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Fußball Vier Varianten zur Diskussion beim KFV Harz

Der Kreisfachverband Fußball Harz hat sich über mögliche Szenarien intensive Gedanken gemacht.

Von Ingolf Geßler 03.04.2020, 03:00

Wernigerode l Der englische Fußballverband hat die Saison im Amateurbereich vorzeitig ohne Wertung beendet, in den Niederlanden ruht selbst in den Profiligen der Ball bis zum 1. Juni. Der Abbruch der Saison wird immer wahrscheinlicher, vor diesem Hintergrund hat sich auch der Kreisfachverband Fußball Harz bereits intensive Gedanken gemacht.

Bis zum 20. April ruht in Sachsen-Anhalt der Ball, eine weitere Aussetzung des Spielbetriebs ist mit einem Blick auf die aktuelle Lage rund um die Corona-Pandemie wahrscheinlich. In allen Medien wird für diesen Fall über mögliche Szenarien zur Wertung der Saison diskutiert, auch das Präsidium des Kreisfachverbandes Fußball Harz hat sich intensive Gedanken gemacht.

In einem Rundschreiben wurden den Vereinen vier Varianten vorgeschlagen, der Weisheit letzter Schluss müssen diese jedoch nicht sein. „Gemeinsam mit den Vereinen werden wir zu gegebener Zeit mögliche Szenarien diskutieren. Es handelt sich schließlich um den Spielbetrieb der Vereine“, hatte KFV-Präsident Detlef Rutzen bereits Mitte März zu Beginn der Spielpause angekündigt, den Dialog mit den Vereinen zu suchen. Dies setzte sich nun im Rundschreiben (siehe Stimme) fort.

Der Entwurf des Kreisfachverbandes Fußball Harz beinhaltet folgende vier Modelle:

Die Saison wird bei dem aktuellen Stand abgebrochen. Ausgehend von dem aktuellen Stand werden Auf- und Absteiger abgeleitet.

Die Saison wird komplett annulliert und ab August vollständig neu gespielt. Es gibt keine Auf- und Absteiger.

Die Hinrunde wird durch die fehlenden Spiele komplettiert. Diese Hinrundentabelle geht in die Wertung. Die bereits gespielten Spiele der Rückrunde werden nicht gewertet. Es werden Auf- und Absteiger abgeleitet. Sollten die fehlenden Spiele der Hinrunde nicht mehr gespielt werden können, so würden diese jeweils mit 0:0-Toren und 0 Punkten gewertet.

Die ausstehenden Spiele werden in Turnierform gespielt. Ausgangspunkt kann der aktuelle Stand oder die abgeschlossene Hinrunde sein. Kompliziert wird es, wenn vom aktuellen Stand ausgegangen wird, einfacher wäre es, die komplette Rückrunde in Turnierform zu spielen. In verschiedenen Modellen zu jeder Liga wären in der Harzoberliga 105 Spiele in drei Turniertagen, in den Harzligen 90 Spiele an drei Turniertagen und in den Harzklassen 60 Spiele an zwei Turniertagen zu realisieren.

Darüberhinaus werden weitere Varianten diskutiert, darunter die Ermittlung der Auf- und Absteiger in Relegationsspielen. Auch hierfür müssten allerdings zunächst die betreffenden Teams bestimmt werden, was bei unterschiedlicher Anzahl der aktuell absolvierten Spiele oder ausstehenden Hinrundenspielen schwierig erscheint. Auch ein Abbruch der Saison mit Aufsteigern und ohne Absteiger wurde vielfach als Variante genannt.

Dieses Modell hätte letztlich kaum einen Verlierer, ausgenommen den ein oder anderen Verfolger, der den aktuellen Tabellenführer noch von der Sptze verdrängen wollte. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine identische Vorgehensweise in allen Verbänden. Was tritt ein, wenn der Kreisverband diese Variante wählt, der Fußballverband Sachsen-Anhalt sich jedoch für eine Annulierung der Saison entscheidet und damit keinen Aufsteiger in die Landesklassen einplant?

Dass kein Modus letztlich der richtige sein muss, zeigt ein Blick auf die Grafik zur Harzoberliga-Historie. In den letzten acht Spieljahren stand der Herbstmeister nur in drei Fällen auch zum Ende der Saison ganz oben. Der SV Darlingerode/Drübeck musste zweimal als Herbstmeister mit der Vizemeisterschaft Vorlieb nehmen, stieg aber beide Male aufgrund eines zweiten Aufstiegsplatzes für den KFV Harz in den Spieljahren 2011/12 und 2013/14 auf. Ebenso wie der SC 1919 Heudeber in der Serie 2015/16. In der Saison 2012/13 schaffte der SV Fortschritt Veckenstedt als Fünfter der Hinrunde noch den Sprung auf Platz eins. Bei einer Differenz von nur fünf Punkten vom Tabellenfünften Blau-Weiß Schwanebeck zum Spitzenreiter Grün-Weiß Rieder wäre auch dies in der bisher spannenden Harzoberliga-Saison keine Überraschung.