauer: 393.