1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Ein Leben für die FCM-Talente

EIL

Fußball Ein Leben für die FCM-Talente

Am 7./8. Januar findet in der Getec-Arena das XV. Matthias-Pape-Gedächtnisturnier statt. Chef Lutz Pap feiert am Sonntag 70. Geburtstag.

Von Hans-Joachim Malli 10.09.2016, 01:01

Magdeburg l Lutz Papes Sohn Matthias war erfolgreicher FCM-Nachwuchstrainer, führte die A-Jugend 1999 zum Gewinn des DFB-Kicker-Pokals und starb 2001 mit 29 Jahren an einem Hodgkin-Lymphom, einem bösartigen Tumor des Lymphsystems.

Nur ein Jahr später wurde beim FCM zum Gedenken an Matthias Pape das Nachwuchs-Hallenturnier aus der Taufe gehoben. Lutz Weiß, Rüdiger Deumelandt, Hans-Jürgen Kabus und Bodo Meyer sind als Förderer von Anfang an dabei.

Lutz Pape, der nach Beendigung seines Studiums an der TH Magdeburg 1970 später unter Wolfgang Abraham bei Aufbau Börde selbst Fußball spielte und als FCM-Fan auch seine Söhne Matthias und Sebastian mit dem blau-weißen Bazillus ansteckte, kam 2004 in die Turnierleitung.

Die eigentliche Tätigkeit des diplomierten Wärmetechnikers, der seit 1993 in Calbe/Saale wohnt, ist jedoch seit vielen Jahren die Begleitung der FCM-Nachwuchskicker in vielen praktischen Fragen des Lebens.

„Laufbahnberater“ steht in der Beschreibung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim FCM. Pape: „Junge Fußballer brauchen ein intaktes Umfeld und vor allem eine gute schulische und berufliche Ausbildung. Lutz Pape nutzt sein bekannt großes Netzwerk, um Plätze an den Sportschulen, aber auch Ausbildungs- und Arbeitsstellen, dazu Wohnungen zu besorgen. Das tut er für U-17-Spieler genauso wie früher für die U-23-Kicker der FCM-Zweiten in der Oberliga.“

Dabei arbeitet er eng mit Nachwuchsleiter Thomas Hoßmang („Lutz Pape ist unverzichtbar für das Getriebe beim FCM“) und den Trainern zusammen. Manchmal wünscht sich Lutz Pape, dass die Nachwuchstrainer mehr über den Tellerrand schauen, ihre Jungs nicht nur auf dem Platz an die Leine nehmen.

„Matthias hatte einen feinen Draht zu seinen Spielern, war immer für sie da“, so Pape senior, der sich erinnert: „Eines Tages, es muss im Sommer 1998 gewesen sein, sagte er zu mir. Vati, kannst Du mich mal nach Halberstadt fahren. Dort überzeugte er dann Maik Franz zu einem Wechsel zum FCM.“ Maik Franz wurde später Bundesligaspieler, ist heute beim Club Assistent der Geschäftsführung.

Über die zunehmende Söldnermentalität mancher Nachwuchskicker und die immer stärkere Einflussnahme der Berater ist Lutz Pape natürlich auch nicht glücklich, meint zum jüngsten Fall: „Darko Churlinov hatte einen Berater, der hat einerseits für seinen Klienten alles geregelt. Andererseits brachte er den mazedonischen Auswahlspieler auch immer wieder zu Probetrainings, dass selbst die Trainer nicht wussten, wo Darko gerade ist. So lief letztlich auch der Deal mit dem 1. FC Köln.“

Lutz Pape arbeitet aktuell an einem Projekt des Nachwuchsleistungszentrums des FCM mit, das die Fluktuation etwas eindämmen soll. Am Sonntag wird Lutz Pape 70.