Weltmeisterin zieht es nach Leipzig

Magdeburg l Als der überraschende Titelgewinn der deutschen U-19-Damen durch einen 6:5-Endspielerfolg über Gastgeber Kanada feststand, war Lisabeth Klaus nicht nur dabei, sondern mittendrin. Dreißig Sekunden vor Schluss machten die jungen Deutschen in ‚ Belleville den ersten B-Weltmeister-Titel perfekt, steigen nun in die A-Division auf und starten bei der WM 2018 in der Schweiz.

Schon seit zwei Jahren gehört die 18-jährige Abiturientin aus dem Jerichower Land zum deutschen Auswahlkader, spielt ansonsten für die Floorball Tigers Magdeburg in der 2. Bundesliga Süd/Ost, rettete sich mit den Elbestädtern erst am letzten Spieltag vor dem drohenden Abstieg.

„Angefangen hat alles in der Schul-AG in Genthin“, erinnert sich die frisch gebackene U-19-Weltmeisterin, die derzeit am Genthiner Bismark-Gymnasium ihr Abitur baut. Die schriftlichen Prüfungen sind geschrieben, jetzt steht die mündliche an, in Philosophie. „Ich möchte später Sonderschulpädagogik studieren, da passt das gut“, so die Floorballspielerin.

Als junges Mädchen hatte sie zunächst ganz andere Sportarten im Sinn, war beim Ballett und Reiten. „Doch dann bin ich beim Mannschaftssport hängen geblieben. Die Schnelligkeit und Geschicklichkeit beim Floorball reizten mich“, so Klaus, die auch nicht davor zurückschreckte, dass sie zumeist mit Jungs und später jungen Männern in einer Mannschaft zusammenspielte. Ihr Fazit: „Ich komme da super gut zurecht, komme mit Männern im Team besser aus.“

In Genthin, wo Martin Hoffmann ihr erster Trainer war, leitet Lisabeth Klaus inzwischen selbst die Arbeitsgemeinschaft an ihrer Schule. Nachdem aber in der Abteilung Floorball bei Chemie Genthin nur noch die Männer-Kleinfeldmannschaft um Punkte spielte, wechselte das Talent nach Magdeburg zur WSG Reform und deren Tigers.

Vor zwei Jahren wurde Damen-Bundestrainer Simon Brechbühler auf die Magdeburger Floorball-Tigerin aufmerksam, lud sie zu einem Test nach Frankfurt am Main ein. Seitdem ist Lisabeth Klaus dabei, nahm im vergangenen Herbst am Polish-Cup teil und wurde schließlich von Neil Anderes, dem schweizerischen Trainer der deutschen U-19-Auswahl, für die WM nominiert.

Ihre Zukunft sieht Lisabeth Klaus aber in Leipzig, wenngleich Sachsen-Anhalt nicht nur wegen Serienmeister Weißenfels das Mekka des deutschen Floorballs ist. „Ich werde in Leipzig studieren und auch dort spielen“, so die aktuelle Weltmeisterin.