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Handball SV Oebisfelde schreibt Geschichte

Auf eine erfolgreiche Handballsaison 2017/18 kann die Frauenmannschaft des SV Oebisfelde zurückblicken.

Von Jens Pickert 07.06.2018, 09:00

Oebisfelde l Die Handball-Frauen des SV Oebisfelde haben in der abgelaufenen Saison 2017/18 Geschichte geschrieben. Als Meisterinnen der 1. Nordliga kehren sie in die Sachsen-Anhalt-Lig zurück, sie gewannen wie im Vorjahr den Nordcup und - es war sicherlich ihr Meisterstück - sie holten auch den Pokal des Handballverbandes von Sachsen-Anhalt (HVSA).

„Es war die erfolgreichste Saison einer Frauenmannschaft beim SV Oebisfelde überhaupt. Nordligameister, den Nordcup erneut gewonnen sowie der Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga sind jeweils schon Hausnummern. Dass wir dann auch noch den Landespokal nach Oebisfelde holen, hatte uns im Vorfeld sicherlich keiner zugetraut. Von daher kann diese Saison so schnell nicht getoppt werden“, blickte der „Vater“ der Erfolge, Trainer Christian Herrmann, zufrieden zurück.

In der Nordliga hatten die Oebisfelderinnen, bei allem Respekt vor den anderen Vertretungen, nur zwei wirkliche Gegner - Post Magdeburg und Eiche Biederitz. „Bei der einzigen Niederlage der Saison hatten meine Spielerinnen wirklich alle ihren schlechtesten Tag erwischt und wir haben zurecht bei Post Magdeburg verloren“, erinnerte sich der junge SVO-Übungsleiter. Nach dieser überraschenden Pleite (25:27) starteten die Herrmann-Schützlinge durch. Insbesondere im HVSA-Pokal.

Kontrahenten waren ausschließlich Teams aus der Sachsen-Anhalt-Liga. Im Achtelfinale die BSG Aktivist Gräfenhainichen. In der Verlängerung setzte sich der SVO mit 29:26 durch. Im Viertelfinale wartete mit dem FSV Magdeburg – die Fermerslebenerinnen lagen zu diesem Zeitpunkt an der Spitze der Sachsen-Anhalt-Liga - der nächste Brocken. Doch auch der wurde aus dem Weg geräumt. Der SVO siegte mit 32:27.

Während diese beiden Spiele in heimischer Hans-Pickert-Halle über die Bühne gingen, ging es im Halbfinale auf Reisen. Der „Angstgegner“, so Trainer Herrmann, Magdeburger SV wartete.

Doch auch diese Klippe umschifften die Allerstädterinnen, siegten mit 24:20. Damit stand die SVO-Sieben im Finale und traf in zwei Begegnungen auf den HC Salzland.

„Ich muss ehrlich sagen, dass ich vor keinem Spiel im Pokal so nervös war wie vor dem ersten Finalspiel in Staßfurt. Doch diese Nervosität war in der Halbzeitpause, wir lagen mit 21:11 vorn, komplett weg. Ich stand in der Kabine und war sprachlos. Ein einziges Wort habe ich herausbekommen: Stark. Genau das ist das Wort, mit dem diese Saison beschrieben werden kann. Dank einer starken Mannschaft war es eine starke Saison“, sagte Christian Herrmann.

Die Frauen um die beiden Torhüterinnen Julia Hübe und Nathalie Gerlach fertigten Salzland regelrecht ab. In Staßfurt wurde 36:23 und in Oebisfelde 39:28 gewonnen und die Frauen von der Aller konnten jubelnd den HVSA-Pokal in die Höhe stemmen.

An einzelne Spielerinnen möchte Übungsleiter Herrmann die Erfolge nicht festmachen. „Es ist eine Phrase, doch der Star ist die Mannschaft“, betonte der Trainer und ergänzte: „Jede Spielerin hat sich im Laufe der Saison riesig entwickelt, so dass wir für unsere Gegner ziemlich unberechenbar geworden sind. Alle übernehmen Verantwortung und entwickeln Torgefahr. Selbst das enge Markieren gegen eine oder zwei Spielerinnen macht uns nichts mehr aus.“

Doch was ist von den Oebisfelderinnen in der neuen Saison zu erwarten? Martin Musche, Trainer der Frauen des FSV Magdeburg, sagte beispielsweise nach dem für seine Sieben verlorenen HVSA-Pokal-Viertelfinale, dass der SVO in der Sachsen-Anhalt-Liga um die Medaillen mitspielen wird. Durchaus möglich, doch Christian Herrmann setzt das Ziel etwas tiefer an: „Mein Ziel ist mindestens Platz sechs. Ich denke, das ist realistisch, falls sich keine Spielerin verletzt oder wegen Arbeit beziehungsweise Studium fehlt.“

In Angriff nehmen wird Christian Herrmann die neue Serie, zum Auftakt am 1. September geht es laut Spielplan zur SG Seehausen und eine Woche später in eigener Halle gegen Gräfenhainichen, mit dem bewährten Kader. Konkret: Neuzugänge wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. „Tori Linhardt wird nach ihrem Kreuzbandriss wieder voll mit dabei sein. Der Kader wird so 16 Frauen umfassen. Fehlen wird aber leider Juliane Dreyer. Sie erwartet ihr zweites Kind“, erklärte der Übungsleiter.