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Wasserball Ex-Kapitän Christian Bott verlässt im Streit mit Präsidium nach 18 Jahren den Verein Das Kapitel WUM ist beendet

Von Hans-Joachim Malli 27.09.2014, 03:05

Noch ist gut ein Monat Zeit bis zum Saisonstart der WUM-Männer in der 2. Wasserball-Liga. Doch hinter den Kulissen rumort es. Urgestein Christopher Bott hat der WUM den Rücken gekehrt.

Stadtfeld l Am kommenden Mittwoch wird das Kapitel Wasserballunion Magdeburg für Christopher Bott endgültig Geschichte sein. Der langjährige Linksaußen und als Nachwuchstrainer tätige 29-Jährige hat sich mit dem neuen WUM-Präsidium überworfen.

In der vergangenen Saison, in der die WUM im Kampf um die Rückkehr in die Eliteliga an Brandenburg scheiterte, wirkte Bott nach seiner Schulter-Verletzung an der Seite von Cheftrainer Thomas Stuffmann, war zudem für alle Nachwuchsteams der WUM zuständig. Nachdem der Dessauer Stuffmann nach nur einem Jahr nicht mehr Coach ist, machte sich der Magdeburger Bott leise Hoffnungen auf den Posten. Das ist inzwischen erledigt, denn Botts langjähriger Mannschaftskamerad und Vorgänger als Nachwuchscoach, Holger Dammbrück, wird das sportliche Aushängeschild der WUM künftig trainieren. Derzeit wird der Kader für die Ende Oktober beginnende Saison formiert.

Der Hauptgrund für das Zerwürfnis mit den WUM-Verantwortlichen um Neu-Präsident Silvio Schulle, der im Mai gewählt wurde, ist die Neuausrichtung der Nachwuchsarbeit. "Das Präsidium hat sich konstituiert und mit den Vereinsverantwortlichen die weiteren Schritte und Wege in grober Weise festgelegt. Darin enthalten ist eine Nachwuchsarbeit, die fließend in den Herrenbereich übergeht. Aus den Lehren der Vergangenheit heraus sind wir überzeugt, dass nur so der Wasserball in Magdeburg gestärkt wird und der Verein sich wieder an die Spitze herantasten kann", heißt es dazu auf der Vereins-Homepage.

Nach Ansicht von Christopher Bott, der bis auf ein einjähriges Intermezzo bei der SG Neukölln seit 1996 für die WUM und deren Vorgänger SC Magdeburg aktiv war, ist der Fall klar: "Ich wollte mit der U 17 des Vereins in der Nachwuchs-Bundesliga antreten, hatte dazu auch die Zustimmung der Eltern bis hin zu deren Bereitschaft, die Hälfte der Kosten, immerhin würde bundesweit gespielt werden, zu tragen. Doch die Vereinsführung hat anders entschieden, will bis zu zehn der Nachwuchstalente in die Männermannschaft einbauen. Ob das der richtige Weg ist, kann man bezweifeln, denn nur fünf von denen sind vom Alter her ab 1. Januar spielberechtigt, die anderen erst später."

Bott konnte sich gegenüber dem Präsidium nicht durchsetzen, zog gemeinsam mit Jugendkoordinatorin Kathrin Gundrum die Konsequenzen und traf als verantwortlicher Jugendtrainer zurück.

"Das ist sehr schade, haben beide in der zurückliegenden Saison doch gute Arbeit geleistet. Sie begründen ihre Entscheidung hauptsächlich mit dem Verzicht des Vereins auf eine Teilnahme an der U-17-Bundesliga. Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht und das Für und Wider gegeneinander abgewogen. Letztendlich ist es nicht die Entscheidung eines Einzelnen sondern die des gesamten Präsidiums. Zudem ist der Bundesligaverzicht keine Entscheidung gegen die Arbeit im Nachwuchsbereich des Vereins. Denn dieser Bereich ist und bleibt ein wichtiger Pfeiler der Vereinsarbeit", heißt es dazu in einer Erklärung des WUM-Präsidiums vom 15. September.

Für Christopher Bott indes ist die Entscheidung gefallen."Ich werde künftig für die Masters der SG Handwerk spielen und als Nachwuchsbetreuer für den Landesverband tätig sein. Das Kapitel WUM ist für mich vorerst abgeschlossen", so Bott gestern.