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Handball-Interview Halberstadts Vorsitzender ist wieder da

Die volle Verantwortung beim HT 1861 Halberstadt hat wieder Denis Schmid, nachdem er aus Afghanistan zurück gekommen ist.

Von Florian Bortfeldt 06.12.2017, 00:01

Halberstadt l Der Chef ist wieder an Bord: Beim HT 1861 Halberstadt hat Vereinsvorsitzender Denis Schmid wieder die volle Verantwortung, nachdem er knapp fünf Monate als Bundeswehr-Offizier in Afghanistan gefordert war.

Volksstimme: Wie fühlt es sich an, zurück im Verein zu sein? Lief „der Laden“ auch ohne Sie?

Denis Schmid: Meine Abwesenheit war gut vorbereitet. Der Zeitraum war insgesamt okay, verpasst habe ich die Saisonvorbereitung sowie das erste Drittel der Saison. Abgeschlossen waren die Planungen (Mannschaftszusammenstellung und Spielplan). Die Rückkehr wurde mir von den Mannschaften sehr leicht gemacht und mit gleich zwei Heimspielen war ich auch ganz schnell wieder im Vereinsalltag eingebunden. Am gestrigen Abend fand dann schon die erste Präsidiumssitzung statt. Vertreten hat mich im sportlichen/wirtschaftlichen/gesellschaftlichen Bereich Daniela Wäser (Abteilungsleiterin Cheerleading). Gerd Holstein hat unverändert die Aufgaben im Bereich Infrastruktur übernommen. Mit Daniela habe ich mich regelmäßig per Mail und Telefon über grundsätzliche Themen ausgetauscht, aus dem Tagesgeschäft habe ich mich bewusst herausgehalten.

Ab sofort übernehmen Sie neben der Funktion als Frauentrainer und Präsident noch das Amt des Herrentrainers. Wie ist das zeitlich und familiär zu managen, bleibt da nicht einiges auf der Strecke?

In der Vorbereitung der Saison 2017/2018 waren wir verstärkt auf Trainersuche, sowohl für die Frauen- als auch für die Männermannschaft, da ich mich auf die Aufgaben als Präsident konzentrieren möchte und muss. Mit inzwischen sechs Abteilungen (Allgemeiner Sport, Badminton, Cheerleading, Gesundheits- und Rehabilitationssport, Handball und Tischtennis) und 520 Mitgliedern ist das bereits sehr zeitintensiv. Mit 38 Jahren habe ich aber auch immer noch erheblichen sportlichen Ehrgeiz und mag es beim Training zu sein und mit den Mannschaften zu arbeiten und die SpielerInnen zu entwickeln. Die Variante „Spielertrainer“ ist aus meiner Sicht selten die optimale Lösung. Mein mehrfaches Engagement ist ebenfalls nicht die beabsichtigte dauerhafte Lösung. Mit meinem Umfeld ist es abgestimmt, die wenige verbleibende freie Zeit möchte ich bestmöglich mit meinen Kindern nutzen. In beiden Mannschaften stehen mir zudem Co-Trainer zur Verfügung. Die Arbeit muss auf mehrere Schultern verteilt werden.

Wie schätzen Sie aktuell die Aushängeschilder des HT-Handballs, das Männer- und Frauenteam, ein?

Mit 4:4 Punkten steht die Frauen-Mannschaft auf Platz vier in der Tabelle, hat aber nur einen (Minus-)Punkt Rückstand zum Spitzenreiter HV Ilsenburg, gegen den man 30:30 spielte. Die Liga, in dieser Saison leider mit nur sieben Teams, ist sehr ausgeglichen und mit Ausnahme vom HC Salzland 06 II kann jeder jeden schlagen. Zwei Studentinnen haben die Mannschaft verstärkt, außerdem kann ich auf sehr talentierte Mädchen aus der B- Jugend zurückgreifen. Von Platz eins bis sechs ist tatsächlich alles drin. Unser Ziel ist ein Platz auf dem Treppchen. Da es nur zwölf Saisonspiele sind, ist es allerdings sehr schwer, in einen Spielrhythmus zu kommen. Das nächste Heimspiel am Sonnabend gegen den TSV Wefensleben ist von besonderer Bedeutung, um mit einem positiven Punktestand in die Weihnachtspause zu gehen.

Die Männer stehen nach elf Punktspielen mit 7:15 Punkten auf Platz zwölf in der Verbandsliga Süd. Damit sind die Erwartungen nicht erfüllt. Wir haben einen breiten Kader, sowohl mit jungen als auch mit erfahrenen Spielern und konnten uns punktuell verstärken. Wesentliche Herausforderung ist, die individuellen Fähigkeiten als Team auf das Spielfeld zu bekommen. Verstärkt wollen wir mit Blick auf die zweite Halbserie an der Kompaktheit der Abwehr arbeiten, das Umschaltspiel verbessern und die Abschlussaktionen gezielter vorbereiten. Im letzten Punktspiel des Jahres geht es am 16. Dezember nach Weißenfels. Ich erwarte dort eine sehr ausgeglichene Begegnung. Wir wollen mit einem Erfolg in die Weihnachtspause gehen, auch um den Anschluss an das Tabellen-Mittelfeld zu halten. Saisonziel mit den Männern ist Platz sechs bis zehn.

Was sind die kommenden Vereins-Höhepunkte beim HT 1861 Halberstadt?

Der Höhepunkt im Dezember ist die 2. Vereinsweihnachtsfeier am 15. Dezember. Die Resonanz und das Feedback im letzten Jahr waren so überwältigend, dass wir in diesem Jahr mit über 400 Gästen zur Veranstaltung rechnen. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Wochen auf Hochtouren.