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Fußball Remis für Dahlenswarsleben in Gerwisch

Vier Tage vor dem Start in die Pflichtspiele stand für die SG Blau-Weiß Gerwisch der letzte Härtetest an.

Von Björn Richter 31.07.2020, 05:00

Gerwisch l Das 2:2 (1:0)-Unentschieden gegen Grün-Weiß Dahlenwarsleben war ein Schritt nach vorn, hat aber auch gezeigt: Vor dem Pokal-Auftakt am Sonnabend in Güsen knirscht noch ein wenig Sand im Getriebe der Landesklasse-Fußballer vom Eschenweg.

Alexander Kühne beackert wieder die rechte Außenbahn und verteidigt, was der Gegner über seine Seite schickt. Das ist insofern überraschend und erfreulich für die SG Blau-Weiß Gerwisch, da der 29-Jährige dies zuletzt am 28. Juli 2018 tat. Das damalige Vorbereitungsspiel gegen den MSC Preussen II war der vorerst letzte Einsatz über die vollen 90 Minuten. Immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, verordnete sich Kühne eine Auszeit vom Fußball, die auf den Tag genau zwei Jahre andauerte. Am Dienstag meldete sich der Defensivspezialist also in der Startaufstellung der Blau-Weißen zurück. „Er gehört wieder zum Kader“, klärt SG-Trainer René Pinske auf und präzisiert: „Wir wollen ihn langsam wieder fit machen und hoffen natürlich, dass er uns in der Saison weiterhilft und vor allem verletzungsfrei bleibt.“

Etwas mehr als eine Stunde wirkte der Rückkehrer im Test gegen Grün-Weiß Dahlenwarsleben mit. In der Schlussphase wurde er von außen Zeuge, wie Teamkollege Florian Gruner einen Pass in die Tiefe von Max Zimmermann erlief, den gegnerischen Torhüter umkurvte und zur 2:1-Führung einschob (77.). Ebenso musste er mit ansehen, wie der Kreisoberligist aus der Börde nur drei Minuten später zum 2:2-Ausgleich traf, der gleichbedeutend mit dem Endstand war. Der hätte aber ebenso gut auch 5:5 oder 10:10 lauten können. Beide Teams kämpften mit hochgeklapptem Visier, gingen teils kläglich mit den eigenen Möglichkeiten um und stellten die defensive Stabilität zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung noch hinten an.

Im Fall der Gerwischer dauert diese allerdings nur noch bis zum Wochenende an. Das Kreispokal-Viertelfinale gegen die SG Güsen/Parey (Sonnabend, 15 Uhr, Sportplatz Güsen) läutet nach fünf Monaten Corona- und Sommerpause die Pflichtspiele ein. Muss man sich also sorgen, dass der Saisonstart zu früh kommt? Pinske wiegelt ab: „Alles gut. Man darf nicht vergessen, dass bei uns noch nicht wieder alle an Bord waren. Und im Vergleich zum ersten Test gegen Roter Stern Sudenburg (5:2, Anm.d.Red.) sah das am Dienstag auch wieder nach Fußball aus, was wir angeboten haben.“

Großen Anteil daran hatte insbesondere in der ersten Hälfte Matthias Febrow, der mit Felix Kattner die Gerwischer Doppelspitze gab. Mancher Laufweg passte zwar noch nicht, doch das verhinderte nicht, dass der Neuzugang Dauergast in der grün-weißen Gefahrenzone war. Nach zwei erfolglosen Abschlüssen sorgte ein Schuss aus der Drehung für die persönliche Torpremiere und die 1:0-Führung (17.). Weitere Hochkaräter durch Kattner oder Jonas Colin Laue blieben ungenutzt. Überzeugender als die Effektivität war da schon das blau-weiße Angriffspressing: Störte die SG den Gegner früh im Spielaufbau, folgte häufig der schnelle Ballgewinn und die entsprechende Torgefahr.

Auf der anderen Seite dauerte die Rückkehr in die taktische Grundordnung oftmals zu lang. „Dass wir nicht richtig stehen und ein bisschen träumen, hat uns in der Vergangenheit zu viele Gegentreffer beschert. Es entstehen immer wieder große Lücken in der Mitte, die wir nicht zulaufen. So gerät dann die Abwehr unter zu großen Druck“, legte Pinske den Finger in die Wunde. Auch vor dem 1:1 (51.) brachte der Gastgeber bei einem gegnerischen Einwurf zu wenig Personal hinter den Ball, ein Pass hinter die letzte Verteidigungslinie sorgte für freie Dahlenwarslebener Bahn. Unter dem Strich durfte es also als beruhigende Erkenntnis gelten, dass sich zu den altbekannten Baustellen keine neuen gesellt haben. Bei ihrer Behebung dürfte sowieso der gleiche Grundsatz wie im Fall der Rückkehr von Alexander Kühne gelten: Abkürzung ausgeschlossen; der lange, behutsame Weg führt ans Ziel.

Gerwisch: Huhn – N. Lisak (67. Zimmermann), Baumgartl, Fritz, Laue (56. Kessler), Köthnig, Kühne (67. Vollbrecht), Gruner, Matthe (67. Oradiegwu), Kattner, Febrow

Dahlenwarsleben: Wuckelt – Bobowski, Huß, Wischeropp, Tietz, Kaufmann (80. Lehfeld), Steg, Ohnstedt, Beißert, Jonitat, Bode

Tore: 1:0 Matthias Febrow (16.), 1:1 Philip Jonitat (51.), 2:1 Florian Gruner (77.), 2:2 Philip Jonitat (80.);

Schiedsrichter: Silvio Rüdiger (Heyrothsberge);

Zuschauer: 10