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Handball Umfeld der SCM-Youngsters wird ausschließlich durch Ehrenamtliche betreut Team hinter dem Team hält SCM die Treue

Von Hans-Joachim Malli 24.12.2012, 02:24

Seit gut einem Dutzend Jahre gibt es die SCM-Youngsters. In der Saison 2000/2001 begann die SCM-Zweite in der Regionalliga Mitte, schaffte 2005 den Sprung in die 2. Bundesliga und spielt nun das zweite Jahr in der 3. Liga. Von Beginn an wirkt ein ehrenamtliches Team hinter dem Team.

Magdeburg l Jürgen Brand (77), Erwin Nist (76), Burkhard Koch (75) und Günter Leipold (75), alle alte Fermersleber, die nach der Insolvenz des Zweitligisten FSV 1895 vor zwölf Jahren zum SC Magdeburg kamen, sind von Anfang an dabei.

"Multifunktionär" Jürgen "Kanter" Brand, der 1963, als Lok Südost überraschend DDR- Handballmeister wurde, schon Sektionsleiter war, ist seit 2000 Ligaobmann der SCM-Youngsters, aber auch Hallensprecher und "Proviantmeister" bei Auswärtsspielen. "Ohne den Sport, den wöchentlichen positiven Stress würde mir was fehlen, ich vielleicht gar nicht mehr leben", meint der frühere Sportlehrer.

Ähnlich geht es Erwin Nist, Spieler der Meistermannschaft von 1963, und seit 2000 Schiedsrichterbetreuer bei den SCM-Youngsters, oder auch Burkhard Koch und Günter Leipold.

Koch ist für die Abrechnung der Finanzen und Bezahlung der Schiedsrichter verantwortlich, Leipold, auch schon beim FSV Mitglied der Abteilungsleitung, engagiert sich bei der Sponsorengewinnung.

"Unser Glück war damals die Gründung der Regionalliga Mitte und die Übernahme des Spielrechts durch den SCM", erinnert sich Brand an die Anfänge der SCM-Youngsters. Und an die Zusammenarbeit mit dem damaligen SCM-Abteilungsleiter Karl Schladitz. "Ohne Karl hatte es die anfängliche Konstruktion FSV/SCM II, wie das Team zu Beginn hieß, gar nicht gegeben. Ein weiterer Glücksfall war und ist Marc Schmedt."

Den Banker gewann einst Schladitz als Teammanager für die SCM-Youngsters. Seit zwei Jahren ist Schmedt Geschäftsführer der Handball Magdeburg GmbH. "Ohne ihn würde es die Youngsters längst nicht mehr geben", ist sich Brand sicher.

Doch die Gründung und der Erfolg der SCM-Youngsters hat weitere Väter. Zum Beispiel die ersten Trainer, Harry Jahns und Ghita Licu. Die hatten nicht nur ein gutes Händchen für den Nachwuchs, sondern selbst noch den Spielerpass in der Tasche, falls mal Not am Mann sein sollte.

"Mit Ghita Licu war es immer besonders gemütlich, weil er immer schöne Geschichten erzählen konnte. Zu den Spielern konnte er auch schon mal eklig werden, war aber auch deren väterlicher Freund", erinnert sich Brand an den Rumänen, der den Kontakt zu den Elbestädtern nie ganz abreißen ließ.

So wie später die Aktiven und Trainer kamen und gingen, vergrößerte sich im Lauf der Zeit auch das Team hinter dem Team. Neben dem "Quartett der Alten" gehören heute Andreas Kapitza (verantwortlich für Programmheft, Videobearbeitung), Christian Köhlert (Programmheft, Internetauftritt), Frank Sperling (Technik), Norbert Swoboda (Ordnung und Sicherheit), Heiko Ruhbaum und Siegfried Steffen (Sponsorenbetreuung) dazu.

Mit Jens, Andrea und Susanne Haering hat sich eine ganze Familie als ehrenamtliche Helfer den SCM-Youngsters verschrieben. "Die waren früher als Fans bei allen Youngsters-Spielen dabei, egal, ob daheim oder auswärts", erklärt "Kanter" Brand. Jens und Andrea Haering helfen jetzt bei der Spieltagsorganisation, Tochter Susanne betreut die zahlreichen VIP-Gäste, hilft aber auch schon mal als Hallensprecherin aus.

"Ich würde mir wünschen, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt, auch wenn sie gar nicht aufsteigen kann", hofft Brand und verweist als akribischer Statistiker darauf, dass 20 ehemalige Youngsters derzeit in der 1. Bundesliga, 13 in der 2. Bundesliga und 31 in der 3. Liga spielen (siehe Infokasten).

Und "Kanter" Brand, der die Handballszene wie kein Zweiter kennt, hat auch eine Erklärung für den offensichtlichen Zuschauerschwund bei den Youngsters: "Natürlich wäre es schön, wenn mehr Fans zu den Heimspielen der Youngsters kämen, aber die Gieseler-halle kann nun mal nicht mit dem Ambiente der GETEC-Arena mithalten, dazu kommen die vielen Spiele der ersten und zweiten Mannschaft freitags und sonnabends, sonntags dann vielleicht noch der FCM, das ist auch eine Geld- und Zeitfrage."

Besondere Freude bereitet dem Handballverrückten aus Magdeburgs Südosten kurz vor Weihnachten der Blick auf die Tabelle mit Platz vier der SCM-Youngsters, "denn damit sind wir die Nummer zwei im Land hinter dem eigenen Bundes-ligateam."