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Fußball Germania reist selbstbewusst in den Süd-Harz

Eine weitere Englische Woche steht für Regionalligist Germania Halberstadt an.

Von Florian Bortfeldt 02.10.2018, 05:00

Halberstadt l Nach dem dritten Sieg in Serie, das 2:0 vor eigenem Publikum gegen Optik Rathenow, geht der VfB Germania Halberstadt noch selbstbewusster in das Harzer Derby beim FSV Wacker 90 Nordhausen. Gegen den Aufsteiger aus Brandenburg, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, hatte Trainer Maximilian Dentz wie schon bei den anderen zwei „Zu-Null-Siegen“ gegen Bautzen und Lok Leipzig der gleichen Startelf das Vertrauen geschenkt.

Mit Erfolg. Germanias Sportchef Andreas Petersen unterstrich aber, dass „sich das Trainerteam auf alle Akteure verlassen kann. Auch die, die hinten dran sind, brennen weiterhin. Es ist ein Team. Stefan Korsch war doch am Sonntag das beste Beispiel: Der Junge kommt rein und trifft.“ Die Rotation wird aus Sicht des langjährigen Trainers zwangsläufig in den nächsten Wochen nach Sperren, Verletzungen oder Krankheiten kommen.

Nach jetzt vier Saisonsiegen und zwölf Punkten aus zehn Begegnungen liegt der VfB Germania voll im grünen Bereich. Petersen freut das natürlich: „Gegen Rathenow hat das Team druckvoll agiert, nur eine hochkarätige Chance des Gegners, die aber aus abseitsverdächtiger Position, zugelassen. Vor dem Saisonstart hätten wir Rang elf sofort unterschrieben.

Wir sind weiter demütig, denn es bleibt ein junges Team, das sich noch immer in der Umstrukturierung befindet. Wir waren sehr vorsichtig und sind es weiterhin. Mit den drei Erfolgen haben sich die Jungs endlich belohnt. Das Spielglück war nun auf unserer Seite.“ Wie gesagt will sich der 58-Jährige nicht „blenden“ lassen. Ein Blick des Fußballexperten geht auch immer in Richtung 3. Liga, denn die bestimmt letztendlich, wie viele Absteiger es aus der Regionalliga gibt. „Da geht es verdammt eng zu. Außerdem haben wir noch eine lange Serie vor uns. Es hängt von so vielen Faktoren ab, man muss absolut wachsam sein!“

Dennoch, der Anschluss an das Mittelfeld der Regionalliga Nordost ist den Germanen gelungen, eine gewisse Euphorie zu spüren. Das bringt dem Team um Max Dentz mehr Selbstsicherheit. Die ist nötig, um am Tag der Deutschen Einheit nicht mit zu großem Respekt beim nächsten Gegner anzutreten. Es geht zum Tabellenvierten FSV Wacker 90 Nordhausen, einer ambitionierten Mannschaft, die bislang hinter den Erwartungen geblieben ist. Anpfiff ist am Mittwoch um 13.30 Uhr. Andreas Petersen nennt mögliche Gründe, warum die Süd-Harzer schon einige Punkte liegen gelassen haben: „Es scheint keine echte Einheit zu sein. Nordhausen verfügt über 1a-Spieler, da gehören Eitelkeiten mitunter dazu.“ Die „Remis-Könige“ (fünf Unentschieden) werden es seiner Meinung nach schwer haben, Spitzenreiter Chemnitzer FC noch zu bedrängen. „Sollte wirtschaftlich beim CFC alles glatt laufen, kann ich mir nicht vorstellen, dass Wacker da noch einmal ran kommt. Sportlich ist Chemnitz zu weit weg, der Zug nach oben ist abgefahren.“

Petersen hofft am Feiertag auf ein „Highlight-Spiel“. Zudem trifft man mit Florian Beil auf den Halberstädter Torjäger der letzten Serie. Der Stürmer hat sich inzwischen beim FSV etabliert und den Sprung in die Startelf geschafft. Wie er, mussten oder müssen aber immer wieder gestandene und namhafte Fußballer Platz auf der Nordhäuser Auswechselbank nehmen. Das gefällt nicht jedem und könnte letztlich die paar Prozent ausmachen, die dem FSV zu einem echten Spitzenteam fehlen.

Halberstadts sportlicher Leiter geht optimistisch in dieses Duell. „Du kannst dort nur gewinnen. Das ist eines der hochkarätigsten Teams der Liga.“ Wacker-Trainer Volkan Uluc, der am Sonntag im Friedensstadion „spähte“, habe mit seinem breiten Kader die Qual der Wahl. Sollte Germania tatsächlich gewinnen – es wäre der erste (Regionalliga-)Erfolg des VfB in diesem Vergleich überhaupt.