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Handball SG Neuferchau/Kunrau überrascht Magdeburg

In der 1. Handball-Nordliga hat die SG Neuferchau/Kunrau im Heimspiel gegen den FSV 1895 Magdeburg überrascht.

Von Florian Schulz 20.03.2018, 08:00

Beetzendorf l In letzter Zeit wurde das Abstiegsgespenst des Öfteren wieder bei der SG Neuferchau/Kunrau in der 1. Handball-Nordliga gesichtet. Allerdings wurde es erst einmal vertrieben. Mit einem 29:25 (14:10)-Heimerfolg über den aktuellen Rangdritten FSV Magdeburg arbeiteten sich die SGN-Männer wieder ins Tabellen-Mittelfeld vor und verschafften sich etwas Luft nach unten.

Diesen Erfolg über den vermeintlichen Favoriten von der Elbe hatten sich die Westaltmärker redlich verdient. Sie überzeugten im Verbund – und das über die komplette Spielzeit hinweg. Selbst als die Magdeburger gut zehn Minuten vor Schluss komplett auf Pressdeckung umstellten und – wie aber auch schon zuvor – alles andere als zimperlich in die Zweikämpfe gingen, ließ sich die Hanner-Sieben nicht aus dem Konzept bringen.

Wenn man schon ein Manko heraussuchen müsste, wäre dies wohl einmal mehr die Chancenverwertung. So verpassten es die Hallenherren, den Sack womöglich noch etwas eher zuzubinden. Wirklich in Bedrängnis kamen sie aber nur inmitten der zweiten Hälfte, um sich dann aber wieder zu fangen und uneinholbar davonzuziehen.

„Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung von der ersten bis zur letzten Minute. Wir haben immer an uns geglaubt und wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Dass uns dies gelungen ist, ist enorm wichtig“, bilanzierte Coach Marcel Hanner, der mit Martin Hübener und Michael Jahn sogar noch zwei erfahrene Stützen ersetzen musste, sich aber dennoch über eine „gute Bank“ freute. Wen auch immer der Übungsleiter reinbrachte, alle fügten sich nahtlos ein und lösten ihre Aufgaben mit Bravour.

Eine 3:1-Führung nach sieben Minuten – herausgeworfen durch Marcel Günther und Christian Grabow – war daher keine Überraschung. Sie verlieh der SGN Mut. Grabow und der gewohnt treffsichere Christian Pirch bauten auf 5:2 (12.) aus. Der Favorit war nun endgültig gewarnt, tat sich aber nach wie vor schwer. Mit einem recht komfortablen 14:10-Vorsprung gingen die Westaltmärker, zwischenzeitlich sogar mit fünf Toren vorn, in die Pause.

Etwas aus dem Rhythmus kamen die Neuferchauer und Kunrauer ab der 37. Minute. Aus einem 19:14 aus SGN-Sicht wurde schnell ein 19:18 (44.). Zu oft hatten die Gastgeber das Leder in der Vorwärtsbewegung verloren oder ihre Würfe nicht im gegnerischen Kasten unterbringen können. Zum Glück für das Hanner-Team sündigte aber auch der FSV kurzzeitig – SGN-Schlussmann Steffen Heise wehrte mehrere Bälle stark ab – im Angriff, so dass die Hallenherren durch Doppelpacks von Pirch und Grabow wieder auf 24:19 (52.) davonzogen.

Nun holten die Magdeburger die Brechstange raus – in Form einer kompletten Manndeckung. Der am Seitenrand mehrfach negativ auffallende FSV-Coach Hannes Krausholz wollte damit schnelle Ballgewinne provozieren und so zu Toren kommen. Aber Pustekuchen: Auch wenn es mehrfach auf die Socken gab, fand die SGN trotzdem immer wieder eine Lücke und wahrte ihren Vorsprung.

Als Dennis Glückselig und Pirch in Minute 57 auf 27:21 ausbauten, war der Drops genau genommen schon gelutscht. Zwar kamen die Magdeburger, weiterhin früh pressend, noch einmal leicht (25:29) heran, doch letztendlich behielt verdient die SG Neuferchau/Kunrau die Oberhand und tankte somit wieder eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um der Liga möglichst auch weiterhin erhalten zu bleiben.

SG Neuferchau/Kunrau: Heise, I. Hübener – Runow (2 Tore), Grabow (8), Fehse, Rehaag (2), A. Glückselig (3), Günther (1), H. Schulz (1), D. Glückselig (4), Ch. Bartels (1), Beneke (1), Pirch (6).

FSV Magdeburg: Niemann, Beckmann (4), Risse (2), Schniederbruns (6), Mewes, Röstermundt (5), Forth, Musche, Möhring (4), Splitt (4).