1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. "Angst" treibt Youngster an den Kreis

Handball/Fußball Gardelegener Nick Blume ist in zwei Sportarten auf völlig verschiedenen Positionen aktiv "Angst" treibt Youngster an den Kreis

Von Florian Schulz 03.01.2015, 01:12

Nick Blume ist eine echte Allzweckwaffe, kann es mit dem Fuß und mit der Hand. Besser allerdings mit der Hand, denn der 19-Jährige ist zum einen Fußball-Torhüter beim Kreisoberligisten FSV Eiche Mieste und zum anderen Handball-Kreisläufer beim Verbandsligisten HV Solpke/Mieste.

Mieste/Gardelegen l Vielleicht ist Nick Blume kein wahrer Athlet, aber sehr robust und ehrgeizig. Genau dies zeichnet den Youngster aus Gardelegen auch aus. Kaum ein Wochenende vergeht, an dem Blume nicht mindestens einmal sportlich aktiv ist. Sein Hauptaugenmerk legt der junge Westaltmärker auf den Handball, wo er mit dem HV Solpke/Mieste erfolgreich in der Verbandsliga unterwegs ist. "Das macht mir persönlich einfach mehr Spaß", gibt der Gardelegener offen und ehrlich zu. Nebenbei spielt der 19-Jährige auch noch Fußball, hütet das Gehäuse von Kreisoberliga-Aufsteiger FSV Eiche Mieste.

Im zarten Alter von vier Jahren war Nick Blume zum ersten Mal in einem Sportverein aktiv. Für die F-Junioren des SSV 80 Gardelegen jagte er als Kicker dem runden Leder hinterher und hörte auf die Kommandos von Trainer Jörg Markus. Zunächst lief es für Blume im Team der Rolandstädter persönlich mehr schlecht als recht. Denn meist verfolgte er als etatmäßiger Verteidiger das Geschehen vom Seitenrand aus, spielte eine eher untergeordnete Rolle. Das sollte sich aber rasch ändern. Denn der Youngster wies seine Stärken als Schlussmann nach und hütete schon in seiner zweiten Spielzeit das SSV-Tor. "Ich wurde damals gefragt, weil kein Torwart mehr zur Verfügung stand. Schon im Kindergarten habe ich mich früher oft ins Tor gestellt", erinnert sich der 19-Jährige mit einem Schmunzeln zurück.

Durch Kontakte des Vaters zum FSV Eiche Mieste

Bis zur D-Jugend schnürte Nick Blume seine Töppen für den SSV 80 Gardelegen, dann bekam er Konkurrenz zwischen den Pfosten. "Es hieß damals: Entweder ich werde Feldspieler oder ich sitze draußen", verrät Blume. Das schmeckte dem ehrgeizigen Sportsmann überhaupt nicht. Erste Alternative: ein Vereinswechsel. Vater Volkmar stammt aus Dannefeld und ist schon seit jeher mit dem FSV Eiche Mieste eng verbunden. Genau zu diesem Verein, unweit von Gardelegen entfernt, zog es den jungen Nick Blume im D-Junioren-Bereich. Trainer Danny Kausche beorderte Blume direkt zwischen die Pfosten. Damals ahnte der Westaltmärker wohl noch nicht, welch tolle Entwicklung er und die Mannschaft nehmen würden. Bis hin zur B-Jugend räumten die Eichen fast alles ab, was es zu gewinnen gab. "Ich habe mich gut eingelebt. Man kann sagen, es war meine bisher schönste Zeit", erklärt der 19-Jährige.

Für eine Saison kehrte der Gardelegener den Miestern dann aber vorübergehend den Rücken und schloss sich dem Herren-Kreisoberligisten SV Schwalbe Schwiesau an, von dem er zuvor ein lukratives Angebot erhielt und ebenfalls seinen Platz zwischen den Pfosten fand. Aus Verbundenheit zu den Miester Eichen wechselte Nick Blume allerdings vor der laufenden Spielzeit zurück zu seinem Ex-Verein. Nach dem Aufstieg spielen Blume Co. in der Kreisoberliga eine überdurchschnittliche Rolle und überwintern auf Platz fünf. "Sicherlich gibt es ab und an mal Streit, doch das gehört in einer guten Mannschaft einfach dazu. Wir sind einfach ein super Team", schwärmt der sympathische Westaltmärker. Sein Ziel ist es, mit den Eichen dauerhaft in der höchsten Spielklasse des Altmarkkreises Salzwedel zu spielen.

Seit seinem zwölften Lebensjahr spielt Nick Blume übrigens auch noch Handball. Seinerzeit stieg er bei den C-Junioren der SG Solpke/Mieste, trainiert von Heiko Pott, ein. Seine Stammposition war schon immer die des Kreisläufers. "Ich hätte, um es ganz ehrlich zu sagen, Angst vor den Bällen, die mir um die Ohren fliegen", verrät der 19-Jährige, weshalb er nicht auch als Handballer das Tor hütet. Im A-Junioren-Bereich spielte der Youngster mit dem HV Solpke/Mieste in der Sachsen-Anhalt-Liga. Und dort war der HV als Dorfverein nicht etwa Fallobst, sondern erreichte die Meisterrunde und entzauberte unter anderem den Spitzenreiter. "Das ist das Beste, was ich bislang erreicht habe", sagt Blume, ohne lange zu überlegen. Auch im Herrenbereich fasste der Westaltmärker schnell Fuß und fand seinen festen Platz im Verbandsliga-Team, das aktuell von Daniel Heimann trainiert wird. Vor der laufenden Spielzeit erhielt Nick Blume ein Angebot des Mitteldeutschen Oberligisten SV Oebisfelde, von dem er zuvor gescoutet wurde. "Für mich war es eine neue Herausforderung, ich wollte sofort wechseln", erklärt der 19-Jährige. Gesagt, getan: Doch beim SVO lief es für Blume persönlich nicht nach Wunsch. Er zog zwar bei jeder Trainingseinheit mit, ging an seine Leistungsgrenze, doch es reichte dann doch nicht ganz für die vierte Liga. Aus Liebe zu seinem Heimatverein zog es den Youngster nach nur zwei Monaten in der Allerstadt zurück zum HV Solpke/Mieste.

Selbst Trainer der Minis des HV Solpke/Mieste

"Das Training ist härter geworden, bringt uns aber auch weiter. Ich blicke positiv in die Zukunft", lobt Nick Blume die Arbeit von HV-Trainer Daniel Heimann, der das Team ins Mittelfeld der Liga geführt hat. Blume kann dies verhältnismäßig gut beurteilen, denn er ist selbst als Übungsleiter tätig. Zusammen mit Kevin Gürtler, Philipp Seiler, Tim Röscher und Franziska Klaas ist er seit 2013 für die Mini-Mannschaft des HV Solpke/Mieste, in der auch seine kleine Nichte Sonora Müller spielt, zuständig und möchte dadurch auch sein eigenes Wissen erweitern.

In Zukunft möchte Nick Blume sowohl als Fuß- als auch als Handballer weiterhin Spaß haben und strebt langfristig in beiden Sportarten den Aufstieg an. Der Youngster nutzt auch noch einmal die Möglichkeit, sich bei seiner Familie zu bedanken. "Das mit dem Sport funktioniert in dieser Form nur, weil sie mich tierisch unterstützt. Ich bin sehr dankbar dafür", verrät der 19-Jährige. Der hofft natürlich auf ein erfolgreiches Sportjahr 2015 und dass es auf der Karriereleiter vielleicht noch die eine oder andere Stufe nach oben geht.