Fußball Die Großen ärgern

Der neue MFFC-Trainer Michael Böhm hat zahlreiche alte Weggefährten beim Frauen-Regionalligisten um sich versammelt.

Von Hans-Joachim Malli 25.07.2019, 01:01

Magdeburg l Persönliche Beziehungen im Fußball sind gut und wichtig. Auch im Frauenfußball. Zumal, wenn dort Männer das Sagen haben. Bei der Zusammenstellung des Trainerteams ließ Michael Böhm, seit kurzem wieder Coach der Regionalliga-Kickerinnen des Magdeburger FFC, jedenfalls seine Kontakte spielen, um Kollegen zum Verein zu lotsen.

Seinen Co-Trainer Alexander Auer (31) kennt Böhm (34) noch vom FSV Wespen, Torwarttrainer Bennet Fattroth (29) von Grün-Weiß Süplingen. Auch an der Verpflichtung von Benjamin Lehmann, den er als Trainer bei Askania Bernburg kennen und schätzen gelernt hat, als neuer U-17-Coach des MFFC hat er eine Aktie.

Für die Zukunft hofft Böhm durch die Vernetzung des Trainerstabs auf Synergieeffekte zwischen Frauen- und U-17-Bundesliga-Team. „In beiden Mannschaften verfolgen wir die gleiche Spielphilosophie, wollen das Spiel bestimmen, schnellen und mutigen Fußball spielen.“ Auch mit Randolf Neumann, künftig Trainer der zweiten Mannschaft, soll es eine enge Abstimmung geben.

Generell wird nach den vergangenen unruhigen Monaten bei den Elbestädterinnen mit dem Wechsel auf dem Präsidentenstuhl, Abgang von Trainern und Spielerinnen künftig wieder der Fußball in den Vordergrund rücken. „Ich gehe die neue Saison jedensfalls positiv an“, sagt Böhm.

Dafür hat er derzeit zwei Dutzend Spielerinnen im Kader, wobei die meisten Neulinge aus der eigenen U 17 oder der zweiten Mannschaft kommen. Ob damit die schmerzhaften Abgänge von Nicole Woldmann, Lena Güldenpfennig, Karla Görlitz und Emily Hähnel (siehe auch Kasten rechts) aufgefangen werden können, bezweifelt auch der Coach.

Darum denkt Böhm, der zwischen 2015 und 2017 schon einmal den MFFC coachte, auch eher mittelfristig: „Wir wollen in den nächsten zwei, drei Jahren einen Kader aufbauen, der weit vorn mitspielen kann und perspektivisch das Zeug für die 2. Bundesliga hat. Das ist aber ein weiter und schwieriger Weg.“

Aktuell wollen die Magdeburgerinnen die Favoriten RB  Leipzig, Viktoria und Union Berlin ärgern, selbst wieder Rang vier anstreben.

Übrigens, auch das Testspiel am Mittwochabend bei Oberligist Eintracht Braunschweig, das 4:4 endete (MFFC-Treffer: Chantal Isabell Münch 2, Tabea Alsleben und Josephine Hosang), kam aufgrund persönlicher Kontakte zustande. Die Braunschweiger Abwehrspielerin Juliane Rath (27) bestritt in der Saison 2014/15 neun Zweitliga-Partien für den MFFC, vermittelte das gestrige Match.