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Lauf Harzer Läufer beim Berlin Marathon

Beim 46. Berlin-Marathon haben acht Halberstädter Läufer teilgenommen.

Von Cornelia Klockau 12.10.2019, 03:00

Halberstadt l Unter den 44065 Finishern aus 150 Nationen waren beim 46. Berlin-Marathon sind mit Irmgard und Raiko Eggert, Manuela Felsche, Mathias Kasuptke, Cornelia Klockau, Jens und Nicole Schlottag sowie Maik Uhde acht Halberstädter auszumachen.

„Dass so viele Menschen aus verschiedenen Nationen alle das Gleiche tun, im Spitzen- wie im Breitensport, das ist einfach überwältigend und beeindruckend“, sagte Cornelia Klockau. Sie war aber nicht nur begeistert vom Teilnehmerrekord bei den Marathonis, sondern auch von den vielen Rollstuhlfahrern, Handbikern und Skatern, den Teilnehmer des Frühstücks- und Bambini-Laufs sowie des Minimarathons. „Jung und Alt waren auf den Strecken unterwegs, jeder gab sein Bestes“, freute sie sich. Auch darüber, dass mal wieder ein Teilnehmerrekord aufgestellt wurde bei dieser Laufveranstaltung der Superlative, die zu den sechs wichtigsten Marathonläufen weltweit zählt. Daher sind die Startplätze sehr begehrt und mit Voranmeldung bereits im Vorjahr über eine Startplatzlotterie mit viel Glück zu bekommen. Danach gibt es noch Optionen über Charity-Plätze oder Marathon-Reiseveranstalter.

Pünktlich um 9.15 Uhr fiel am Sonntagmorgen auf der Straße des 17. Juni der Startschuss für den ersten Startblock. Ein bunter Menschenteppich schob sich durch den herbstlichen Tiergarten. Bald nachdem sich die Läuferschar in Bewegung gesetzt hatte, gesellte sich Nieselregen zu ihnen. Als endlich der vierte und letzte Block startete, regnete es stärker. Die Zuschauer suchten Schutz unter den Schirmen, die Marathonis trotzten dem Nass von oben, das nicht enden wollte, und das bis zum Nachmittag.

Vorbei an der Siegessäule ging es weiter Richtung Ernst-Reuter-Platz nach Berlin-Mitte, über den Straußberger Platz, das Kottbusser Tor und den Hermannplatz nach Kreuzberg. In Schöneberg hatten die Akteure einen Halbmarathon hinter sich. Dafür regnete es in Strömen. Das war für manchen ein Ansporn, schnellstmöglich das Ziel zu erreichen. Nach dem Abstecher ins südliche Viertel von Berlin führte der Weg über den Kurfürstendamm, den Potsdamer Platz und die Leipziger Straße, bis es Unter den Linden dem Brandenburger Tor entgegen ging. Nun war nach 42 Kilometern das Ziel nahe, es konnte zum Endspurt angesetzt werden.

„Die Strecke führt an zahlreichen bekannten Sehenswürdigkeiten vorbei. Man kann bei diesem Marathon die Hauptstadt im Laufschritt entdecken. Selbst, wenn man dort schon einige Male unterwegs war, ist es immer wieder ein tolles Erlebnis“, so Cornelia Klockau. Vereinskamerad Maik Uhde, der zum ersten Mal startete, stimmte dem zu und verwies auf die hunderttausende Zuschauer, die entlang der Strecke standen und die Läuferschar anfeuerten. Hinzu kamen die Musiker, Bands, Cheerleader und Tanzgruppen, die über die ganze Stadt verteilt für eine einzigartige ausgelassene Stimmung sorgten.

„Die Stimmung war wirklich gut“, bestätigte Raiko Eggert nach seiner erfolgreich verlaufenen Premiere und fügte hinzu: „Den Regen musste man einfach nicht für voll nehmen. Besser so, als pralle Sonne auf der ganzen Distanz.“ Der 39-Jährige war mit seiner Mutter angereist, die 1990 zum ersten Mal beim Berlin-Marathon gestartet war. „Damals verlief die Strecke etwas anders und wir passierten bereits nach rund fünf Kilometern das Brandenburger Tor. Das war für die Läuferinnen und Läufer ein ganz besonderes Erlebnis“, erinnert sie sich und führte weiter aus: Weil es keine Chipwertung gab, war das Gerangel am Start groß. Das ist heute dank moderner Technik und gestaffeltem Start viel entspannter.“

Die Halberstädterin war am Tag vor ihrem fünften Start schon beim Frühstückslauf unterwegs. „Hier spürte man schon die große Internationalität. Insbesondere die Asiaten fielen durch ihre Euphorie auf. Tausende liefen zum großen Teil kostümiert am Schluss im Olympiastadion ein, wo ein tolles Frühstücksbuffet auf sie wartete.“

Die letzten Kilometer am Marathon-Sonntag wurden „Unter den Linden“ gelaufen. „Das Wissen, es gleich geschafft zu haben, das Anfeuern der Zuschauer und vor allem das Durchlaufen des Brandenburger Tores, vorbei an den Zuschauertribünen waren Momente voller Glück, Freude und Stolz“, schilderte Cornelia Klockau.

Jens Schlottag, der seinen siebten, und Frau Nicole, die ihren dritten Berlin-Marathon absolvierten, freuten sich über persönliche Bestzeiten. „Es war wieder ein großartiges und überwältigendes Lauferlebnis. Es gab viele Gänsehautmomente, trotz des nicht so optimalen Wetters“, unterstrich er und versicherte: „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.“

Am Ende schafften es genau 44065 Läuferinnen und Läufer ins Ziel. Zudem finishten 115 von 160 Handbiker und 52 von 69 Rollstuhlfahrer.

Jens Schlottag (MSV Eintracht Halberstadt), 400. Platz der M45, 3:04:10 h;

Raiko Eggert (Halberstadt) 1867. Platz der M40, 3:38:24 h;

Maik Uhde 2778. Platz der M45, 3:58:26 h;

Cornelia Klockau (beide MSV Eintracht) 610. Platz der W45, 4:05:50 h;

Mathias Kasuptke (IdeenGut) 1753. Platz der M55, 04:30:54 h;

Irmgard Eggert (Rennsteiglaufverein) 43. Platz der W65, 4:41:40 h;

Nicole Schlottag 1618. Platz der W40, 4:49:59 h;

Manuela Felsche (beide MSV Eintracht) 610. Platz der W55, 5:21:19 h