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FC Jübar/Bornsen Mehr als einfach „nur“ ein Spieler

Sebastian Seidler ist nämlich mehr als ein normaler Akteur beim Herren-Kreisoberligisten. Er ist Vizekapitän, beschafft Sponsoren, und organisiert.

Von Florian Schulz 19.09.2015, 12:18

Jübar l Nicht nur sportlich hat Sebastian Seidler seinem Team lange gefehlt. Seit gut einem halben Jahr muss der Offensivakteur pausieren aufgrund eines Wadenbeinbruches. Auch menschlich tut er der Mannschaft vom Trainergespann Gerald Schulz, Marco Günther und Dirk Grobauer sehr gut, weil er sie mit seiner vorbildlichen Einstellung mitreißt. In der Rückrunde möchte Seidler dann auch wieder aktiv auf dem Platz stehen, nachdem er sein Team bisher nur an der Seitenlinie anfeuern und die Daumen drücken konnte.

Über Schönewörde und Hankensbüttel zum FC

Geboren ist Sebastian Seidler vor 27 Jahren in Halberstadt. Nur ein Jahr war Seidler jung, da zog er mit seiner Familie ins niedersächsische Schönewörde im Landkreis Gifhorn. Beim ortsansässigen TSV startete er als Sechsjähriger seine Laufbahn und spielte zunächst in der G-Jugend. Nach dem erneuten Umzug nach Hankensbüttel schnürte Sebastian Seidler seine Schuhe für den dort heimischen HSV. Er schaffte es seinerzeit sogar in die Kreisauswahl Gifhorn. Den Hankensbüttelern blieb Seidler von der F- bis zur D-Jugend treu, dann – genauer gesagt im Jahr 2000 – zog es ihn aus familiären Gründen nach Jübar in die Westaltmark. Den FC Jübar/Bornsen hat der Offensivspieler seitdem tief in sein Herz geschlossen. Sein erster Trainer beim FC in der D-Jugend hieß seinerzeit Dietmar Job. „Das war für mich etwas ungewohnt, weil ich vom Groß- wieder auf das Kleinfeld wechseln musste“, erklärt Seidler. Im Nachwuchs kam der heute 27-Jährige auch in den Genuss, Landesliga-Luft zu schnuppern. Dafür wechselte er zusammen mit Bastian Borchert und Christoph Meyer zum von Gerhard Piep trainierten Diesdorfer SV, wo er in der C- und B-Jugend aktiv war.

Aus Verbundenheit zog es Sebastian Seidler als A-Jugendlicher zurück zum FC Jübar/Bornsen. Unter der Regie von Trainer Detlef Kralowetz spielte er in der A-Jugend. Parallel war Seidler auch zwischen seinem 15. und 19. Lebensjahr als Schiedsrichter aktiv. „Wir hatten damals zu wenig Referees im Verein“, begründet der Wahl-Westaltmärker diesen Schritt. „Mit der Zeit wurde mir das aber zu viel, ich hatte das ganze Wochenende eigentlich nur mit Fußball zu tun“, erklärt der 27-Jährige. Da er mit 18 Jahren dann auch in der ersten Herrenmannschaft des FC um Coach Jörg Dittmer aktiv war, hing der Jübarer die Pfeife an den Nagel. Richtig vom Schiedsrichtern losgekommen ist Seidler allerdings auch heute noch nicht. In jüngster Vergangenheit sprang er des Öfteren aus der Not heraus in die Bresche und leitete Test- oder auch Nachwuchspartien seines Herzensvereins.

Sebastian Seidlers größte Erfolge waren der Einzug ins Kreispokalhalbfinale 2010, was der FC allerdings nach Elfmeterschießen unglücklich gegen den VfL Kalbe/Milde verlor, sowie ein Jahr später unter der Regie von Trainer Stefan Theuerkauf die Kreismeisterschaft und der Aufstieg in die Landesklasse. Unvergessen bleibt Seidlers 1:0-Siegtor im entscheidenden Spiel gegen den SV Langenapel. „Die eine Saison in der Landesklasse hat Spaß gemacht und mich persönlich weiter gebracht. Gerade konditionell habe ich dort zugelegt“, erklärt der 27-Jährige, der oft als einzige Spitze aufgeboten wurde und daher viel in Bewegung war. Speziell aufgrund der personellen Probleme stieg Jübar/Bornsen direkt wieder in den Kreismaßstab ab. „Die Kreisoberliga ist momentan schon gut für uns. Dort wollen wir oben mitspielen, vielleicht sogar um die Meisterschaft“, so der Fußballenthusiast, der sich im Team pudelwohl fühlt. „Wir haben viele junge Spieler dazu bekommen und uns langsam gefunden“, fügt er optimistisch an.

Comeback in der Rückrunde ist sein klares Ziel

Sebastian Seidler arbeitet aktuell eifrig an seinem Comeback, das er aber erst im kommenden Jahr geben möchte. „Die Verletzung hat mich natürlich etwas aus der Bahn geworfen, doch ich habe jetzt wieder angefangen zu trainieren. Die Rückrunde ist schon mein klares Ziel“, verdeutlicht Seidler seine Absicht, bald wieder ins Team zu stoßen. „Der Verein bedeutet mir einfach alles, er ist wie eine Familie. Ich bin von Anfang an gut aufgenommen worden und habe hier gute Freunde gefunden. Deshalb engagiere ich mich auch gern“, schwärmt der 27-Jährige. Da er momentan noch in Celle wohnt und daher nur am Wochenende in der Heimat ist, bleibt Seidler allerdings wenig Zeit für den Klub. „Ich kümmere mich momentan um unseren Facebook-Auftritt, das Sponsoring und organisiere auch mal Mannschaftsabende“, verrät der „Allrounder“, der im Angriff, aber auch im Mittelfeld spielen kann. „Meine Mitspieler sagen, ich sei ein absoluter Teamplayer. Viele Kollegen sprechen mich durchaus auch mal an, wenn sie Probleme haben“, erklärt Sebastian Seidler, der als zweiter Kapitän eine Respektperson im Kreisoberliga-Team, aktuell auf dem dritten Tabellenplatz, und so etwas wie die rechte Hand des Trainerteams ist.

Was sich Seidler allerdings noch vorgenommen hat, ist ein Job als Trainer. „Das hat sicherlich noch Zeit, denn ich spiele ja sicherlich noch eine Weile, aber irgendwann würde ich das schon gern machen. Mein Ziel ist es einfach, mich noch mehr mit einzubringen“, verrät der Jübarer, der die Nachwuchsarbeit beim FC bewundert. „Ich bin beeindruckt, mit welcher Professionalität die Trainer hier arbeiten“, gibt der 27-Jährige, der sich auch mal wieder eine A-Jugend in Jübar wünschen würde, zu. Der zieht in rund einem Jahr nach Zasenbeck und ist damit wieder ganz dicht an der Heimat. Dann wird der FC Jübar/Bornsen vermutlich noch mehr vom stets engagierten Sebastian Seidler haben.