1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Leon Schwarz hat große Ziele

EIL

Fußball Leon Schwarz hat große Ziele

Seit Leon Schwarz beim VfB 07 Klötze spielt, kann er sich vor Erfolgen kaum retten.

Von Florian Schulz 30.01.2018, 09:00

Klötze/Wüllmersen l In jedem Jahr gab es bislang mindestens einen Titel für den Schlussmann an der Purnitz zu feiern – und es sieht in dieser Saison bereits jetzt nach dem nächsten aus. Doch auch als Schiedsrichter hat sich der 16-Jährige in Zukunft noch einiges vorgenommen Sicherlich hatte Leon Schwarz in all seinen Jahren beim VfB in Klötze gute bis sehr gute Mitspieler, doch auch der Torhüter trug maßgeblich zu den einzelnen Titeln bei. Nicht umsonst hat ihn sein Trainer Henry Mühl zum Kapitän des Teams ernannt.

Auf den Mann zwischen den Pfosten, der in Wüllmersen wohnt, ist bei den Landesliga-B-Junioren Verlass. Nebenbei fungiert Leon Schwarz auch noch für den FC Jübar/Bornsen als Schiedsrichter und hat sich auch dort ambitionierte Ziele gesetzt.

Damals noch in Stöckheim heimisch, begann Schwarz mit nur sechs Jahren bei den G-Junioren des FC Jübar/Bornsen seine Laufbahn – natürlich als Keeper.

„Mein Vater Niko war früher auch Torwart. Somit war fast klar, dass ich auch einer werde“, verrät der 16-Jährige mit einem Schmunzeln. Tatsächlich sah ihn sein damaliger Trainer Gerald Schulz auf dieser Position am besten aufgehoben. Schon immer war Leon von der Geschwindigkeit des Spiels und generell vom Teamsport begeistert.

„Man gewinnt und verliert zusammen“, so der Westaltmärker. An sein erstes Spiel in Gardelegen erinnert sich Schwarz noch gern zurück, denn der jüngste FC-Nachwuchs ging seinerzeit als knapper Sieger vom Platz.

Als D-Jugendlicher feierte der baumlange Schlussmann – unter dem Hallendach oft als Bester seines Fachs geehrt – mit den Jübarern immerhin einen Hallenkreismeistertitel, ansonsten war das Schulz-Team der ewige Zweite oder Dritte. Nur haarscharf schrammte man an mehreren Meisterschaften oder Pokalsiegen vorbei.

Weit von etwas Zählbarem entfernt war Schwarz in seinem letzten Duell im FC-Trikot. Dieses wurde ausgerechnet in Klötze mit 0:12 verloren.

Was Leon Schwarz damals noch nicht wusste: In der Folgesaison schnürte er seine Töppen für den VfB. Da es in Jübar ab der C-Jugend keine Spielmöglichkeit mehr für den Wüllmersener gab, wechselte er an die Purnitz. Auch Diesdorf war damals eine Option, doch den Ausschlag für Klötze gab Trainer Henry Mühl.

„Er stand eines Abends plötzlich vor meiner Haustür und hatte gleich ein Trikot mitgebracht, das ich direkt anprobieren sollte“, erinnert sich der 16-Jährige mit einem Schmunzeln zurück. „Da war mir schnell klar, dass ich in Klötze die besseren Chancen auf Titelgewinne habe“, fügt er an.

Diese Vermutung sollte sich schnell bestätigen. Bereits in der ersten Saison (2014/2015) wurde Leon Schwarz mit den Klötzer C-Junioren Kreismeister. Nur eine Spielzeit später (2015/2016) holten die Mühl-Schützlinge den Staffelsieg in der Landesliga. Das fleißige Titelsammeln setzte sich für Schwarz & Co. auch in der B-Jugend fort. 2016/2017 wurde der VfB nicht nur Kreismeister, sondern auch noch Kreispokalsieger. Als Aufsteiger führen die Westaltmärker in der aktuellen Serie souverän das Klassement der Landesliga an und werden sich auf dem Weg zum Titel wohl nur noch selbst stoppen können.

Doch wo liegt eigentlich der Schlüssel zum Erfolg? Leon hat einen klaren Ansatz zur Beantwortung dieser Frage: „Wir sind eine richtige Mannschaft, haben zudem mit Henry einen sehr guten Trainer, der uns vor allem taktisch hervorragend einstellt.“

Dem Schlussmann kommt entgegen, dass er mittlerweile auch einen Torwarttrainer an seiner Seite hat. Andreas Hetfleisch hat mit Beginn dieser Saison offiziell diese Funktion übernommen. „Ich denke, dass ich schon eher zu den mitspielenden Torhütern zähle. Durch meine Größe bin ich auf der Linie noch etwas stärker als im Eins-gegen-Eins. Zudem versuche ich als Kapitän auch die nötige Ruhe reinzubringen“, schätzt sich Leon selbst ein.

Sollten die Purnitzstädter weiter so geschlossen und konstant auftreten, sieht die Nummer eins gute Chancen auf den Staffelsieg. Auch bei der Hallenlandesmeisterschaftsendrunde im Futsal am 10. Februar in Dessau sieht Schwarz seine Farben nicht chancenlos.

