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Leichtathletik Die Nacht zum Tag gemacht

Weiße Nächte und einen Marathon in Sankt Petersburg, das haben sich vor kurzem Athleten aus dem Vorharz vorgenommen und umgesetzt.

30.07.2016, 08:02

Halberstadt (fbo) l „Das Angebot Sankt Petersburg und Moskau zu besuchen, dabei zehn Kilometer bzw. einen Marathon zu laufen, das hat etwas“, so beschrieb es Ursula Behrens von der Laufgruppe des MSV Eintracht Halberstadt. Fünf LäuferInnen des MSV ließen sich inspirieren und buchten diese Reise zum „White Nights Marathon“. Dieses beliebte Event ließ 6 000 LäuferInnen auf der 42,195 Meter und 6.000 LäuferInnen auf der 10-km-Strecke zu. Während auf der kürzeren Distanz keine Meldungen mehr möglich waren, waren bei der großen Distanz Nachmeldungen möglich.

„Mit Aeroflot kamen wir pünktlich auf dem Flughafen in St. Petersburg an. Bis zum 3. Juli, dem Marathontag, war es möglich, viele prachtvolle und geschichtsträchtige Bauwerke von unvorstellbarem Glanz zu besuchen. Ein umfangreiches Programm war für uns geplant“, so Behrens. Es waren die Eremitage, die Sommerresident Puschkin mit Bernsteinzimmer, die Isaak-Kathedrale und der Peterhof mit der größten Springbrunnenkomposition der Welt zu bestaunen. Abends konnte die Stadt individuell erkundet werden. Einige machten die Nacht zum Tage, was nicht allzu schwer war - da es in dieser Zeit nie richtig dunkel wird. Den Aufzug der beleuchteten Brücken zu beobachten, acuh das war ein Höhepunkt. Diese werden zwischen 1 und 5 Uhr morgens für große Schiffe geöffnet. Die Straßenbeleuchtung wurde morgens 3 Uhr ausgeschaltet „und bei klarem Himmel ist es dann taghell“, so Behrens.

Am Marathontag fuhr der Bus zum einstigen Exerzierplatz. Von dort ging es zum Schlossplatz vor der Eremitage. Zwei Läufer hatten sich für den Marathon und drei Aktive für die zehn Kilometer entschieden. Auf dem Schlossplatz erfolgte der gemeinsame Start. Morgens um 9 Uhr waren bereits 29 Grad und wolkenloser Himmel. Im weiteren Verlauf steigerte sich die Temperatur auf 32 Grad. Obwohl eine wunderschöne Strecke mit vielen historischen Monumenten und Brücken, sowie das Stadtzentrum vor den Läufern lag - die 10-km-Strecke gehört zu den 30 schönsten Laufstrecken der Welt - war es eine Strapaze. Denn Schattenphasen oder erfrischender Wind fehlten völlig. An den Verpflegungsstellen - alle fünf Kilometer - konnte zwar Energie getankt werden, aber das „erfrischende“ Wasser war dementsprechend warm. Das Zeitlimit für den Marathon war auf sechs Stunden festgelegt, die ungewohnte Hitze jedoch ließ die Veranstalter das Limit aufheben. Nachdem die MSV LäuferInnen wohlbehalten aber ausgelaugt am Ziel waren, wurde der Tag mit einer Schiffsfahrt auf der Newa beendet.

Mit dem Schnellzug ging es am nächsten Tag nach Moskau. Die 700 Kilometer hinterließen interessante Eindrücke. Moskau mit über zwölf Millionen Einwohnern ist beeindruckend. Es standen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie der Kreml mit den Kathedralen, der Rote Platz, das Lenin-Mausoleum, das Kaufhaus GUM, die Lomonossow-Universität sowie die schönsten Metrostationen auf dem Programm. Ursula Behrens: „Eine Laufreise wird besonders erlebenswert, wenn zu dem Lauf auch die Sehenswürdigkeiten und der Lebensstil des jeweiligen Landes erkundet werden können. Wir waren von der Sauberkeit und den gepflegten Anlagen überaus positiv beeindruckt.“

Ergebnisse

Marathon (von 4 129 Voranmeldungen haben 2 868 das Ziel erreicht): Justus Behrens, 5:13:31 Std., 1 239. Altersklasse Männer (nach deutscher AK-Einteilung 1. U20); Hans-Günther Behrens, 6:11:31 Std., 52. AK M65;

10 km (von 5 956 Voranmeldungen haben 4 452 das Ziel erreicht): Lothar Ahrens, 57:01 Min., 4. Altersklasse M75; Roswitha Ahrens, 1:02:30 Std., 1. AK W70; Ursula Behrens, 1:13:58 Std., 2. AK W70.