SV Oebisfelde holt einen Punkt

Mieste l Das Match hatte wirklich alles zu bieten, was das Zuschauerherz höher schlagen lässt. Dass sich nach aufopferungsvollem Kampf, einer Roten Karte, einer blutenden Platzwunde am Kopf und mindestens einhundert grauen Trainerhaaren hüben wie drüben später beide Teams mit einem 22:22 (11:10) trennten, passte irgendwie dazu. Man hatte das Gefühl, dass beide Mannschaften Angst vor dem Gewinnen hatten.

Und Paula Hertel, ihreszeichens Torhüterin a. D. des HV, hatte schon in der Pause so ein komisches Gefühl. „Die Spiele gegen Oebisfelde sind immer sehr spannend und speziell. Da können wir dreimal der Favorit sein, das hat nichts zu bedeuten.“ Und sie sollte recht behalten. Dabei lief es für den HV zunächst wie geschmiert. Mit einem 5:0-Lauf vom 4:5 (12.) drehten die Gürtler-Schützlinge das Match zum 9:5. Auch beim 10:6 war noch alles in Butter, doch die Allerstädterinnen kämpften sich wieder heran (10:10) und lagen zur Pause beim 10:11 in Schlagdistanz.

Die zweiten 30 Minuten waren dann aber an Spannung kaum zu überbieten. Bis zum 18:18 (51.) konnte sich kein Team etwas absetzen. In der Zwischenzeit musste aber Oebisfeldes Alexandra Thom mit Rot (43.) vom Feld. Dagegen erwischte es Solpke/Miestes Luisa Hauf (51.) noch schwerer. Sie lag nach einem Zusammenprall mit einer blutenden Platzwunde am Kopf auf dem Parkett und konnte nicht mehr weitermachen.

Danach enteilten die HV-Damen nach Treffern von Luise Röfke, Jaqueline Schmoranzer und Elisa Wagner auf 21:18 (53.). „Ich dachte, da hatten wir das Ding für uns entschieden. Aber es kam dann doch noch anders“, so HV-Coach Gürtler nach dem Spiel.

Für wahr, denn die Oebisfelderinnen gaben nicht auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage - und wie. In Minute 58 hatte Leoni Gerike nämlich zum 21:21 eingeworfen. Damit aber noch nicht genug. Die HV-Damen ließen einen Tempogegenstoß liegen, und die Allerstädterinnen nutzten das durch Jennifer Adermann sogar zum 22:21. Nun drohte den Gastgeberinnen das Spiel noch komplett aus den Händen zu gleiten.

Doch in der entscheidenden Phase behielt Elisa Wagner die Nerven und warf zehn Sekunden vor dem Ende zum 22:22-Endstand ein. Der folgende SVO-Angriff konnte noch rechtzeitig gestoppt werden.

HV Solpke/Mieste: Grund, Friedrichs - Hauf (3 Tore), Wagner (4), Kauer, Röfke (2), Mewes (4), Schmoranzer (7), Wichert, Täger (2), Hackert, L. Hertel, Bergmann. Siebenmeter: 2/4.Zeitstrafen: 3

SV Oebisfelde II: Barte - Kühl, Eckert, Schulz (2), Gerike (3), Thom (2/43. Rote Karte), Friehs (1), Nicolai (2), Adermann (6), Jakobs (5). Siebenmeter: 1/6.Zeitstrafen: 5.