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Fußball Testspiele und Turniere zur Überbrückung

Die Meinung der Verantwortlichen im Nachwuchsbereich des Harzes ist eindeutig, die große Mehrheit spricht sich für den Saisonabbruch aus.

Von Marco Heide 06.05.2020, 09:26

Halberstadt l Die Volksstimme hat mehrere Trainer und Nachwuchsfunktionäre zum aktuellen Spielbetrieb befragt.

Heimo-Jens Roop, Nachwuchsleiter SV Meteor Wegeleben: „Nach Absprache mit unseren Nachwuchstrainern sind wir vom SV Meteor Wegeleben zu der Meinung gelangt, dass es wenig Sinn macht, irgendwie die Saison am Leben zu erhalten und sprechen uns dafür aus, die komplette Saison ersatzlos abzubrechen.“

 Dan Friedrich, Jugendleiter Concordia Harzgerode: „Müssten oder könnten wir die Entscheidung treffen, würden wir die Saison sofort abbrechen. Dies würde dann alle Meisterschaftsspiele, Pokalspiele und auch alle anderen Fußballspiele wie Freundschaftsspiele bis 31. August betreffen. Alles andere macht keinen Sinn in unseren Augen. Letztendlich entscheiden ja auch die Städte und Gemeinden, ob sie die Plätze freigeben oder nicht. Unsere Stadt fährt z.B. eine sehr strenge Linie zur Zeit. Zudem wird das Kontaktverbot in den nächsten Monaten nicht soweit gelockert, dass an Fußball zu denken wäre. Gerade im Amateurbereich haben die betreffenden Spieler und Trainer aktuell auch viele andere Probleme. Wir denken da an Kündigungen, Kurzarbeit aber auch an Mehrarbeit für einige. Dauerhaft englische Wochen und/oder eine Verlängerung der Saison ist praktisch auch nicht realisierbar, weder im Herren- noch im Nachwuchsbereich. Das zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre. Ab Mitte Juni/Anfang Juli bekommt man keine Teams mehr zusammen und in der Woche sind Spiele auch nur sehr selten abzusichern, ob mit Kinder, Jugendlichen oder Herren.“

 Thomas Munzke, Jugendleiter SV Darlingerode/Drübeck: „Nach Rücksprache mit meinen Trainern des SV Darlingerode/Drübeck sind sie komplett für eine Annullierung der Saison 2019/20. Eine Verlängerung oder Ausspielen der noch ausstehenden Spiele bis 31. Juli ist genauso unsicher wie das Vorhersagen, wann es weitergehen wird. Keiner kann sagen, ob die Eltern aufgrund der jetzigen Situation ihre Kinder zum Fußball lassen werden. Nach Corona sind mit Sicherheit erstmal andere Sachen an erster Stelle. Es können sich einige aber durchaus vorstellen, ohne Zwang Freundschaftsspiele mit den Teams der jeweiligen Gruppe der Rückrunde zu spielen. Diese könnten ein Weg der Normalität zurück in den Fußball und Vorbereitung auf die neue Saison 2020/21 sein.

 

Hubertus Jarchow, Jugenwart Eintracht Derenburg: „In den Altersklassen F-, E-, und D-Junioren sollten die Ergebnisse der Vorrunde Bestand haben, die Ergebnisse der Platzierungsrunde werden annulliert und sollte es die Zeit zulassen, wird in den Staffeln ein Platzierungsturnier gespielt. In der E–Jugend, Staffel 3 würde sich die JSG Vorharz bereiterklären, am 4. Juli solch ein Turnier zu organisieren. Ob man den Sieger der Harzliga gleichzeitig als Meister krönt, ist dann noch zu entscheiden. Ab der C–Jugend schlagen wir vor, den Abbruch der Saison (somit Annullierung der Spiele) und die Fortführung der Pokalrunde sowie die Möglichkeit der Nutzung der noch ausstehenden Punktspiele als Freundschaftsspiele. Auch hier gäbe es die Möglichkeit, die Staffeln zu teilen und jeweils zwei Turniere durchzuführen.“

Thomas Schulz, Eintracht Osterwieck: „Meine Meinung ist, die Saison bis zum 31. August ruhen zu lassen und die Rückrunde bis Dezember zu spielen. Gleichzeitig sollte man überdenken, die Saison über das Jahr zu spielen. Das heißt von März bis Juni die Hinrunde und von September bis Dezember die Rückrunde. Aufgrund der Jahrgänge der Spieler, die bis 31. Dezember sowieso spielen können, wäre dies auch in meinen Augen möglich.“

 Christoph Wolters, Trainer A-Jugend Germania Gernrode: „Die Gesundheit aller Beteiligten sollte oberste Priorität haben. Das betrifft nicht nur die Infektionsprävention, sondern auch die Verletzungsgefahr aufgrund erheblichem Trainingsrückstand. Es macht keinen Sinn, eine Saison auf Gedeih und Verderb fortsetzen zu wollen. Die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sollte an erster Stelle stehen, auch wenn es sehr schade für die Kids ist. Besser wäre es, wenn sich die Vereine ausreichend auf die neue Saison vorbereiten können und hiermit bereits nach Wiedereröffnung der Sportanlagen mannschaftsübergreifend beginnen können. Die übliche Vorbereitung ist ohnehin unter Berücksichtigung der Sommerferien zu kurz.“