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Fußball Volkmann ist im Herzen ein Grün-Weißer

Fußballerisch extrem erfolgreiche Jahre liegen hinter Grün-Weiß Bregenstedt und Trainer Mathias Volkmann.

Von Maximilian Pefestorff 13.08.2020, 03:00

Bregenstedt l Vor dem Start in die neue Saison sprach Maximilian Pefestorff mit dem 36-jährigen Coach, der Bregenstedt von der Bördeliga in die Landesklasse führte.

Herr Volkmann, der Wettkampfsport im Fußball ist nach mehreren Wochen und Monaten des Stillstands zurück. Begrüßen Sie diese Entscheidung?

Ja, denn es war eine lange Zeit der Abstinenz. Ich begrüße es, dass wir wieder Sport im Team betreiben können. Sport ist wichtig, hält gesund und ist in der Gemeinschaft halt deutlich schöner.

Die behördlichen Auflagen für die Austragung eines Fußballspiels sind streng. Unter anderem muss ein Hygiene-Beauftragter benannt werden. Wie setzt Ihr Verein die Maßnahmen um? Gibt es Schwierigkeiten in der Praxis?

Der Vorstand hat ein Hygienekonzept erarbeitet und grünes Licht der Verwaltungsgemeinde erhalten. Es gibt insgesamt zwei Beauftragte für den Spieltag, die auch durch weitere Mitglieder unterstützt werden. Es ist natürlich nicht einfach, alles in der Praxis umzusetzen, denn wir sind ein Dorfverein, der ehrenamtliche Strukturen hat und zudem die Fans gerne zusammen kommen und bei einem Bier Fußball schauen. Wir hoffen, dass alle Beteiligten, egal ob die Mannschaft oder die Zuschauer, in der Corona-Zeit darauf Rücksicht nehmen und einander achten.

Lassen Sie uns einen Blick in die vergangene Spielzeit werfen. Sie haben mit Ihrer Mannschaft als Aufsteiger für Furore in der Bördeoberliga gesorgt und sind ohne Niederlage Herbstmeister geworden. Haben Sie vor der Saison an diesen Erfolgslauf geglaubt?

Wir hatten das Ziel vor der Saison ausgegeben, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen möchten. Dass wir die Liga so gerockt haben, war nicht zu erwarten. Es war aber ein beeindruckendes Gefühl.

Wie würden Sie Ihren Anteil an diesem Erfolg bemessen?

Als Spieler habe ich einerseits auf dem Platz einen kleinen Teil zu diesem Erfolg beigetragen, aber auch als Trainer werde ich akzeptiert. Die Trainingseinheiten werden gelobt und die Stimmung in der Mannschaften ist hervorragend. Ich denke, dass ich so schlecht nicht sein kann (lacht). Ich bin sehr verbunden mit der Mannschaft, da ich im Herzen ein Grün-Weißer bin.

Bedauern Sie die Entscheidung, dass der Kreismeister-Titel nach dem vorzeitigen Abbruch nicht vergeben wurde?

Ja, das ist für die Mannschaft sehr schade, dennoch akzeptieren wir diese Entscheidung.

Der TSV Bregenstedt konnte durch die Quotientenregelung aufsteigen. War die Entscheidung aus Ihrer Sicht gerecht?

Aus meiner Sicht war die Quotientenregelung nach dem vorzeitigen Abbruch eine richtige Entscheidung. Unsere Mannschaft war bis zum Abbruch noch ungeschlagen an der Tabellenspitze. Über die anschließenden Gratulationen aus Neuenhofe, Hötensleben und Gutenswegen habe ich mich gefreut. Viele sagten gegenüber uns auch, dass der Aufstieg verdient ist.

Wie fühlt es sich an, über diesen Weg in eine höhere Spielklasse aufzusteigen?

Es bleibt ein komischer Nachgeschmack. Gerne hätten wir uns auch in der Rückrunde noch bewiesen, um souverän in die Landesklasse aufzusteigen. Dennoch schmälert das nicht den Erfolg, denn nach 50 Jahren hat es unser Dorfverein wieder geschafft höherklassig zu spielen. Das ist schon ein echtes Highlight.

Was hätten Sie getan, wenn die Entscheidung anders ausgefallen wäre?

Persönlich hätte ich eine Fortsetzung der Saison favorisiert. Dennoch ist es auch so, dass wir nicht wirklich wissen, was noch in der Zukunft passiert. Kommt doch noch eine zweite Welle? Was würde dann passieren? So hätte man eine Saison zu Ende gespielt. Positiv war, dass man die Vereine gefragt hat und sie sich letztendlich dann auch für den Abbruch positioniert haben. Als weniger schön empfinde ich es, dass die Saison nun doch so schnell startet. In der Ferienzeit sind viele unterwegs.

Wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison in der Landesklasse?

Die ist sehr groß. Wir haben mit Schöningen und dem TSV Kleinmühlingen/Zens schon gutklassige Testgegner gehabt. Ich denke, dass wir uns nach fünfmonatiger Spielpause nicht verstecken müssen.

Haben Sie Angst, dass die Mannschaft nach dem Durchmarsch in der Bördeoberliga, den Erwartungen in der höheren Spielklasse nicht stand halten kann?

Wir können nur gewinnen, Erfahrungen sammeln und unseren Gegnern zeigen, dass unsere Mannschaft, ob Sieg oder Niederlage, mit Herz, Engagement und Spaß in Bregenstedt Fußball spielt. Wir sind einfach ein Team. Wir möchten natürlich gerne auf der Welle des Erfolgs weiterschwimmen und für Überraschungen sorgen. Persönlich habe ich keine Angst.

Der Verein setzt auch in der kommenden Saison auf den eigenen Nachwuchs. Wie reif ist die Mannschaft für die Herausforderung im Landesmaßstab?

Das Team ist gereift und auch der Nachwuchs wird in das Training der ersten Männermannschaft integriert, um schon einmal reinzuschnuppern und gut mit zu trainieren. Mit Kilian Pfofe wurde für die Mannschaft auch eine sehr gute Verstärkung für Offensive geholt. Schritt für Schritt werden auch die weiteren A-Jugendlichen bis spätestens zur kommenden Saison eingebunden.

Wie lautet das Ziel des TSV Bregenstedt in der kommenden Saison?

Das Ziel ist der Klassenerhalt. Wir möchten weiterhin eine gestandene Mannschaft sein und auch mit Niederlagen positiv umgehen. Vielleicht sorgen wir auch in der Staffel für Furore.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne nach dem letzten Spieltag in der Landesklasse lesen?

Der TSV Bregenstedt hat in der Landesklasse seinen Trend der letzten Jahre fortgesetzt, Spiel für Spiel mit einem starken Teamgeist sehenswerte Ergebnisse eingefahren und sich im Tabellen-Mittelfeld der Landesklasse durch Stabilität bewiesen.