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Fußball Top Elf von Kreibich mit bekannten Namen

Timm Kreibich hinterließ in seiner langen Karriere auch Spuren bei Vereinen aus dem Bördekreis.

Von Christian Meyer 05.02.2021, 04:00

Haldenslebenl Er lief unter anderem für den FSV Barleben und den Haldensleber SC auf. In seiner Top-11 tummeln sich einige bekannte Namen. Der heute 40-Jährige startete seine Karriere beim damaligen FC Anhalt Dessau und wechselte anschließend ins Internat zum 1. FC Magdeburg. Beim FCM schaffte Kreibich auch den Sprung in die Regionalliga-Equipe. Nach einem kurzen Abstecher zum SV Fortuna Magdeburg kehrte der Offensivspieler wieder zum Club zurück und schaffte mit den Blau-Weißen die Rückkehr in die Regionalliga. Weitere Stationen waren anschließend Germania Halberstadt, der Haldensleber SC und der FSV Barleben. Die Top-11 von Timm Kreibich:

Stefan Spielau: Torhüter und Linksaußen haben ja bekanntlich eine Macke. Wahrscheinlich habe ich aufgrund dieser Gemeinsamkeit so viele gute Torhüter schätzen gelernt. Mit Christian Beer, Norman Becker oder Stefan Spielau habe ich Freunde fürs Leben gewonnen. Ich entscheide mich hier aber für Stefan. „Spieli“ interpretierte den spielenden Torwart, als es den Begriff noch gar nicht gab. Mit Ball am Fuß konnte er selbst Feldspielern Konkurrenz machen und ließ mit diesem Talent die Angreifer des Öfteren ins Leere stürzen. Seine Reflexe auf der Linie waren einfach klasse und gerade beim Hallenfußball konnte er diese oft unter Beweis stellen. Er war ein absoluter Sympath, sensationeller Mensch und mein Vorbild. Für jede seiner Mannschaften war er eine Bereicherung. Leider verstarb er viel zu früh und hinterließ bei mir und vielen anderen eine große Lücke. Unsere gemeinsame Jugendzeit beim FC Anhalt Dessau und dem 1.FCM, sowie das Internatsleben bleiben unvergessen.

Marcel Maltritz: Bei keinem anderen Kicker hatte ich jemals das Gefühl: „Wenn der nicht in der Bundesliga ankommt – wer dann?!“ Bei Malte war schon im Jugendbereich des 1. FCM zu sehen, dass er einmal Profi wird. Neben seinem Talent hatte er einen extremen Willen sich fußballerisch zu verbessern und daran täglich zu arbeiten. Er konnte sehr gut Situationen antizipieren und ein Spiel lesen. Seine Beidfüßigkeit und clevere Zweikampfführung war ebenso beeindruckend. Malte war ein intelligenter Leader, an dem sich selbst die älteren und erfahrenden Spieler auf dem Platz orientierten.

Peter Freund: Peter und ich haben als Kinder beim FC Anhalt Dessau und später in der Landesauswahl zusammengespielt. Er ist eine richtige Kante, an dem so mancher Stürmer abgeprallt ist. Als eisenharter Verteidiger tat es im Zweikampf mit ihm immer weh. Sein super Stellungs- und Kopfballspiel war auch in der Offensive eine Waffe, da er bei Standards stets seine enorme Wucht eingesetzt hat. Peter ist ein kluger und angenehmer Mensch, der jeder seiner Mannschaften Führung gab und als Leader geschätzt wurde.

