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Fußball Im Nebel behält Halberstadt die Übersicht

Fußball-Regionalligist VfB Germania Halberstadt hat ein Testspiel gegen Tennis Borussia Berlin bestritten.

Von Florian Bortfeldt 15.01.2018, 00:01

Halberstadt l Gute Fußball-Unterhaltung bot das Testspiel zwischen Regionalligist Germania Halberstadt und Tennis Borussia Berlin im Friedensstadion. Beim 5:3 für die Vorharzer sahen die etwa 50 Zuschauer acht Treffer.

Wobei „sahen“ nicht unbedingt wortwörtlich zu nehmen war. Dichter Nebel machte diese Begegnung teilweise auch zur Lotterie beziehungsweise sorgte für ziemlich widrige Bedingungen. Etwa 50 Meter weit konnte man blicken, da war der Spieler allerdings auch schon nur zu erahnen. Keeper Paul Büchel beispielsweise konnte nicht mehr sehen, was sein Gegenüber Stephan Flauder in seinem Kasten so trieb. Trotz dieser Bedingungen zeigten beide Seiten ein attraktives Spiel. Das Leder wurde in der ersten Halbzeit passsicher in Richtung des gegnerischen Strafraumes getrieben, so dass es zu zahlreichen Torabschlüssen kam.

Beide Torhüter mussten dabei extrem aufmerksam agieren, sahen sie die Kugel doch in den meisten Fällen sehr spät auf sich zukommen. Sein forsches Offensivspiel belohnte der Dritte der NOFV-Oberliga Nord mit dem Führungstreffer nach 20 Minuten. Flodyn Baloki sorgte nach top Ballannahme und platziertem 20-Meter-Vollspannstoß direkt neben den Pfosten für den sehenswerten Ausgleich. Danach steigerte sich die Schlagzahl und der Unterhaltungswert noch einmal.

Die Germania verteidigte extrem hoch, drückte Tennis Borussia weit in die eigene Hälfte. Die Berliner investierten aber nicht weniger für die Offensive, hatten in der 39. Minute die Chance zur erneuten Führung. Die fiel aber Sekunden später auf der anderen Seite. Tim Oschmann legte den Ball vor, Florian Beil ließ das Leder passieren und direkt hinter ihm schoss Marcel Goslar mit links zum 2:1 ins lange Eck. „Ich sehe nicht mal den Schuss“, kommentierte Gästekeeper Flauder.

Es blieb ein verrücktes Testspiel, weil mit dem Anstoß TeBe zum 2:2 ausglich – dies alles trotz oder gerade wegen der miesen Licht- und Sichtverhältnisse. Um so bemerkenswerter war, dass Halberstadt weiterhin richtig gute Kombinationen zeigte. Wieder initiierte Oschmann den Angriff und bediente Goslar, der wiederum legte passgenau für Ivan Franjic auf – 3:2. Bei den Gästen offenbarten sich inzwischen einige heftige Fehler in der Rückwärtsbewegung bzw. im Defensivverhalten. „Die Ballkontrolle ging verloren, die Kugel wurde nicht mehr präzise rausgeschlagen, es gab einige Fehlpässe“, bilanzierte Gästetrainer Thomas Brdaric zur Pause.

Auch offensiv ging die Kraft der Berliner nach dem Wiederanpfiff etwas verloren. Brdaric: „Das war zu harmlos, wir spielen dem Gegner in dessen Strafraum den Ball zu.“ Beim VfB stimmte der Einsatz. Das unterstrich die Entstehung zum 4:2, als Beil noch den Ball erlief und maßgenau für Kay Michel auflegte. VfB-Torwarttrainer Sebastian Kischel strafte Kapitän Benjamin Boltze mit seinem tollen Freistoßtreffer zum 5:2 Lügen. Der hatte nämlich vor der Ausführung behauptet: „Den kriegt er nicht über die Mauer ins Tor.“ – Doch!

Der Schlusspunkt gehörte den Berlinern. Boris Hass belohnte seine große Laufbereitschaft noch mit dem 3:5.

VfB Germania Halberstadt: Büchel - Blume, Eggert, Schulze, Boltze, Baloki, Twardzik, Goslar, Franjic, Oschmann, Beil (Klötzer, Michel, Alysson Vargas, Hofgärtner, Messing);

Torfolge: 0:1 Nils Göwecke (20.), 1:1 Flodyn Baloki (23.), 2:1 Marcel Goslar (39.), 2:2 Alexander Schmitt (40.), 3:2 Ivan Franjic (45.), 4:2 Kay Michel (50.), 5:2 Benjamin Boltze (85.), 5:3 Boris Hass (89.); Schiedsrichter: Johannes Schipke; Zuschauer: 45.