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Handball Serie des HSV Haldensleben reißt

Die Handball-Verbandsliga-Männer des HSV Haldensleben haben ein Auswärtsspiel beim HV Solpke/Mieste bestritten.

Von Jens Pickert 20.03.2018, 00:01

Mieste l Nach 15 Spielen ohne Niederlage haben die Männer des HSV Haldensleben in der Verbandsliga wieder verloren. Am Sonnabend setzte es eine verdiente 23:28-Pleite beim HV Solpke/Mieste.

Grund zur Freude, aber auch Grund zur Trauer gab es in der Miester Halle. Vor dem Verbandsligaspiel zwischen dem HV Solpke/Mieste und dem HSV Haldensleben erhoben sich die Gäste und gedachten Richard Gritzner. Der Miester, dessen Lebensreise mit 79 Jahren endete, war über Jahrzehnte eng mit dem Handball in seiner Gemeinde verbunden und war auch Ehrenmitglied des HV. „Wir werden unseren Richard nie vergessen“, sagte HV-Chef Tino Hesse.

Vielleicht schwang dieser Gedanke anschließend in den Köpfen der HV-Handballer mit. Denn sie lieferten in eigener Halle erneut eine gute Vorstellung ab und bezwangen den alten Kontrahenten aus dem Bördekreis mit 28:23 (16:12). Auch ein Sieg für Richard Gritzner, der, so lange es ging, jedes Spiel seiner Mannschaft verfolgte, aber auch ein Sieg, jetzt folgt der Blick auf die Freude, für HV-Trainer Marco Weis. Der wurde nämlich am Sonntag 50 Jahre alt und hatte sich von seinen Schützlingen vor allem zwei Zähler zum Geburtstag gewünscht.

„Das hat prima geklappt. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Es war ein geschlossener Auftritt. Ein ganz großes Lob hat sich aber unser Torhüter Niklas Kropf verdient. Er hat dem HSV, dem er selbst einmal angehörte, mit ganz starken Paraden den Schneid abgekauft. Aber wir hatten nach klarer Führung unsere Schwierigkeiten. Nachdem 21:14 haben wir den Faden verloren. Doch die Jungs haben die Klippe umschifft“, freute sich der nun ein halbes Jahrhundert alte HV-Übungsleiter.

Die Einheimischen spielten eine sehr respektable erste Hälfte. Trainer Weis ließ wie gewohnt auf den Positionen viel rochieren. Unter anderem wechselte er Tim Röscher für Spielmacher Maximilian Kleist, weil angeschlagen (Grippe), in die Abwehr ein. Doch Tim Röscher zeigte nicht nur seine Qualitäten in der Defensive, sondern war bei schnellen Gegenstößen zur Stelle und erzielte vier Treffer. Überhaupt war die Trefferquote des HV sehr passabel. Überragend war jedoch wie erwähnt Niklas Kropf. So lagen die Gastgeber nach 26 gespielten Minuten mit 16:9 vorn.

„Wir haben in der Anfangsphase völlig ideenlos agiert, besonders die erfahrenen Spieler haben enttäuscht. Einziger Lichtblick war Angelo Buchwald über Rechtsaußen“, ging HSV-Coach Carsten Fister hart mit seinem Team ins Gericht. Doch dann leisteten sich die Gastgeber ihren ersten kleinen Hänger. Haldensleben, immerhin auf Rang drei notiert, verkürzte bis zur Pausensirene auf 12:16. Nach Wiederanpfiff war das jedoch vergessen. Insbesondere in der 42. Minute. Steve Sauer hatte mit einem seiner Hüftwürfe den Vorsprung wieder auf sieben Treffer ausgebaut - 21:14. Die Partie schien gelaufen zu sein.

War sie aber nicht. Die in der Abwehr ziemlich offensiv agierenden Gäste meldeten noch einmal Ansprüche an. So verkürzte David Stolze zehn Minuten vor Ultimo auf 20:22. „In dieser Phase hatten wir nochmal eine Chance, die wir liegen ließen und anschließend das Spiel aus der Hand gaben“, blickt Fister zurück.

Der HV wackelte nur kurz. Dann schlug er erhobenen Hauptes zurück. Philipp Gürtler und Tim Röscher erhöhten auf 24:20 (54.) und sorgten für Beruhigung. Als es dann vier Minuten vor Abpfiff 27:21 stand, Philipp Seiler, Marco Schiefelbein und Philipp Gürtler waren die Torschützen, war die Begegnung endgültig durch.

Zwar kam in der Schlussphase noch einmal Hektik auf, der HV Solpke/Mieste kassierte drei Zeitstrafen und stand nur mit drei Akteuren auf der Platte, doch das konnten die Haldenslebener nicht nutzen, erzielten in dieser Phase nicht einen Treffer.

„Es war eine absolut verdiente Niederlage für uns. Solpke/Mieste hatte mehr Biss als wir“, resümierte Fister.

HSV Haldensleben: Strauß, Domann - Krause, Buchwald (4), Kruse (6), Dannehl (2), Blume (4), Wurzel, Stolze (5), Diestelberg, Kolbe, Damerau (1), Bergmann (1).

Siebenmeter: 4/3; Zeitstrafen: 7.