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Armwrestling Für die Börde am Balkan

Armwrestler Matthias Schlitte aus Bebertal hat an den Serbian Supermatch teilgenommen.

Von Christian Meyer 09.01.2018, 00:01

Haldensleben l Kurz vor Jahresende ging es für Armwrestler Matthias Schlitte noch einmal heiß her. In mitten der besinnlichen Weihnachtszeit trat der Bebertaler an den Wettkampftisch.

Im Rahmen des Serbian Supermatch kamen Sportler vom gesamten Balkan nach Serbien, um sich mit den Champions des Landes zu messen. Obwohl der Landkreis Börde offenkundig nicht in der südosteuropäischen Region liegt, zählte der Deutsche Meister zu den Eingeladenen.

So trat der Deutsche mit seinen Sportkollegen aus Bulgarien, Bosnien, Rumänien und Montenegro gegen die nationalen Meister Serbiens an. Und es kam sogar noch besser: Da Schlitte gegen den Lokalmatador Nenad Šone Smiljković kämpfte, stieg sein Match zum Hauptkampf des Abends auf.

Doch bevor es samstags sportlich wurde, standen zunächst die Medien Schlange. So musste Schlitte, der bereits Donnerstag angereist war, Zeitungen und TV-Sendern Rede und Antwort stehen. Am Freitag stand dann noch eine Empfang beim Bürgermeister der Stadt Trstenik, welche Gastgeber des Turniers ist, Aleksandar Ćirić und weiteren Sportfunktionären der Region an.

Schlitte berichtete dem Stadtoberhaupt vom Landkreis Börde, dem Otto-Versand, dem reitenden Roland, dem Motopark Oschersleben sowie natürlich den verschiedenen Sportarten und Mannschaften seiner Heimat. Ćirić zeigte sich begeistert und stellte einen Gegenbesuch in Aussicht. Mit Schlitte hatte er ja bereits den perfekten Reiseführer gefunden.

Am Samstag wurde es ernst und die Stadthalle füllte sich trotz Schneetreiben mit zahlreichen Fans, TV-Teams und Vertretern der Region. Bereits während des ersten Vorkampfs unterstützten die Serben ihre Sportler tatkräftig. Was sollte das erst im Hauptkampf werden? Schließlich trat Schlitte gegen den Publikumsliebling Nenad Šone Smiljković an. Smiljković, der beim Wiegen 15kg mehr als der Deutsche aufbrachte, gilt als Serienmeister des Landes bis 90kg und war bei der EM 2017 im gleichen Limit nur knapp an den Top10 vorbeigekratzt.

Mit Einmarschmusik und unter den Rufen der Fans kam es zum Hauptkampf über fünf Runden. Bereits das erste Duell entschied der Serbe nach zähem Ringen für sich. Doch Schlitte konnte den nächsten Stich setzen und ausgleichen. So entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe mit allen Varianten dieses Sports. Nach vier Runden stand es 2:2-unentschieden und somit musste die letzte Runde entscheiden. Im letzten Kampf erwischte der Serbe einen Blitzstart, doch Schlitte konterte zunächst. Schlussendlich setzte sich Smiljković in der Hakentechnik durch und gewann den Kampf mit 3:2.

„Am Ende hat einfach etwas die Kraft gegen das 90kg-Kraftpaket gefehlt. Es war ein spannender Kampf, der das Publikum begeisterte. Es freut mich besonders, dass ich etwas Werbung für meine Heimat machen konnte und mich wieder als Botschafter für den Landkreis Börde betätigen konnte. Die Serben haben mich sehr freundlich aufgenommen und ein tolles Event organisiert“, bilanzierte Schlitte den letzten Kampf des Jahres 2017.

In der Saison hatte Schlitte neben seiner 10. Deutschen Meisterschaft im April in Eisleben zwei weitere internationale Titel sowie dreimal Silber feiern können. Bei der Weltmeisterschaft in Budapest konnte er sich in der höheren Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm auf Rang 12 platzieren. „Ich konnte 2017 berufsbedingt nicht so intensiv trainieren. Mit der Jahresbilanz bin ich, trotz des schwierigen Wechsels des Gewichtsklasse, sehr zufrieden“, ließ Schlitte die Saison Revue passieren. Nach einer kurzen Pause befindet sich Schlitte wieder im Training.

Am 27. Januar will der Bebertaler beim Großen Preis der Niederlande wieder für Furore sorgen.