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Fußball Abbruch sorgt für Ärger

Der Magdeburger Stadtfachverband hat den Pokal-Wettbewerb für alle Nachwuchs-Altersklassen beendet

Von Kevin Gehring 10.07.2020, 23:01

Magdeburg l Vor zwei Tagen flatterte einigen Vereinen des Stadtfachverbands (SFV) Magdeburg eine unliebsame Nachricht ins elektronische Postfach. In dieser vermeldete Frank Köhler, Staffelleiter des Wobau-Pokals, dass der Magdeburger Stadtpokal für alle Nachwuchs-Altersklassen mit sofortiger Wirkung beendet wird. „Wir bedauern diesen Schritt sehr. Einen Modus zur Beendigung und das Hygienekonzept dafür hatten wir schon vorbereitet“, erklärte Köhler gestern auf Volksstimme-Nachfrage. In Turnierform sollten die noch ausstehenden Halbfinals und Finals bei halbierter Spieldauer jeweils an einem Tag hintereinander ausgetragen werden.

Dass es nun doch zum Abbruch kommt, sei auf einige der Teilnehmer zurückzuführen. „Es gab Vereine, die sich quergestellt haben. Wir sind für die Mannschaften da, fordern dafür aber auch eine Solidarität untereinander“, so Köhler. Da es diese nicht gegeben habe, sich Mannschaften dagegen aussprachen und eine Fortführung im Herbst aufgrund der sich ändernden Kader-Strukturen nicht zur Debatte stand, entschied sich der SFV in der Nachwuchskommission für die sofortige Beendigung.

Einer der Vereine, der sich klar gegen die angedachte Fortführung im Turnier-Modus aussprach, war der MSC Preussen. Bei dem Modus würden 45 schlechte Minuten die Mannschaft um den gesamten Saison-Verdienst bringen. „Mir kommt das so vor, als käme der Abbruch dem Verband ganz gelegen“, meint MSC-Jugendleiter Christoph Albrecht zudem. „Ich würde sogar sagen, dass man mit diesem Vorgehen genau das provoziert hat“, sagt der 30-Jährige, der als Trainer mit seinen A-Junioren im Halbfinale stand.

Beim Fermersleber SV hegt sich ebenso Groll über die Entscheidung des Verbands. „Für die Kids ist das der nächste Tritt in den Hintern“, meint D-Junioren-Coach Stefan Simon. Ebenso wie sein Trainerkollege von den Preussen ärgert er sich über den so kurzfristigen Plan des SFV. Erst am vergangenen Freitag wurden die Vereine darüber unterrichtet, dass als Finaltag der 18. Juli vorgesehen war.

Die gegebene Erklärung, dass der SFV die Pokale noch vor dem Start der Ferien zu Ende spielen wollte, lassen beide nicht gelten. „Es war schon länger bekannt, dass das Land Sachsen-Anhalt Wettkämpfe wieder zulassen wollte. Da hätte man die Zeit nutzen können, um die Vereine frühzeitig über das Vorhaben zu informieren“, so Simon. Albrecht pflichtet dem bei: „Mit einer Vorlaufzeit von mehr als zwei Wochen hätte man den Pokal auch regulär zu Ende bringen können. Das hätten sich die Jungs allemal verdient gehabt.“

So jedoch werden in diesem Jahr keine Stadtpokalsieger im Nachwuchsbereich gekrönt. „Dass diese Entscheidung nicht gut ankommt, ist uns klar. Wir haben in dieser Situation aber keine andere Möglichkeit gesehen“, so Staffelleiter Köhler.