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Handball Zwölf Stunden Handball satt

Die 9. Auflage des Manuel-Naruhn-Cups des HSV Haldensleben war wieder ein voller Erfolg.

Von Florian Bortfeldt 11.01.2018, 00:01

Haldensleben l Fast zwölf Stunden lang gab es in der Haldensleber Ohrelandhalle Handball als Live-erlebnis. Sportlich gab es beim 9. Manuel-Naruhn-Cup zwei Sieger, am Ende durften sich aber alle als Gewinner fühlen.

Die neunte Auflage der Veranstaltung, die zum Gedenken an den langjährigen Handballer und Trainer des HSV Haldensleben, Manuel Naruhn, initiiert wurde, darf erneut als großer Erfolg bezeichnet werden. Das Turnier für den guten Zweck lockte über den Tag betrachtet mehr als 300 Zuschauer in die Halle.

Der Auftakt gehörte den E-Jugend-Teams. 84 Spieler aus sechs Teams standen bereit. Im ersten Spiel setzte sich der HSV Haldensleben I gegen den SC Magdeburg mit 10:3 durch. Im weiteren Verlauf kam es zu hochklassigen Begegnungen, die teilweise auch sehr eng ausgingen. Die Kinder zeigten, was sie in vielen Trainingseinheiten und Punktspielen bereits gelernt haben. Besondere Spannung herrschte in den Halbfinals.

Der HSV Haldensleben I verlor zunächst gegen den SV Langenweddingen mit 6:8. Im packenden zweiten Semifinale zwischen dem BSV 93 Magdeburg und dem MTV Vorsfelde stand es 9:9, sodass es zum Penalty-Werfen kam. Die Vorsfelder scheiterten einmal mehr am Torhüter. Unter großem Jubel zog der BSV ins Finale ein. Im Endspiel gegen den SV Langenweddingen führte Magdeburg lange, unterlag aber noch hauchdünn mit 8:9. Gabor Quantz, der das Nachwuchsturnier organisierte: „Es war ein kurzweiliger Vormittag. Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Teams und Eltern für das gelungene Turnier und hoffen auf eine Wiederholung.“

Beim Männerturnier legte Pokalverteidiger MTV Vorsfelde frühzeitig den Grundstein für den späteren Turniersieg, dem dritten nach 2010 und 2017. Der HSV Warberg/Lelm feierte seine Turnierpremiere mit einem dritten Platz. Voraussetzung war der 24:19-Sieg im letzten Spiel gegen den HSV Haldensleben. Die Gastgeber blieben ihrer Linie damit weiter treu, den anderen Teams beim eigenen Turnier den Vortritt zu lassen.

Der Spielplan wollte es so, dass mit dem SV Langenweddingen und Vorsfelde im letzten Spiel zwei Teams mit 4:0 Punkten aufeinander trafen. Das „Finale“ war wie schon bei der E-Jugend spannend. Erst kurz vor Abpfiff setzte sich der Pokalverteidiger mit dem Treffer zum 18:17 durch. Bei einem 17:17 hätte der SVL den gläsernen Pokal erobert, denn die Langenweddinger hätten dann das um ein Tor bessere Torverhältnis gehabt. Es zeigt, dass beide Teams voll auf Augenhöhe agierten.

Heimlicher Höhepunkt des Gedenkturniers ist immer das Traditionsspiel. Dieses Jahr begrüßten die „Manu Allstars“ „Norberts Ladys“ als Herausforderer. Es war der Vergleich der ehemaligen ersten Männer- gegen die ehemalige erste Frauenmannschaft des TSV Viktoria Haldensleben. In den 1990-er Jahren sorgten beide Teams mit ihren Trainerlegenden Dieter Brothuhn und Norbert Berger für Furore in Sachsen-Anhalt. Da die Männer zur Pause klar führten, wurde kurzerhand ein anderes Zählsystem installiert. Beim 25:25 nach zweimal 20 Minuten waren also beide Mannschaften die Gewinner.

Am Ende des Tages vermeldeten die Veranstalter zudem einen neuen Spendenrekord. 3450 Euro kamen zusammen. Einen Großteil steuerte auch der Förderverein der Kästner-Schule – verantwortlich für die gastronomische Versorgung – bei, denn die Hälfte des Erlöses vom Getränke- und Essenverkauf wanderte in den großen Topf.

Schirmherrin Marion Naruhn dankte den vielen fleißigen Helfern: „Es ist extrem lobenswert, wenn sich Leute den ganzen Tag für dieses Turnier engagieren. Wichtig war auch, dass sich niemand verletzt hat.“ Tochter Alexandra ergänzte: „Ich bin immer wieder gerührt, wie viele Menschen sich für den Cup einsetzen. Von Jung bis Alt – es ist immer eine friedliche und ausgelassene Stimmung. Ich finde es wichtig und gut, das mit diesem Turnier an meinen Vater erinnert wird.“