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Armwrestling Schlitte schafft Sprung bis ins EM-Halbfinale

Mit dem Ende des Frühlings am 21. Juni ging für Armwrestler Matthias Schlitte auch gleichzeitig eine erfolgreiche Saisonphase zu Ende.

Von Christian Meyer 11.07.2019, 01:01

Bebertal l Der mehrfache Deutsche Meister hatte sich schließlich neben sportlichen Höchstleistungen auch als Turnierveranstalter versucht.

Im Mai war es dann so weit und Schlitte stand nach wochenlanger Vorbereitung beim Grand Prix von Sachsen-Anhalt in Magdeburg nicht nur als Sportler auf der Bühne, sondern war auch gleichzeitig Moderator und Veranstalter in Personalunion.

Neben dem ersten Platz in der Kategorie bis 80kg freute sich der Mann aus der Börde auch über die fantastische Stimmung bei „seinem Baby“: „Das Turnier lief fantastisch und die Stimmung war hervorragend. Wir hatten Starter aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Auch wenn einige Klassen noch nicht so voll besetzt waren, hat die Qualität absolut gestimmt. Dass ich mir als Lokalmatador, trotz der Mehrfachbelastung, noch die Goldmedaille umhängen konnte, war nicht zu erwarten“, strahlte Schlitte.

Eine Wiederholung ist fest geplant: „Ich wünsche mir, dass wir den Grand Prix von Sachsen-Anhalt als Spitzenturnier für Amateure und Profis fest in der Region verankern können. Mit genügend Sponsoren und der richtigen Unterstützung kann hier wirklich etwas entstehen. Der Standort Magdeburg lief super, ist aber nicht in Stein gemeißelt. Vielleicht kämpft die Armwrestling-Elite demnächst sogar in Haldensleben oder Oschersleben“, meinte der Veranstalter zu den Zukunftsplänen.

Nach dem eigenen Turnier wartete bereits ein weiteres sportliches Highlight: Die Europameisterschaft in Loutraki (Griechenland). Nachdem sich Matthias Schlitte bei den internationalen Turnieren in den Niederlanden und der Slowakei auf das Treppchen gekämpft hatte, liefen die Generalproben in Danzig und Magdeburg noch besser. Hier war der 70kg-Mann von keinem seiner Konkurrenten zu stoppen und holte jeweils ungeschlagen Gold. Durch die Serie von Edelmetall schob sich der Bebertaler gleichzeitig in der URPA-Weltrangliste auf Rang drei, hauchdünn hinter den türkischen Weltmeister Engin Terzi und Europameister Mindaugas Tarasaitis aus Litauen.

Durch die Top-Platzierung zählte Schlitte nun bei der EM ebenfalls zu den Medaillenanwärtern. Leider sorgten einige Abstimmungsprobleme beim Weltverband WAF für einige Probleme im Vorfeld, trotzdem trat Schlitte mit einem Wettkampfgewicht von 69,7kg hochmotiviert in der Kategorie bis 70kg an den Wettkampftisch. In der hart umkämpften Klasse tummelten sich Spitzenarmringer, vornehmlich aus den osteuropäischen Vorzeigenationen des Sports.

In harten Gefechten kämpfte sich Schlitte Runde um Runde nach vorn und stand plötzlich im Halbfinale. Hier musste sich der Bebertaler mit dem türkischen Champion Murat Verhan messen. Nach dem Startsignal zwang der Mann vom Bosporus ihn schnell in die ungeliebte Hakenposition, der Deutsche konnte aber gegenhalten. Doch die intensiven Vorkämpfe forderten ihren Tribut und Schlittes Arm ging langsam auf. Der 11-fache Deutsche Meister versuchte alles, musste sich aber schlussendlich geschlagen geben und landete auf Rang vier, während Verhan am Ende Silber holte.

„Obwohl es nur zu Blech gereicht hat, bin ich nicht unzufrieden. Besonders die Organisation des Grand Prix von Sachsen-Anhalt hat viel Energie gekostet. Hätte mir vorher jemand erzählt, dass ich nach dem Pensum der letzten Wochen bei der EM knapp am Einzug in den Endkampf scheitere, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, bilanzierte Schlitte die kontinentale Meisterschaft.

Doch wer denkt, dass es nun ruhiger für den Hellboy läuft, irrt gewaltig. Mit einem neuen Trainingsprogramm ausgestattet, bereitet sich Schlitte seit Mitte Juni auf die kommenden Turniere vor. Am 20. Juli tritt er in der Lutherstadt Eisleben beim gleichnamigen Luthercup an. Bevor es dann nach Supermatches in St. Petersburg und Havanna zur WM nach Polen geht. Hier will Schlitte nach den fantastischen Ergebnissen bei der EM den Herbst ähnlich erfolgreich gestalten und nach Edelmetall greifen.