Maik Franz: Maik und ich kennen uns seit der Jugend. Er kam mit 17 Jahren aus Halberstadt in die A-Jugend zum 1.FCM und legte seitdem eine unglaubliche Karriere hin. Maik war für seine Größe ein extrem antrittsstarker und schneller Spieler, der als Verteidiger seine Qualitäten auch in der Offensive hatte. Seine unnachahmlichen Tempodribblings aus der Abwehr heraus waren beispiellos. Maik ist eigentlich ein total sympathischer und cooler Typ, dem man auf den ersten Blick nicht ansieht, zu welchem Mentalitätsmonster er auf dem Platz werden kann. Wenn es nötig war, setzte er im Spiel immer wieder geschickt Reizpunkte durch kleine Provokationen und harte Zweikämpfe. Ein Typ, den man gerne in seinen eigenen Reihen hatte. Ein permanenter Antreiber, der sich den Namen „Iron Maik“ im Laufe seiner Karriere redlich verdiente.

Marcel Probst: Probster verdient einfach meinen Respekt. Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so unangestrengt einen Fußballplatz verlässt wie er. Egal in welcher Liga. Manche würden sagen „Effizienz ist intelligente Faulheit“ und böse Zungen würden ihn platt „Alibifußballer“ nennen. Aber kaum ein anderer Spieler, den ich kenne, konzentriert sich derart auf das Notwendigste um erfolgreich zu sein wie er. Die, die ihn kennen wissen, was ich meine. Mit seiner athletischen Veranlagung und Fitness könnte er zwei komplette Spiele hintereinander bestreiten, nichtsdestotrotz wollte Probster seinen Ruhepuls im Spiel selten freiwillig überschreiten. Bemerkenswert ist aber, wenn es darauf ankam, war er da. Mit seiner extremen Schnelligkeit ließ Probster jeden Gegner wie in Zeitlupe nebenherlaufen und wenn er seinen Körper zwischen Ball und Gegner brachte, hatte dieser Pause. Seine Verlässlichkeit, seine Ruhe am Ball und sein unaufgeregtes, fast fehlerfreies Spiel sind Qualitäten, die ihn für jede Mannschaft wertvoll machen. Das Notwendigste hat immer gereicht – durchaus aber auch für mehr.

Christian Uffrecht: An meinem Freund Keule komme ich nicht vorbei. Wir kennen uns seit der Schulzeit auf dem Sportgymnasium Magdeburg und waren dort beide Internatskinder. Das schweißt zusammen. Keule ist ein fantastischer Mensch und eine treue Seele, den nur jeder gernhaben kann. Fußballerisch bessere Kicker gibt es wie Sand am Meer, aber wer braucht die schon, wenn man ihn in seiner Mannschaft hat. Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk – er läuft und läuft und läuft immer noch. Er brachte seine Gegenspieler mit dieser penetranten Ausdauer und Beharrlichkeit zur Verzweiflung. Der Ball ist nur manchmal sein Freund, aber in diesen Momenten verblüfft und überrascht er alle, sowie sich selbst. Aber Stock bleibt Stock – er weiß, was ich meine.

Christian Prest: Seit unserer gemeinsamen Schulzeit auf dem Sportgymnasium Magdeburg haben wir viele sportliche und berufliche Stationen geteilt. Auf dem Platz war der Lange unser Turm in der Schlacht, ein Garant um enge Spiele zu gewinnen. Als zentraler Innenverteidiger organisierte und lenkte er das Spiel. Sein kompromissloses Agieren, sowie seine Grätschen sind legendär. Mit diesen konnte er einen ungemeinen Radius abdecken und selbst bei verloren geglaubten Zweikämpfen noch einschreiten. Für seine Größe hatte er als gelernter Mittelfeldspieler eine beachtliche Technik, die viele unterschätzten. Leider war er kein Kopfballungeheuer. Wegköpfen ging gut – nur Reinköpfen eher schlecht! Prester ist ein toller Mensch und Freund mit dem ich nun zusammen in der Traditionsmannschaft Spaß habe.