„Wir sind natürlich stolz, dabei sein zu dürfen. In der Halle ist sicherlich viel möglich“, blickt der Wüllmersener schon einmal in Richtung Finalkampf. Auch unter dem Hallendach bewies der Landesligist, dass er es am liebsten spielerisch löst. „Lange Bälle sind bei uns nicht so gewünscht“, verrät Leon Schwarz, der ergänzt: „Egal, wie die Spiele für uns ausgegangen sind, wir suchen doch immer wieder nach Fehlern und versuchen es in der nächsten Partie noch besser zu machen.“

Die spielstarke Truppe würde natürlich in wenigen Jahren gern geschlossen in den Herrenbereich aufrücken und den VfB-Männern, die aktuell in der Kreisoberliga unterwegs sind, wieder etwas mehr Schwung verleihen. Auch Leon möchte in Klötze bleiben und dort „noch einiges bewegen“.

Seit der Spielzeit 2016/2017 fungiert Leon Schwarz übrigens auch als Schiedsrichter. Gerald Schulz kam vor gut anderthalb Jahren auf ihn zu und bat ihn, für den FC Jübar/Bornsen zur Pfeife zu greifen.

„Einerseits hat der Verein dringend nach Unparteiischen gesucht, andererseits hat mich das Regelwerk auch einfach mal interessiert“, erklärt der 16-Jährige. Größtenteils leitet der Westaltmärker Nachwuchspartien in Jübar, könnte allerdings auch bei Begegnungen bis hin zur 1. Kreisklasse der Herren pfeifen. Auch in der Landesliga der B-Junioren war Leon bereits als Referee unterwegs, dazu fungierte er mehrfach in der Männer-Kreisoberliga als Assistent und schaute sich dort beispielsweise von Christoph Rückmann einiges ab.

„Das stärkt meiner Meinung nach auch den Charakter“, äußert sich der Wüllmersener äußerst positiv zu dieser Funktion.

Momentan tritt er allerdings stark auf die Bremse. Als Elftklässler am Gymnasium in Beetzendorf ist das Abitur nicht mehr allzu weit entfernt. Daher heißt es für Leon Schwarz am Wochenende des Öfteren doch: Lernen statt Pfeifen. Zudem geht aktuell auch die eigene Spielerlaufbahn vor.

„Mit ungefähr 40 kann man sich sicherlich mehr auf das Schiedsrichtern konzentrieren“, verrät Leon. Der schätzt sich selbst als kommunikativ ein: „Ich lasse eigentlich viel mit mir reden, für mich ist auch die Meinung der Spieler wichtig.“

Der Westaltmärker verfolgt das Ziel, irgendwann womöglich mal in der Verbandsliga Partien zu leiten. Dass es immer mehr junge Fußballinteressierte im Altmarkkreis Salzwedel gibt, die sich gegen die Aufgabe als Unparteiischer wehren, kann der 16-Jährige schwer nachvollziehen.

„Die Entwicklung ist einfach traurig. Zum einen werden dadurch die Vereine geschädigt, indem diese Strafen zahlen müssen, zum anderen hilft man sich doch auch selbst, hält sich fit, lernt neue Leute und Orte kennen“, so Schwarz.

Aufgrund des Schulstresses hält sich der 16-Jährige momentan zwar selbst auch ein wenig zurück, leitet nur sporadisch Nachwuchspartien, doch zuvor waren es für Leon mindestens zwei Begegnungen pro Wochenende. „Da kamen mit den eigenen Spielen schon um die zehn Stunden Sport in der Woche zusammen“, erinnert sich der Wüllmersener zurück.

Beim VfB 07 Klötze fühlt sich der Torhüter pudelwohl, schätzt die Arbeit hinter den Kulissen als solide ein. „Man muss sagen, dass vor allem Kevin Riewe die Turniere hier hervorragend organisiert“, lobt Leon Schwarz. Riewe ist aktuell auch Trainer der ersten Herrenmannschaft, zu der auch Schwarz irgendwann gehören möchte.

„Ich würde mir wünschen, dass es dauerhaft ein paar Spielklassen nach oben geht. Das Potenzial dazu ist sicherlich vorhanden. Die Verbandsliga wäre ein schönes Ziel“, hat der 16-Jährige große Träume.

Zunächst einmal richtet sich sein Blick aber besonders auf den 18. Februar dieses Jahres. Am besagten Sonntag treffen die VfB-B-Junioren nämlich im Landespokalduell auf den Bundesligisten 1. FC Magdeburg.

„Ich freue mich riesig darauf. Ein Sieg wäre natürlich klasse. Sollte uns dies gelingen, wäre natürlich auch jedes weitere Spiel eine neue große Herausforderung für uns. Uns ist klar, dass wir in jeder Partie einhundert Prozent geben müssen“, weiß der Keeper.

Da die Purnitzstädter in der kommenden A-Jugend-Saison automatisch in der Landesliga einsteigen, heißt das erste Ziel für die Nummer eins direkt: Aufstieg in die Verbandsliga. Mit einem Leon Schwarz in Hochform zwischen den Pfosten ist dies sicherlich kein utopisches Vorhaben für den hochtalentierten Nachwuchs des VfB 07 Klötze.