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Handball SV Oebisfelde plant den Aufstieg

Der SV Oebisfelde ist seit Jahrzehnten überregional bekannt für seine ausgezeichnete Handballschule.

Von Jens Pickert 09.12.2017, 04:00

Oebisfelde l Anteil daran haben nicht nur Aktive und Trainer aus der Allerstadt und den umliegenden Gemeinden, sondern auch Frauen und Männer, die das Abc des Handballs nicht beim SVO erlernt haben. Einer von ihnen ist der gebürtige Salzwedeler Christian Herrmann. Im Jahr 2006, die Männer des SVO spielten in der Regionalliga Nord, stieß der damals 18 Jahre alte Christian Herrmann vom SVT Uelzen/Salzwedel zu den Allerstädtern. Der Linkshänder galt als großes Talent, das er nach einer gewissen Reifezeit dann auch eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der zu Beginn noch in Pretzier wohnende Handballer erarbeitete sich in der Regionalliga, dann in der Mitteldeutschen Liga und schließlich in der Sachsen-Anhalt-Liga einen Namen. Doch leider wurde seine verheißungsvolle Karriere immer wieder gestoppt.

Verletzungen, vor allem das Kreuzband, machte ihm zu schaffen. Als das Band dann 2014 zum dritten Mal nachgab, musste der wurfgewaltige Mann im rechten Rückraum aufgeben. Und das im besten Handballalter von 26 Jahren. Er beendete notgedrungen seine Laufbahn.

Aber Christian Herrmann blieb dem SVO erhalten. 2015 heuerte er als Trainer der SVO-Frauen an. Die befanden sich damals, nach der überraschenden Vizemeisterschaft in der Sachsen-Anhalt-Liga, in einer schwierigen Lage. Besonders personell, aber auch mit Blick auf den Trainer. Denn Karsten Luhmann, der die Mannschaft auf den zweiten Rang geführt hatte, hatte den Verein nach nur einer Saison wieder verlassen.

Christian Herrmann stellte sich der Aufgabe. Den Abstieg in die Nordliga konnte er zwar nicht verhindern, doch mittlerweile betreut er eine Mannschaft, die wieder an die Pforte zur Sachsen-Anhalt-Liga klopft. Doch wie sieht der junge Übungsleiter den Frauen-Handball überhaupt?

„Der Frauen-Handball in Deutschland hat mittlerweile einen höheren Wert. Beweis sind die gut gefüllten Hallen bei der gerade laufenden Weltmeisterschaft in unserem Land. In Dänemark und Norwegen ist der Frauen-Handball zwar noch beliebter als in Deutschland, aber vielleicht ändert sich das durch ein gutes Abschneiden der Nationalmannschaf“, erzählt der inzwischen 29-Jährige.

Natürlich drückt der SVO-Mann den deutschen Frauen die Daumen: „ Ich denke, dass die ‚Biegler-Ladys‘ das Zeug für das Halbfinale haben. Mein Favorit auf den Titel ist aber Norwegen. Die Mannschaft hat gute Individualistinnen in ihren Reihen. Sie spielen in europäischen Topvereinen und sind Titelverteidiger.“

Trotz der laufenden WM verliert er seine Schützlinge natürlich nicht aus den Augen: „Wir haben jetzt die beiden schweren Partien gegen Post Magdeburg und Eiche Biederitz gespielt und sind Tabellenführer. Wenn das am Saisonende noch so ist, werden wir an den Aufstiegsspielen zur Sachsen-Anhalt-Liga teilnehmen. Ich denke, die Mädels können in der Liga bestehen und verbleiben. Wir müssen aber personell konstant bleiben und kontinuierlich hart trainieren.“

Die ganze Mannschaft spielt laut Christian Herrmann bislang eine hervorragende Saison. „Mit Ausnahme des Spiels bei Post Magdeburg. Dort haben wir nicht so gut ausgesehen und mit 25:27 verloren. Aber die Mädels entwickeln sich stetig weiter und werden immer besser. Das schnelle Umkehrspiel klappt in dieser Saison deutlich besser als in der vergangenen. Wir sind sehr schwer auszurechnen, weil alle ihre Tore machen“, schätzt der Übungsleiter ein.

Zu den Mädels, die sich stetig weiter entwickeln, zählt beispielsweise Alina Müller, die auch noch in der B-Jugend spielt. „Alina absolviert ihre erste Saison im Frauenbereich. Sie hat ein gutes Auge, ist schnell im Umkehrspiel und macht auch in der Abwehr ihre Sache extrem gut. Durch die offensiven Abwehrsysteme im Jugendbereich sind wir speziell in diesem Bereich sehr variabel geworden“, sagt der SVO-Übungsleiter und bricht auch eine Lanze für seine beiden Torhüterinnen: „ Nathalie Gerlach und Julia Hübe ergänzen sich so gut, dass ich keine Bedenken habe, wer gerade im Tor steht.“

Die SVO-Frauen und Christian Herrmann scheinen also gut gerüstet zu sein, um das Unternehmen Aufstieg in Angriff zu nehmen.

Doch zuvor müssen noch einige Hürden in den Punktspielen der Nordliga bewältigt werden.