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Fußball Zwei Generationen, ein großes Ziel

Beim VfB Germania Halberstadt fiebert das Oberliga-Fußballteam einem ersten Saisonhöhepunkt entgegen.

Von Ingolf Geßler 23.03.2017, 23:01

Halberstadt l Urgestein Enrico Gerlach und Eigengewächs Fabian Guderitz verfolgen am Sonntag ein großes Ziel – den Einzug ins Landespokal-Finale. Sie sind die Dienstältesten im Kader des VfB Germania – und doch zwei Generationen: Co-Trainer Enrico Gerlach hat mit 40 Jahren die Höhepunkte seiner aktiven Fußballkarriere schon hinter sich, für den 20-jährigen Keeper Fabian Guderitz nimmt sie gerade so richtig Fahrt auf. Im Hinblick auf das Landespokal-Halbfinale gegen den FSV Barleben (Sonntag, 14 Uhr) haben aber beide etwas gemein: „Sie können Pokal“.

Enrico Gerlach stand als Spieler und Co-Trainer schon zweimal mit den Halberstädtern im Pokalfinale: 2010 verlor er unter seinem aktuellen Chefcoach Andreas Petersen gegen den Halleschen FC mit 2:3, sein Anschlusstreffer reichte nicht zur Wende. Drei Jahre später gab es als Co-Trainer unter Willi Kronhardt gegen den 1. FC Magdeburg eine bittere 1:3-Niederlage nach Verlängerung. Als aktiver Fußballer ist er mit dem SV Seehausen amtierender Pokalsieger im Bördekreis, am Sonnabend wird das „Unternehmen Pokalverteidigung“ mit dem Halbfinale beim Ummendorfer SV fortgesetzt. „Aber der Fokus liegt natürlich auf dem Landespokal-Spiel mit der Germania“, unterstreicht Enrico Gerlach die Bedeutung dieser Partie.

„Wir haben gerade eine Euphorie in Halberstadt, dann willst Du natürlich auch ins Finale kommen. Vor 15000 oder 20000 Zuschauern zu spielen, das wird immer in den Köpfen der Spieler und Trainer bleiben“, erinnert sich das Germania-Urgestein an seine Finalspiele. „Und falls man den Pokal gewinnt, geht es ja noch weiter. Die Teilnahme am DFB-Pokal ist eine Riesenchance für den Verein. Das sind für jeden Einzelnen Erlebnisse, die man nie wieder vergisst, dafür muss sich jeder den A... aufreißen“, fügt Gerlach hinzu. „Wir wissen, dass es keine einfache Aufgabe wird, an solch einem Tag zählt auch die Lockerheit und der Spielwitz. Und wir müssen effektiv sein in den Offensiv­aktionen und im Abschluss“, erwartet der Co-Trainer eine hartes Stück Arbeit gegen den FSV Barleben.

Die nötige Ruhe aus der Abwehr soll der junge Keeper Fabian Guderitz ausstrahlen, der selbst als B-Jugendlicher mit dem VfB Germania schon den Landespokal gewonnen hat. „Zweimal haben wir in der Jugend das Finale gegen Halle und Magdeburg verloren, einmal haben wir dann den FCM besiegt. Aber das ist natürlich nicht mit einem Landespokalfinale bei den Männern zu vergleichen“, berichtet das Eigengewächs der Germania. Als besonderes Spiel sieht er das Pokal-Halbfinale nicht, „man geht in jedes Spiel gleich hinein. Klar ist so ein Pokalhalbfinale etwas anderes, aber auf dem Platz hat man das eh‘ nicht mehr im Kopf“, so Guderitz.

An das Oberliga-Punktspiel erinnert sich der VfB-Schlussmann mit gemischten Gefühlen zurück, „am Ende war es ein souveräner Sieg“. Mit einer Unachtsamkeit hatte er den Treffer zur Barleber 1:0-Führung begünstigt, der Ex-Germane Denny Piele hatte sich von hinten „angeschlichen“ und ihm den Ball abgeluchst. „Da ist ihm ein Bock unterlaufen, aber daraus kann ein junger Spieler nur lernen. Nochmal passiert ihm so etwas nicht“, gewinnt Enrico Gerlach dieser Aktion auch wieder etwas Positives ab. Am Ende siegte der VfB Germania souverän mit 4:1, ein ähnliches Resultat würden die Halberstädter auch für das Halbfinale sofort unterschreiben.

„Elfmeter für den Ernstfall haben wir noch nicht geübt“, antwortete Fabian Guderitz auf Nachfrage der Redaktion, doch Co-Trainer Enrico Gerlach hakte mit einem Zwinkern sofort ein: „Wir werden auf alles vorbereitet sein!“