Dirk Hannemann: Als ich noch beim 1.FCM in der A-Jugend spielte, habe ich Hanne schon bei den Profis miterleben dürfen. Was für ein markanter Fußballer. Ein total entspannter und lustiger Typ – bis der Ball rollt. Da hat selbst das Gewinnen manchmal nicht ausgereicht. Da gab es im Training, wie im Spiel immer richtig Feuer. Der Trainer Hans-Dieter Schmidt sagte mal über ihn, Hanne könne mit einem Fußball aus 30 Metern einen Ochsen erlegen. Ich glaube, er hatte recht. Sein linker Fuß war eine Wucht. Seine scharfen und präzisen Flanken sowie Standards waren einfach brutal. Leidvoll musste ich auch mit den anderen jungen Dachsen damals feststellen, dass unser Taschengeld meistens knapp wurde, wenn Hanne zum Fußballtennis geladen und uns reihenweise abgezockt hat. Diese Erfahrung war sehr lehrreich, aber nicht geschenkt. Danke Hanne!

Petr Mašlej: Petr war der kompletteste Spieler mit dem ich zusammenspielen durfte. Seine Dynamik mit Ball und seine Torgefährlichkeit waren außergewöhnlich. Petr spielte sehr intuitiv. Er hatte ein sensationelles Timing beim Kopfballspiel und konnte aufgrund seines ausgezeichneten Spielverständnisses fast auf jeder Position spielen. Er war ein sehr ruhiger, sachlicher und unverzichtbarer Spieler der damaligen Mannschaft des 1.FCM. Er machte nie viel Aufsehen um seine Person, sondern bestach stets durch Leistung. Das hat mir als junger Spieler damals sehr imponiert.

Fait-Florian Banser: Mit Fait habe ich zusammen beim 1. FCM und bei Germania Halberstadt gekickt. Er war eine absolute Waffe im Sturm. Fait war oft der Mann für die wichtigen ersten oder entscheidenden Tore gewesen. Ihm war nie ein Lauf zu schade, um der Mannschaft zu helfen. „Das Glück des Tüchtigen“ hat er sich dadurch im Laufe der Zeit hart erarbeitet. Er war sehr schnell, kopfball- und durchsetzungsstark. Mit dem Selbstbewusstsein von drei Stürmern ausgestattet, glänzte er auf und neben dem Platz. Für die Stimmung in der Mannschaft war Fait unersetzlich und ein Typ, der es verstand die Siege gebührend zu feiern.

Benjamin Schüßler: Schon in der Jugend beim 1. FCM verstand es Benni sich mit seiner Ballbehandlung und Gewandtheit gegen jeden Verteidiger zu wehren sowie sich durchzusetzen. Er war ein sehr eleganter und handlungsschneller Fußballer, der technisch stärkste Spieler meiner Top-Elf. Als hängende Spitze war er oft der Unterschiedsspieler, der spielentscheidende Aktionen initiierte. Durch seine trickreichen Dribblings und klugen Pässe in die Schnittstellen konnte so manche Abwehr schnell überfordert wirken.

Matthias Pape: Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in meiner Karriere unter sehr vielen guten Trainern im Verein oder beim Landesverband spielen konnte. Doch Matthias Pape hinterließ bei mir und vielen anderen den wahrscheinlich größten Eindruck. Trotz seiner sehr ruhigen und sachlichen Art, konnte er ein absolut charismatischer Menschenfänger sein. Er verstand es als Trainer der damaligen B- und A-Jugend des 1. FCM sehr individuell auf seine Spieler einzugehen und in schwierigen Phasen die richtige Balance zwischen Fußball, Schule bzw. Ausbildung und privaten Freiräumen zu gestalten.

Er war ein sehr integrer Mensch, der einem Vertrauen schenkte und für den man durchs Feuer gegangen wäre. Mit seinem Fußballsachverstand und innovativen Trainingsmethoden entwickelte er mich und jeden Einzelnen weiter. Mit dem DFB-Pokalsieg der A-Jugend führte er uns als Mannschaft zum größten Erfolg. Es ist sein Denkmal – Matze du fehlst!